Spandau Ballet – True
Besetzung:
Tony Hadley – vocals
Gary Kemp – songwriter, guitar, vocals, keyboards, piano
Martin Kemp – bass
Steve Norman – saxophone, percussion
John Keeble – drums, vocals
Jess Bailey – additional keyboards
Label: Chrysalis Records
Erscheinungsdatum: 1983
Stil: Pop, New Wave
Trackliste:
1. Pleasure (3:35)
2. Communication (3:40)
3. Code Of Love (5:11)
4. Gold (4:51)
5. Lifeline (3:36)
6. Heaven Is A Secret (4:27)
7. Foundation (4:08)
8. True (6:30)
Gesamtspieldauer: 35:36
Es gibt Musik, die wirkt heute einfach nicht mehr so, wie sie dies noch zu Beginn ihrer Zeit konnte. New Wave ist da so ein Beispiel für diese Aussage. Klar gibt es da immer noch ganz nette Stücke, allerdings klingt das alles immer nach 80er Jahre und heute würde man da wohl auch eher Synthie Pop zu sagen. „True“ von Spandau Ballet ist für mich da ein gutes Beispiel. Das dritte Album der Briten klingt in der heutigen Zeit irgendwie komisch. Alles hört sich ein wenig aufgesetzt an, sehr synthetisch und das nicht nur, weil die Musik im Keyboardsound oftmals zu ertrinken droht. Es ist auch die Stimmung, die hier transportiert wird und der Gesang, der sich sehr androgyn anhört und ebenfalls zu diesem Gesamteindruck beiträgt.
Nun, allerdings befinden sich jede Menge Hits auf „True“, eine Platte, die auch die erfolgreichste in der bisherigen Diskographie von Spandau Ballet werden sollte. „Communication“, „Gold“, „True“ und „Lifeline“ liefen 1983 in den Radiostationen der westlichen Welt rauf und runter. Eingängig ist das auch sehr, einmal im Kopf, bekommt man die Melodien nur schwerlich wieder gelöscht. Ohrwurmcharakter ist also durchaus gegeben. Leider kann man sich an den Nummern allerdings auch relativ schnell überhören. Aber hier hilft natürlich die richtige Dosierung der Titel und dieser Musik sehr viel weiter.
Bliebe noch kurz zu klären, warum sich im Namen der Truppe ein Berliner Bezirk befindet. Das ist wiederum gar nicht lustig, denn vom Spandau Ballett sprach man 1945 und 1946, wenn im Spandauer Gefängnis Nazis zum Tode verurteilt und anschließend am Galgen gehängt wurden. Wenn die Hinrichtungen parallel abliefen, dann zuckten die Körper der Delinquenten nach dem Fall anscheinend im Gleichtakt, sodass der Todeskampf der Verurteilten wie eine Art Ballett wirkte…
Fazit: Wer synthetische Musik mag und auf New Wave steht, der dürfte jede Menge Spaß mit dieser Platte haben. Dazu erzeugt die Musik auch ein wenig Nostalgie im Gehirn, wenn man denn zur damaligen Zeit Musik schon bewusst aufnehmen konnte. Entziehen konnte man sich diesem Album 1983 nämlich nicht. Besonders anspruchsvolle Musik machen Spandau Ballet, die sich 2009 übrigens reformierten, nicht. Muss man auch nicht immer haben. Von daher eine nette Scheibe, die man nicht allzu oft hören kann – ab und an allerdings durchaus. Sieben Punkte.
Anspieltipps: Communication, Gold
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