Samstag, 7. Februar 2015

Camel – Camel




Camel – Camel


Besetzung:

Andrew Latimer – guitar, vocals on "Slow Yourself Down" and "Separation"
Peter Bardens – organ, mellotron, piano, vcs 3 synthesizer, vocals on "Never Let Go"
Doug Ferguson – bass guitar, vocals on "Mystic Queen" and "Curiosity"
Andy Ward – drums, percussion


Label: MCA Records


Erscheinungsdatum: 1973


Stil: Progressive Rock, Art Rock


Trackliste:

1. Slow Yourself Down (4:47)
2. Mystic Queen (5:37)
3. Six Ate (6:02)
4. Separation (3:56)
5. Never Let Go (6:23)
6. Curiosity (5:53)
7. Arubaluba (6:27)


Bonus tracks der remasterten Albumfassung:

8. Never Let Go (Single Version) (3:40)
9. Homage To The God Of Light (Live 1974) (19:01)

Gesamtlaufzeit: 1:01:50




Dieses erste und selbstbetitelte Album der englischen Progressive Rockband Camel erschien im Jahr 1973 bei MCA Records. Da der Erfolg jedoch nicht die Größenordnung annahm, den die Plattenfirma sich wohl erhofft hatte, war dies gleichzeitig der letzte Auftritt von Camel bei MCA Records, die die Option auf ein zweites Album nicht zogen. Schade eigentlich, dass sich nur so wenige Käufer für das Album fanden, denn es sind durchaus einige sehr schöne Titel darauf vertreten, die hauptsächlich von Andrew Latimer und Peter Bardens geschrieben worden sind.

Das Album beginnt mit „Slow Yourself Down“, einer richtig groovigen Nummer. Im Mid-Tempo angelegt, klingt hier die Orgel des Peter Bardens wahrlich überzeugend. Auch das Gitarrensolo s Andrew Latimer hat es in sich, während dem auch die Orgel wieder ihre Einsatzzeit bekommt. Aus mehreren Teile zusammengesetzt, macht die Nummer richtig Laune. Dies gilt ebenfalls für das wirklich etwas mystisch klingende „Mystic Queen“. Fängt die Nummer noch sehr getragen an, so nimmt sie im weiteren Verlauf doch auch immer wieder mal deutlich mehr Fahrt auf, um wieder in langsameren Gefielden zu münden. Und auch hier ist es erneut ein satter und fetter Orgelsound, der begeistern kann. Und natürlich nicht zu vergessen, bei beiden Titeln steht die Melodiösität und Harmonie an erster Stelle.

Nun, so folgt Titel auf Titel, die allesamt ihre Qualitäten besitzen. Welcher davon dann am meisten überzeugen kann, liegt natürlich ganz am Geschmack des Hörers. Ausfälle gibt es auf jeden Fall keine zu verzeichnen. Erwähnen möchte ich hier allerdings noch die sehr schöne Nummer „Never Let Go“, die auch als Single ausgekoppelt wurde. Der remasterten Albumfassung wurde diese Singleversion sogar hinzugefügt. Das Lied stellt ein schönes Beispiel für einen Titel dar, der trotz seiner Eingängigkeit alle Facetten des Progressive Rock aufzuweisen weiß.

Eine weitere Zugabe in Form eines Bonus Tracks der Wiederveröffentlichung, stellt das knapp zwanzigminütige „Homage To The God Of Light“ dar. Hier gibt es ausgedehnte Instrumentalpassagen zu hören und man merkt förmlich, welchen Spaß die Musiker daran haben live vor Publikum zu spielen. Zudem zeigt dieser Song, dass Bonus Titel durchaus lohnenswert sein können, wenn nicht nur irgendein, kaum vom Original zu unterscheidendes Demo zu Gehör gebracht wird.

Fazit: Auch wenn Camel hier ganz offensichtlich – oder besser noch erhörbar – noch nicht ihren ganz eigenen Stil gefunden haben, so ist das Album ein wirklich überzeugendes Debut geworden. Camel klingen hier noch ein wenig rauer und auch kantiger als auf späteren Veröffentlichungen. Alles wirkt noch ein wenig spontaner, was durchaus einen gewissen Charme besitzt. Dazu gesellen sich Melodiösität und einige nette Einfälle. Lohnt sich. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Slow Yourself Down, Mystic Queen, Never Let Go



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