Bauhaus – In The Flat Field
Besetzung:
Peter Murphy – vocals, guitar
Daniel Ash – guitar, saxophone
David J – bass guitar
Kevin Haskins – drums
Label: 4AD
Erscheinungsdatum: 1980
Stil: Post Punk, Gothic Rock
Trackliste:
1. Double Dare (4:54)
2. In The Flat Field (5:00)
3. A God In An Alcove (4:08)
4. Dive (2:13)
5. The Spy In The Cab (4:31)
6. Small Talk Stinks (3:35)
7. St. Vitus Dance (3:31)
8. Stigmata Martyr (3:46)
9. Nerves (7:06)
Gesamtspieldauer: 38:45
Als Mitbegründer des Gothic Rock gelten Bauhaus, seitdem die Engländer „In The Flat Field“ im Jahre 1980 veröffentlicht haben – ihr erstes Album überhaupt. Interessant ist dabei auch, dass diese Platte von den britischen Musikjournalisten „geschlachtet“ wurde, bei den Fans allerdings in kürzester Zeit Kultstatus errang. Nun, wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, was mir bei „In The Flat Field“ nur nicht ganz so eingehen will ist die Kategorisierung: „Gothic Rock“. Zumindest stehen Bauhaus nicht mit ihrem Debut-Album exemplarisch für dieses Musik-Genre. Für mich klingt das eher nach Punk beziehungsweise, wenn man so will, nach Post Punk mit einem Schuss Alternative Rock versehen.
Rein und klar und schnörkellos klingt diese Musik, ein Keyboard gibt es bei Bauhaus auf „In The Flat Field“ nur an ganz wenig ausgewählten Stellen und wird in den Credits noch nicht einmal extra erwähnt. Nicht immer klingt die Musik von Bauhaus auf ihrer ersten Platte sehr melodiös oder gar harmonisch, das ist mit Sicherheit auch nicht der Ansatz der Band. Jedoch vibriert alles bei den Engländern, die Musik ist energiegeladen und kommt ziemlich schnell auf den Punkt. Nichts lenkt vom einmal eingeschlagenen Beat ab, der wird durchgezogen, kompromisslos und absolut konsequent. Mitunter wird es dann auch mal richtiggehend psychedelisch bis experimentell, wie beim wahrlich schrägen „Stigmata Martyr“. Da kommt dann selbst bei mir nicht unbedingt Freude auf, obwohl ich exotischen Rock-Klängen eigentlich sehr zugetan bin.
Schräg klingt auch der letzte Titel „Nerves“. Aber das packt mich dann wiederum, da hier durchaus eine Melodie zu erkennen ist, die ins Ohr geht und dabei immer wieder gesteigert wird. Dazu der wahrlich ergreifende Gesang des Peter Murphy – fertig ist eines der Höhepunkte der gesamten Platte. Ein weiterer Höhepunkt findet sich im Titel „The Spy In The Cab“. Eine herrlich verschrobene und melancholische Nummer. Tolle Melodie, die sich einem zwar nicht unbedingt gleich beim ersten Hören erschließt, dann jedoch umso mehr zu wachsen scheint. Allerdings ist dieses Lied nicht ganz typisch für diese Platte, bei der dann doch eher die härteren Töne im Vordergrund stehen und nicht solch schräger Rock.
Fazit: Ein Meisterwerk stellt für mich „In The Flat Field“ sicherlich nicht dar. Obwohl es keine richtigen Ausfälle auf der Scheibe gibt, befinden sich unter den neun Titeln doch auch einige, die nicht so richtig zu zünden verstehen. Kann man sicherlich alles gut anhören und auch rocken die meisten Nummern, allerdings richtig überzeugend ist das keineswegs durchgängig. Doch ein paar Höhepinkte gibt es sicherlich, die sich auch lohnen. Ganz zum Schluss aber nochmal die Frage: Wo, an welchen Stellen soll das Gothic sein? Acht Punkte.
Anspieltipps: The Spy In The Cab, Nerves
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