Icehouse – Primitive Man
Besetzung:
Iva Davies – vocals, guitar, sequential circuits prophet-5, bass guitar, linn drum machine
Gastmusiker:
Keith Forsey – additional percussion
Label: Chrysalis Records
Erscheinungsdatum: 1982
Stil: Pop, Rock, Synthie Pop
Trackliste:
1. Uniform (4:15)
2. Street Cafe (4:13)
3. Hey, Little Girl (4:25)
4. Glam (3:27)
5. Great Southern Land (5:19)
6. Trojan Blue (5:03)
7. Love In Motion (4:02)
8. Mysterious Thing (4:26)
9. One By One (4:03)
10. Goodnight, Mr. Matthews (4:00)
Gesamtspieldauer: 42:45
Kaum zu glauben, denn wenn man an die australische Band Icehouse denkt, dann macht man genau das, nämlich an eine Band denken. Das war Icehouse jedoch zu dieser Zeit nur auf der Bühne, denn im Studio bestand Icehouse aus lediglich einer Person und das war und ist Iva Davies, der auf dem zweiten Icehouse-Album, welches im Jahr 1982 erschien, tatsächlich alle Instrumente selbst einspielte. Okay, bei der Perkussion ließ er sich dann noch vom Co-Produzenten Keith Forsey unterstützen, das war es dann allerdings auch schon.
Zu hören bekommt man auf „Primitive Man“ sehr eingängigen Pop geboten, der manches Mal ein wenig in die Richtung Rock ausschlägt, allerdings auch dem Genre des Synthie Pop nicht immer ganz fern bleibt. Alle einzelnen zehn Stücke der ursprünglichen Ausgabe (die Wiederveröffentlichungen sind mit zahlreichen Bonus-Tracks ausgestattet worden) sind dabei durchaus melodisch und eingängig gehalten und können sich wie im Falle des rockigen „Street Cafe“ und dem poppigen „Hey, Little Girl“ sofort im Ohr des Hörers festsetzen. Gerade letztgenanntes Lied besitzt dabei durchaus einen sehr überzeugenden Wiedererkennungswert, ist ein Ohrwurm, keine Frage.
Icehouse oder besser gesagt Iva Davies klingt immer dann am besten, wenn er den Sound von ihm nicht zu sehr in die synthetische Ecke abdriftet. Zu viel Synthie-Pop passt einfach nicht zu den durchaus gelungenen Melodien, die der Australier zu entwickeln versteht. Immer wenn es rockiger wird, wenn die akustischen Instrumente ein wenig die Oberhand zu gewinnen scheinen, dann wirkt diese Musik einfach besser und kann auch heute noch, nach 33 Jahren überzeugen – allerdings keineswegs der Synthie-Pop.
Fazit: Eine Platte mit einigen Höhen und ein paar Tiefen ist „Primitive Man“ von Icehouse geworden. Zwei wirklich gelungene Lieder gibt es auf dem Album zu hören, der Rest ist typische 80er Jahre Musik, bei der mitunter dem Synthesizer manchmal zu viel Spielraum eingeräumt wurde. Trotzdem sind die meisten Titel auf „Primitive Man“, auch im nicht mehr ganz jungen 21. Jahrhundert, durchaus noch hörbar. Sieben Punkte.
Anspieltipps: Street Cafe, Hey Little Girl
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