Mittwoch, 13. Mai 2015

The Who – Odds & Sods




The Who – Odds & Sods


Besetzung:

Roger Daltrey – vocals, harmonica
John Entwistle – bass guitar, brass, vocals, lead vocals on "Postcard" and "We Close Tonight"
Keith Moon – drums, lead vocals on "Cousin Kevin Model Child", partial lead vocals on "We Close Tonight" and "Now I'm A Farmer"
Pete Townshend – guitar, piano, bass guitar, synthesizer, vocals


Gastmusiker:

Leslie West – lead guitar on "Love Ain't For Keeping"


Label: Polydor


Erscheinungsdatum: 1974


Stil: Rock


Trackliste:

1. I'm The Face (The High Numbers) (2:29)
2. Leaving Here (2:13)
3. Baby Don't You Do It (2:28)
4. Summertime Blues (3:14)
5. Under My Thumb (2:46)
6. Mary Anne With The Shaky Hand (3:23)
7. My Way (2:28)
8. Faith In Something Bigger (3:01)
9. Glow Girl (2:26)
10. Little Billy (2:17)
11. Young Man Blues (2:44)
12. Cousin Kevin Model Child (1:26)
13. Love Ain't For Keeping (4:04)
14. Time Is Passing (3:31)
15. Pure And Easy (5:24)
16. Too Much Of Anything (4:23)
17. Long Live Rock (3:58)
18. Put The Money Down (4:31)
19. We Close Tonight (2:58)
20. Postcard (3:32)
21. Now I'm A Farmer (4:09)
22. Water (4:40)
23. Naked Eye (5:27)

Gesamtspieldauer: 1:17:41




Pete Townshend, Roger Daltrey und Keith Moon waren gerade mit dem Film zum Album „Tommy“ beschäftigt und John Entwistle nahm sich währenddessen vor, aus dem vielen unveröffentlichten Material der Who, ein Album mit Raritäten zusammenstellen. Die Band nervte es, dass so viele Bootlegs mit diesen Songs in sehr schlechter Qualität kursierten, dem sollte somit Abhilfe geschaffen werden. 1974 erschien dann schließlich „Odds & Sods“ mit insgesamt elf Titeln und John Entwistle merkte in einem Interview an, dass er locker eine Doppel-LP hätte zusammenstellen können, so viel Material sei dagewesen. Somit erschien die Platte zunächst mit folgenden elf Titeln:


Seite 1:

1. Postcard
2. Now I'm A Farmer
3. Put The Money Down
4. Little Billy
5. Too Much of Anything
6. Glow Girl

Seite 2:

1. Pure And Easy
2. Faith In Something Bigger
3. I'm The Face" (The High Numbers)
4. Naked Eye
5. Long Live Rock

1998 wurde dann diese Version des Albums überarbeitet und schließlich zusätzlich zwölf weitere Titel hinzugefügt, jene nämlich, die die mögliche Doppel-LP vervollständigt hätten. Das Ergebnis wurde schließlich als diese vorliegende CD veröffentlicht.

Zu hören gibt es auf „Odds & Sods“ eine Art geschichtlich musikalische Wanderung, durch die künstlerische Entwicklung von The Who. Die einzelnen Titel sind auch chronologisch entsprechend angeordnet. So hört man zu Beginn 60ies Pop, für den auch The Who zu Beginn ihrer Karriere standen. Klar, war die Band etwas rauer und wilder als viele britische Vergleichsbands, trotzdem wirkt das heute alles sehr harmlos und ist auch irgendwie noch keine richtige Rockmusik – englischer 60ies Pop eben. Rock gibt es dann jedoch im weiteren Verlauf der Platte zu hören, wenn Keith Moon anfängt sein Schlagzeug noch etwas mehr zu malträtieren, John Entwistle seine Bassläufe anzieht, Pete Townshend sein Windmühlengitarren-Spiel anzuwerfen scheint und auch Roger Daltrey immer mehr aus sich herausgeht. Hier wird die Scheibe jetzt auch deutlich spannender als zuvor, qualitativ schafft sie es jedoch nicht an solch musikalische Höhepunkte wie „Tommy“, „Who’s Next“ oder „Quadrophenia“ heranzureichen. Immer wieder eröffnet sich zwar ein interessantes Fenster, eine schöne Melodie umspielt das Ohr des Hörers, jedoch nicht in der Art, dass man diese zu den Höhepunkten im Schaffen von The Who zu zählen hätte. Mit einer Ausnahme, denn "Naked Eye" ist wahrlich grandios, in der Studioversion nicht so extrem wie hier unten angehängt in einer Live-Variante. Aber auch dort ein großes Lied.

Fazit: Für Who-Fans stellt „Odds & Sods“ natürlich einen unglaublichen Gewinn dar. Es wäre wahrlich schade, wenn diese Titel nie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden wären. Ob das auch jemand so sieht, der The Who nicht so gut kennt, das wage ich jetzt mal schwer zu bezweifeln. „Odds & Sods“ beinhaltet keine Ausfälle und einige schöne Momente, ist auch interessant, da man hier sehr gut die musikalische Entwicklung dieser Band nachvollziehen kann. Trotzdem finden sich auch auf dieser Platte ein paar wirklich hörenswerte Titel und zwar immer dann, wenn es mal ein wenig rockiger wird. Das Lieblingsalbum wird „Odds & Sods“ aber nur schwerlich werden – auch nicht bei The Who Fans. Wegen den späteren Titeln aber doch noch neun Punkte.

Anspieltipps: Time Is Passing, Naked Eye



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