Coldplay – Viva La Vida Or Death And All His Friends
Besetzung:
Chris Martin – vocals, guitar, piano, keyboards
Jonny Buckland – guitar
Guy Berryman – bass
Will Champion – drums, percussion
Gastmusiker:
Mike Kezner – sitar
Davide Rossi – strings
Label: Parlophone
Erscheinungsdatum: 2008
Stil: Alternative Rock
Trackliste:
1. Life In Technicolor (2:30)
2. Cemeteries Of London (3:21)
3. Lost! (3:55)
4. 42 (3:57)
5. Lovers In Japan / Reign Of Love (6:51)
6. Yes (7:06)
7. Viva La Vida (4:01)
8. Violet Hill (3:42)
9. Strawberry Swing (4:09)
10. Death And All His Friends (6:18)
Gesamtspieldauer: 45:54
„Viva La Vida Or Death And All His Friends“, also „Es lebe das Leben oder der Tod und all‘ seine Freunde“ tauften die Briten von Coldplay ihr viertes Studio-Album, welches im Jahr 2008 veröffentlicht wurde. Auch diese Scheibe, wie praktisch alle Alben der Londoner Band, verkaufte sich im zweistelligen Millionenbereich. Coldplay ist verkaufstechnisch gesehen mit eine der erfolgreichsten Bands des bisherigen Jahrhunderts. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, denn man kann zu dieser Art der Musik sicherlich ein zwiespältiges Gefühl entwickeln, was man den Liedern allerdings kaum absprechen kann ist der Umstand, dass diese einfach unglaublich melodiös sind und sich ziemlich schnell bei der Hörerin, beim Hörer festzusetzen verstehen.
Ein wenig schwer fällt es mir allerdings die Musik von Coldplay mit „Alternative Rock“ zu umschreiben, denn unter dieser musikalischen Überschrift werden die Alben von Coldplay überraschenderweise sehr häufig eingestuft. So verwundert es auch sehr, dass „Viva La Vida Or Death And All His Friends“ bei den Grammy Awards des Jahres 2009 als bestes Rock-Album ausgezeichnet wurde. Rock? Wohl doch wohl eher Pop und zwar jener der sehr weichen Sorte.
Dies sagt allerdings nichts über die Musik selbst aus, denn da verstehen es die vier Musiker von Coldplay durchaus, ihre Hörer zu überzeugen. Bereits beim ersten Hören gehen die Melodien auf „Viva La Vida Or Death And All His Friends“ ins Ohr. Harmonie paart sich mit weiterer Harmonie. Nur ganz selten wird das Tempo mal angezogen, wie vor allem im zweiten Abschnitt von „Yes“. Hier darf man dann zugegebenermaßen getrost auch mal von Rock-Musik sprechen. Ansonsten wirkt die Musik der Band jedoch sanft, weich und auch zerbrechlich, was sicherlich auch durch den gar nicht so männlichen, sondern häufig eher androgynen Gesang des Chris Martin mit unterfüttert wird. Dieser passt jedoch perfekt zur Instrumentierung und der Melodiösitiät der einzelnen Lieder und ergibt mit diesen einen runden und überzeugenden Gesamteindruck.
Inhaltlich befassen sich die einzelnen Titel – bei der Albumüberschrift auch nicht weiter verwunderlich – mit den Themen Leben und Tod, jedoch werden auch die Thematiken Liebe und Krieg mit behandelt. Hier werden auch keine 08/15-Phrasen gedroschen à la „Ich liebe Dich, liebe Du mich doch auch – zumindest ein bisschen“, sodass die Band auch textlich überzeugen kann. Ein gar nicht so häufiges angewandtes Stilmittel verwenden Coldplay hier zusätzlich auf ihrer vierten Scheibe. Sie packen mitunter zwei Titel unter eine Überschrift. Somit ist der oben bereits erwähnte „zweite Abschnitt“ des Titels „Yes“ durchaus etwas, was es öfters auf dieser Platte zu hören gibt: Zwei scheinbar unabhängige Melodieführungen, die hintereinandergeschaltet sind, ergeben einen Titel.
Fazit: Ein sanftes und zartes Album ist „Viva La Vida Or Death And All His Friends“ zum allergrößten Teil geworden. Die Musik geht dabei eher in die Pop- als in die Rockrichtung. Wer auf sehr eingängige Musik steht, die oder der dürfte mit dieser Scheibe sehr viel Spaß bekommen. Musikhörer, die Rock-Musik aufgrund ihres Tempos und ihrer Härte lieben, könnten dagegen hauptsächlich Langeweile auf „Viva La Vida Or Death And All His Friends“ entdecken. Für mich ist diese Platte garantiert kein Meilenstein in der modernen Popular-Musik, jedoch ganz sicher gute Unterhaltung. Elf Punkte.
Anspieltipps: Cemeteries Of London, Viva La Vida, Violet Hill
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