Deus – Vantage Point
Besetzung:
Stéphane Misseghers – drums
Klaas Janzoons – violin, keyboards, mandoline
Alan Gevaert – bass
Mauro Pawlowski – guitar
Tom Barman – vocals, electric and acoustic guitar
Gastmusiker:
Lies Lorquet – vocals
Karin Dreijer Andersson – vocals
Guy Garvey – vocals
Label: V2 Records
Erscheinungsdatum: 2008
Stil: Independent Rock
Trackliste:
1. When She Comes Down (5:05)
2. Oh Your God (3:51)
3. Eternal Woman (4:22)
4. Favourite Game (4:11)
5. Slow (6:08)
6. The Architect (3:56)
7. Is A Robot (4:57)
8. Smokers Reflect (4:26)
9. The Vanishing Of Maria Schneider (4:43)
10. Popular Culture (4:56)
Gesamtspieldauer: 46:41
Klar, Bands entwickeln sich weiter. „Vantage Point“ ist das fünfte Album der belgischen Band um den Songschreiber, Gitarristen und Sänger Tom Barman und erschien im Jahr 2008, vierzehn Jahre nach dem Debut-Album „Worst Case Scenario“. Im Falle von Deus bedeutet diese „Weiterentwicklung“ allerdings eine Entwicklung hin zur „Normalität“. Aus der oftmals experimentellen Band Deus ist eine etwas angepasstere Rock-Band geworden, die sich dem Markt gegenüber etwas geöffnet hat, um vielleicht dort auch noch Fans zu gewinnen.
Dass solch eine Vorgehensweise nicht auf ungeteilten Zuspruch bei den Fans der ersten Tage treffen dürfte, ist nicht weiter verwunderlich. Dennoch darf man Deus auch nicht Unrecht tun. Nach 08/15-Rock klingt das nämlich immer noch nicht. Auf „Vantage Point“ hört man Independent Rock, der zumeist im Mid-Tempo angesiedelt ist und keineswegs zu angepasst, sondern immer noch spannend und interessant klingt. Auch benötigt man durchaus einige Durchläufe der Scheibe, um mit ihr wärmer zu werden. So beim ersten Hören will da nur wenig sofort zünden. Dann jedoch, nach mehrmaligem Durchhören, erschließen sich einem die Melodien sehr viel besser und bleiben plötzlich auch hängen.
Zwar können einen auch dann, nach vielen Malen des Hörens, noch nicht alle Titel restlos überzeugen, jedoch zeigen sich auch einige Perlen auf „Vantage Point“. Eine davon ist sicherlich „Slow“, das längste Lied des Albums. Hier klingen Deus durchaus noch ein wenig wie im letzten Jahrtausend. Das ist Lied weist einige experimentelle Züge bezüglich der Instrumentierung auf, ist spannend und mit einem wunderschönen Refrain ausgestattet, der immer mehr in den Fokus des Songs rückt. Ein weiterer Höhepunkt ist die letzte Nummer der Scheibe, „Popular Culture“. Sehr eingängig, selbst beim ersten Mal des Hörens. Dazu singt ein ganzer Chor im Refrain, lässt das Stück noch ein wenig melodiöser werden. Ein Lied, welches hängenbleibt. Neben diesen beiden Höhepunkten finden sich durchaus noch weitere sehr gelungene Nummern, die sowohl den Fans der ersten Stunde der Band, wie auch neuen Freunden der Musik von Deus gefallen dürften.
Fazit: Klar, Deus ist nicht mehr dieselbe Band, die sie zehn Jahre zuvor war. Viele kritisieren das. Die Band hat sich „weiterentwickelt“, wie man so schön sagt, was nicht zuletzt wohl auch daran liegen dürfte, dass es im Laufe der Jahre einige Umbesetzungen im Line-Up von Deus gab. Dazu hat sich die Musik allgemein natürlich auch weiterentwickelt, ist nie stehengeblieben, was selbstverständlich auch immer Auswirkungen auf eine Band haben kann, wenn sie denn nicht selbst der Taktgeber ist. Deus ist etwas angepasster geworden, trotzdem weiß die Platte „Vantage Point“ an vielen Stellen zu überzeugen und so richtige Ausfälle gibt es ohnehin nicht zu beklagen. Von daher – hörenswert. Neun Punkte.
Anspieltipps: Slow, Popular Culture
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