Van Halen – Van Halen
Besetzung:
Eddie Van Halen – guitar, backing vocals
David Lee Roth – lead vocals, acoustic guitar on "Ice Cream Man"
Alex Van Halen – drums
Michael Anthony – bass guitar, backing vocals
Label: Warner Brother Records
Erscheinungsdatum: 1978
Stil: Hard Rock
Trackliste:
1. Runnin' With The Devil (3:36)
2. Eruption (1:43)
3. You Really Got Me (2:38)
4. Ain't Talkin' 'Bout Love (3:50)
5. I'm The One (3:47)
6. Jamie's Cryin' (3:31)
7. Atomic Punk (3:02)
8. Feel Your Love Tonight (3:43)
9. Little Dreamer (3:23)
10. Ice Cream Man (3:20)
11. On Fire (3:01)
Gesamtspieldauer: 35:34
Es gibt sicherlich ein paar Klassiker des Hard Rock. Außerdem gibt es Debut-Alben, bei denen sich die Band nicht mehr in der Findungsphase des eigenen Sounds befindet, sondern diesen bereits zelebriert. Beides trifft auf die selbstbetitelte erste Platte der US-amerikanischen Band Van Halen aus Pasadena, Kalifornien zu. Auf der Scheibe aus dem Jahr 1978 hört man mitreißenden Hard Rock, der sofort ins Ohr geht. Dazu gesellt sich dieses unverwechselbare Gitarrenspiel des Eddie Van Halen, welches er seinen Hörern auf der kurzen Instrumentalnummer „Eruption“ geballt und auf eindrucksvolle Weise darbietet.
Zwei Coverversionen befinden sich mit „You Really Got Me“ und „Ice Cream Man“ auf der Scheibe. Erstere hatte Ray Davies in der ursprünglichen Form für die Kinks geschrieben, die zweite Nummer stammt vom amerikanischen Blues Gitarristen John Brim. Das sind jedoch nicht die Höhepunkte dieser Platte. Neben dem bereits erwähnten „Eruption“ ist ein weiteres Highlight dieses Debut-Albums sicherlich Titel Nummer 4, „Ain't Talkin' 'Bout Love“. Die Nummer, die Gelegenheitssex thematisiert, ist ein wahrlich mitreißendes Hard Rock Stück, welches über ein sehr einprägsames Riff verfügt, das sich sehr schnell festsetzt. „Atomic Punk“ wiederum ist mit einer der besten Hard Rock Titel, die ich persönlich kenne. Das Lied begeistert vom ersten bis zum letzten Takt. Hier passt einfach alles. Treibender Rhythmus, tolle Melodie und auch mal ein Text, der zumindest nicht schon wieder vom Thema „Liebe“ handelt – auch wenn es schwer ist, einen Sinn aus dem gesungenen Wort zu ziehen. Ebenfalls noch überaus gelungen ist „Little Dreamer“. Etwas langsamer angelegt, jedoch keineswegs weniger eingängig. Die Nummer groovt irgendwie und bleibt ebenfalls im Musikgedächtnis hängen.
Nun, auch der Rest der Scheibe gefällt. Nicht alles darauf finde ich persönlich überragend, trotzdem gibt es hier keinen Totalausfall und auch kein Füllmaterial hat sich auf die Scheibe geschlichen. Wer hier welche Höhepunkte hört, das liegt natürlich mal wieder ganz am Geschmack der Konsumenten. Nun, aber einen großen Wehrmutstropfen gibt es dann leider doch. Das sind die, auch bei anderen Bands und Sängern schon kritisierten Texte. Dieses schmalzige Liebesgesülze des David Lee Roth geht einem manchmal sowas von auf den Senkel, unfassbar. Klar, vielen Hörern im deutschsprachigen Raum sind die Texte absolut egal. Für mich sind sie jedoch ein zumindest fast gleichberechtigter Teil der Musik. Neben der Musik, dem Rhythmus, der Stimme der Sängerin beziehungsweise des Sängers, kommt eben auch dem Text eine wichtige Rolle zu. Diese Rolle erfüllen Van Halen auf ihrem Debut nicht immer zur Freude jedes Musikfreundes.
Fazit: Ein überaus gelungenes Debut-Album stellt „Van Halen“ von Van Halen dar. Einige Klassiker der Band gibt es hierauf zu hören und ich möchte noch einen Schritt weitergehen, auch einige Klassiker des Genres Hard Rock allgemein. Eddie Van Halen begründete mit diesem Album seinen Status als „Gitarrengott“ und David Lee Roth als überzeugender Rock-Sänger. Einige wirklich tolle Nummern enthält die Scheibe, allerdings auch Titel, die nicht ganz an diese Höhepunkte heranreichen. Na und dann gibt es da noch ein paar unterirdische Texte. Doch da stellt sich die Frage, ob ein Hard Rock Album mit elf Titeln überhaupt perfekt sein kann? Ich glaube es irgendwie nicht so ganz. Elf Punkte.
Anspieltipps: Eruption Ain't Talkin' 'Bout Love, Atomic Punk, Little Dreamer
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