Coppelius – Hertzmaschine
Besetzung:
Nobusama – Schlagzeug
Simon Michael – Percussions, Sprecher
Graf Lindorf – Cello, Gesang, Sprecher, Kontrabass (akustisch)
Max Coppella – Klarinette, Gesang, Cembalo
Le Comte Caspar – Klarinette, Gesang, Klavier
Bastille –Gesang, Sprecher
Baron von Ede – Sprecher
Sissy Voss – Kontrabass (galvanisiert)
Label: F.A.M.E. Recordings
Erscheinungsdatum: 2015
Stil: Kammer Metal
Trackliste:
1. Tragisches Ende Eines Luftpiraten (0:30)
2. Der Luftschiffharpunist (3:31)
3. Moor (3:20)
4. Harmonie (3:25)
5. Herzmaschine (3:41)
6. Sternenstaub (3:12)
7. Reise (4:40)
8. Ein Experiment (2:49)
9. Glad To Be Dead (2:51)
10. Contenance (1:08)
11. Killers (4:38)
12. Es Fiel Ein Himmelstaue (3:02)
13. Des Bettlers Traum (3:09)
14. Black Is The Colour (2:40)
15. Der Musenkuss (4:01)
16. Konzert (2:33)
Gesamtspieldauer: 49:18
„Hertzmaschine“ nannten die Musiker der Berliner Coppelius ihr sechstes Studioalbum, welches im Januar 2015 veröffentlicht wurde. Nun, Coppelius sind schon irgendwie eine ganz besondere Band, was nicht nur an der Instrumentierung ihrer Lieder liegt, auch die Art der Musik ist etwas Besonderes, ebenso wie die Texte, die kleine Geschichten erzählen und soweit von Liebesliedern entfernt sind wie Dieter Bohlen von anspruchsvoller Musik.
Die einzelnen Titel legen die ganze Spannbreite der Musik dar, wenn es zumindest um Geschwindigkeit und Tempo geht. Da wird zum einen gerockt, die Musik kommt tatsächlich dem Metal nahe, wie zum Beispiel beim rasanten „Killers“. Andererseits gibt es auf „Hertzmaschine“ allerdings auch viele langsame Stücke zu bewundern, die ganz eindeutig zum Nachdenken, zum Entspannen, zum Träumen einladen. Ein gutes Beispiel für diese Ausprägung in der Musik von Coppelius wäre der Titel „Sternenstaub“. Das eine Mal möchte man vielleicht sogar tanzen, das andere Mal einfach nur die Augen schließen und zuhören. Allen Titeln ist dabei zu eigen, dass sie melodiös klingen und ins Ohr gehen. Dabei besitzen einzelne Lieder richtiggehenden Ohrwurmcharakter. Und trotz dieser Vielfalt, diesen laut-leise, schnell-langsam Variationen, hört man diese Scheibe gerne in einem durch, wobei die Zusammenstellung mit jedem Durchgang ein passenderes Bild erzeugt.
Allerdings wird diese Platte wahrscheinlich nicht bei jeder Hörerin, bei jedem Hörer Anklang finden. Das wiederum liegt daran, dass die Band hier des Öfteren mit mittelalterlichen Klängen spielt und experimentiert, die schon ein wenig an den Minnegesang längst vergangener Tage erinnern. Ein gutes Beispiel dafür wäre die Nummer „Es Fiel Ein Himmelstaue“. Garantiert nichts für jedermann. Allerdings ist dies nur eine Variation auf dieser „Hertzmaschine“, auf der Rock-Musik in ganz vielen verschiedenen Schattierungen ausgelebt wird.
Fazit: Man muss manchmal öfters beziehungsweise genauer hinhören, um zu entdecken, dass das Gehörte Instrument wirklich keine Gitarre darstellt. Und trotzdem, auch ohne Keyboard und Gitarre rockt es auf „Hertzmaschine“. Dazu gibt es sanfte Klänge und auch mittelalterliche Töne. Das alles zusammen bildet ein überaus gelungenes Potpourri an deutsch und englisch gesungener Musik, die überaus melodiös ins Ohr geht. Spannend ist das und außergewöhnlich. Elf Punkte.
Anspieltipps: Harmonie, Sternenstaub, Der Musenkuss, Konzert
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