John Cale – Music For A New Society
Besetzung:
John Cale – vocals, guitars, keyboards
Gastmusiker:
Allen Lanier – guitar
David J. Young – guitar
David Lichtenstein – drums
John Wonderling – autoharp
Mike McLintock – background vocals
Robert Elk – bagpipes
Pipe Major Tom Fitzgibbon – bagpipes
Chris Spedding – acoustic guitar
Risé Cale – vocals on "Risé, Sam And Rimsky-Korsakov"
Label: FNAC Music
Erscheinungsdatum: 1982
Stil: Art Rock
Trackliste:
1. Taking Your Life In Your Hands (4:47)
2. Thoughtless Kind (2:41)
3. Sanities (5:58)
4. If You Were Still Around (3:29)
5. (I Keep A) Close Watch (3:09)
6. Broken Bird (4:44)
7. Chinese Envoy (3:10)
8. Changes Made (3:14)
9. Damn Life (5:15)
10. Risé, Sam And Rimsky-Korsakov (2:13)
11. In The Library Of Force (5:58)
Gesamtspieldauer: 44:43
„Music For A New Society” heißt das achte Solo-Album des Briten John Cale, der durch sein kurzes Mitwirken bei The Velvet Underground so etwas wie einen musikalischen Kultstatus erlangte. „Music For A New Society” erschien 1982 und hat so gar nichts zu tun mit jener gängigen Musik, die damals in den Radios lief. Bei John Cale hört man keinen Pop oder New Wave, keine radiotaugliche Musik. Die Lieder des John Cale gehen vielmehr in die Richtung Avantgarde, klingen experimentell, selten eingängig, manchmal durchaus auch etwas verschroben.
All diese Umstände machen „Music For A New Society” zu wahrlich keinem einfachen oder leichten Album. Ganz im Gegenteil, die Musik darauf ist äußerst sperrig und es wird sich wohl keine Hörern, kein Hörer finden, die oder der nach dem ersten Genuss dieser Scheibe behaupten wird: „Doch, das ist jetzt echt mal sehr melodiöse Musik.“ Diese melodiöse Musik gibt es zwar auf „Music For A New Society“, jedoch spielt diese eine nur untergeordnete Rolle. Am stärksten sind die Harmonien noch beim wahrlich schönen „(I Keep A) Close Watch” ausgeprägt. Diese sanfte Nummer geht wirklich in Ohr. Mit Abstrichen hört man diese Melodiösität auch noch beim Opener „Taking Your Life In Your Hands“ und bei einigen wenigen Stücken etwa in der Mitte des Albums.
Ansonsten ist diese Scheibe angefüllt mit experimenteller Musik, die manchmal auch entfernt an Soundkollagen erinnert, ohne jedoch den Rahmen eines Liedes vollkommen aufzugeben. Das klingt mitunter auch mal atonal, andererseits ist sich John Cale auch nicht zu schade, Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ mit zu „verwursten“. Allerdings nur eine Spielerei, sehr viel mehr steht diese zunächst vorhandene Unzugänglichkeit der Musik im Vordergrund, die erst nach vielen Durchläufen des Albums durchbrochen werden kann, jedoch auch nicht in allen Fällen.
Fazit: Ich mag so etwas „Seltsames“ bis „Schräges“ im Grunde genommen gerne. Spannend ist das wahrlich, absolut keine 08/15-Musik. Manche Sachen erschließen sich mir allerdings auch absolut nicht. Das stoße ich an meine Grenzen. Nun, die Platte wird von vielen Fans als die beste angesehen, der John Cale jemals veröffentlichte. Preise von über 100 Euro werden für die CD inzwischen bezahlt. Jedoch, an der Musik kann das wirklich nicht liegen. Die ist interessant, jedoch sicherlich kein Meilenstein in der Musikgeschichte, womit solche Preise auch nur annähernd gerechtfertigt wären. Naja, die nächste Auflage der Scheibe folgt bestimmt… Und vielleicht gibt es diese neue Gesellschaft ja auch noch gar nicht, immer noch nicht, für die „Music For A New Society” geschaffen wurde. Sieben Punkte.
Anspieltipps: (I Keep A) Close Watch, Chinese Envoy, Risé Sam And Rimsky-Korsakov
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