Mark Hollis – Mark Hollis
Besetzung:
Mark Hollis – vocals, guitar
Gastmusiker:
Martin Ditcham – drums, percussion
Chris Laurence – double bass
Lawrence Pendrous – piano, harmonium
Iain Dixon – clarinet
Tim Holmes – clarinet
Mark Feltham – harmonica
Henry Lowther – trumpet
Andy Panayi – flute
Melinda Maxwell – cor anglais
Dominic Miller – guitar
Robbie McIntosh – guitar
Maggie Pollock – bassoon
Julie Andrews – bassoon
Label: Polydor
Erscheinungsdatum: 1998
Stil: ArtPop
Trackliste:
1. The Colour Of Spring (3:52)
2. Watershed (5:45)
3. Inside Looking Out (6:21)
4. The Gift (4:22)
5. A Life (1895 - 1915) (8:10)
6. Westward Bound (4:18)
7. The Daily Planet (7:19)
8. A New Jerusalem (6:49)
Gesamtspieldauer: 47:00
Mark Hollis war der treibende Kopf bei Talk Talk, mit denen er insgesamt fünf Studioalben veröffentlichte, die hier auch bereits besprochen wurden. Anfang der 90er Jahre war dann Schluss mit Talk Talk, die Musik der Band war der Plattenfirma deutlich zu unkommerziell geworden. Und so gab Mark Hollis danach nur noch ein musikalisches Lebenszeichen in Form eines Studioalbums von sich und zwar in Form dieses selbstbetitelten Soloalbums. Inzwischen hat sich Mark Hollis vollständig aus dem Musikgeschäft zurückgezogen, da er sich mehr der Familie widmen wollte und anmerkte, dass er sich zu entscheiden hatte, entweder auf Tour zu gehen oder ein guter Vater zu sein. Diese Entscheidung fiel zugunsten seiner Kinder aus…
Mark Hollis ist mit Sicherheit ein ganz besonderer Musiker. Allein schon diese Entwicklung vom Synthie Pop der beginnenden 80er Jahre, zu immer mehr minimalistischer, progressiver Musik mit Talk Talk. Nun und auf die Spitze getrieben hat es der gebürtige Londoner dann mit diesem, seinem einzigen Solo-Album. Ich kenne kein minimalistischeres Album. Die Platte beginnt mit 18 Sekunden Stille. Sie endet mit 1:40 Minuten Stille. Dazwischen liegen acht Titel, wie sie ruhiger und sanfter überhaupt nicht sein könnten. Und wer beim letzten Stück auf eine „Hidden Track“ wartet, wird definitiv enttäuscht sein.
Mark Hollis verzichtet auf dieser Platte auf den Einsatz jeglicher elektrischer Instrumente, dafür kommen jede Menge, sonst in der Pop Musik eher selten eingesetzte Musikinstrumente zum Einsatz. Auch das Schlagzeug, sowie die Perkussion hält sich größtenteils sogar sehr zurück. Alles wirkt irgendwie gehaucht, unfassbar zart und zerbrechlich. Dazu passt natürlich perfekt der Gesang des Mark Hollis, der hier ebenfalls nur mit gehaucht oder geflüstert gesungen umschrieben werden kann. Ich kann noch nicht einmal behaupten, dass die Musik des Mark Hollis auf diesem Album sehr melodiös ist, obwohl hier natürlich nichts atonal klingt. Harmonisch hört sich hier jeder Titel an, aber irgendwie doch nicht eingängig.
Das liegt zum einen daran, dass hier durchaus mal der eine oder andere „schräge“ Ton gesetzt wird, zum anderen ein „normaler“ Liedaufbau nicht vorhanden ist. Die Stücke des Mark Hollis funktionieren hier nicht mehr auf die Art: Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – Solo – Strophe – Refrain. Herkömmliche „Konventionen“ wurden von Mark Hollis über Bord geworfen. Ist das alles nur Strophe? Oder doch alles nur Refrain? Spielt alles keine Rolle, denn in der Musik des Briten geht es um Stimmungen, um sanfte Gefühle, um mystische Atmosphären.
Fazit: Wenn jemand das ruhigste Album dieser Welt hören möchte… Wenn jemand das unkommerzionellste Album der Welt hören möchte…. Wenn jemand das Album hören möchte, bei dem ein Musiker einen unfassbaren Wandel vollzieht, dann, ja dann ist dieses Mark Hollis Solo Album ideal. Andererseits aber, wer minimalistische Musik hören möchte, die begeistert, die oder der ist hier noch viel besser aufgehoben. Elf Punkte.
Anspieltipps: Irgendwie alles… ich kann es echt nicht sagen.
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