Tangerine Dream – Underwater Sunlight
Besetzung:
Edgar Froese – synthesizer, guitar
Christopher Franke – synthesizer, electronic percussion
Paul Haslinger – synthesizer, grand piano, guitar
Label: Jive Records
Erscheinungsdatum: 1986
Stil: Elektronische Musik
Trackliste:
1. Song Of The Whale, Part One: From Dawn... (8:25)
2. Song Of The Whale, Part Two: ...To Dusk (10:53)
3. Dolphin Dance (5:05)
4. Ride On The Ray (5:30)
5. Scuba Scuba (4:30)
6. Underwater Twilight (5:50)
Gesamtspieldauer: 40:13
In etwa das zwanzigste Sudio-Album ist „Underwater Sunlight“ von Tangerine Dream. So ganz genau lässt sich das irgendwie nicht nachvollziehen, da die Musiker, um den im Januar 2015 verstorbenen Edgar Froese, einen unfassbaren Ausstoß an Platten vorzuweisen haben. Zählt man alle Live-Alben und Kompilationen mit, so dürften Tangerine Dream inzwischen wohl an die 120 Platten veröffentlicht haben. Unfassbar.
„Underwater Sunlight“ ist die erste Platte, auf der der Österreicher Paul Haslinger zu hören ist und gleichzeitig auch eine der wenigen Scheiben der Elektronikkünstler, die in den 80er Jahren noch gelungen und hörbar waren. Der Pop hatte sehr starken Einzug gefunden in die Musik von Tangerine Dream. Lange und epische Soundkollagen waren zu der Zeit nicht mehr so gefragt. Poppig und unterhaltend sollte es hautsächlich klingen. Macht es auch, nur leider wirkt das Ganze zum Teil ein wenig zu aufgesetzt, wie eine nette Begleitmusik. Keine Musik also mehr, in die man eintauchen, sich darin vertiefen möchte.
Gelungen ist auf „Underwater Sunlight“ auf jeden Fall der Auftakt. „Song Of The Whale, Part One: From Dawn...“ ist eine schöne, ins Ohr gehende Nummer. Das Lied klingt ein wenig mystisch und ist zudem mit einem schönen Gitarrensolo des Edgar Froese ausgestattet worden. Teil 2 des „Song Of The Whale“ kann da schon deutlich weniger überzeugen. Zwar beginnt das Stück mit einer sehr schönen und sanften Piano-Einleitung, entwickelt sich dann allerdings im weiteren Verlauf zu einer etwas sphärischen New Age Nummer, die perfekt zu einer Entspannungsmassage passen würde.
Die vier Stücke der zweiten Plattenseite sind ganz unterschiedlicher Art. „Dolphin Dance“ ist eine etwas fröhliche, jedoch leider auch nichtssagende Pop-Nummer, die von einem Synthesizer-Lauf getragen wird. „Ride On The Ray“ klingt da schon deutlich besser. Nicht ganz so poppig, wieder ein wenig sphärischer hört sich diese Nummer sehr schwebend an und geht auch ins Ohr. Auch hier bekommt man wieder ein interessantes Gitarren-Solo mitgeliefert. Etwas störend ist bei diesem Lied allerdings der Drum-Computer, der zwar nur im Hintergrund zu hören ist, mit seinem künstlichen Sound trotzdem störend wirkt. Nichtsdestotrotz klingt das Lied überzeugend. Mit „Scuba Scuba“ wird es dann nicht fröhlich, wie der Name vielleicht vermuten lassen könnte, sondern wieder deutlich entrückter. Hier bewegen sich Tangerine Dream nun wieder mehr im Bereich der Soundkollage, denn so eine richtige Melodie gibt es bei „Scuba Scuba“ nicht zu hören. Bleibt schließlich noch das letzte Stück, „Underwater Twilight“. Diese Nummer wirkt zu Beginn wie gehaucht, alles scheint zu schweben, ist nur ganz sanft angerissen. Dann schließlich setzt der Rhythmus ein und es entwickelt sich ein flottes Lied, welches durchaus auch in die Ohren geht. Vor allen Dingen das Ende des Stücks ist dabei sehr gelungen, wenn auf dem Keyboard ein schöner Lauf wiedergegeben wird.
Fazit: So ein Mittelding zwischen sphärischer Synthesizer-Musik und poppigen Keyboard-Klängen stellt „Underwater Sunlight“ von Tangerine Dream dar. Diese Musik wird für stark ausgeprägte Rockfreunde immer ein Gräuel sein. Zum Entspannen sind die eher sphärischen Stücke auf der Scheibe allerdings sehr gut geeignet. Zudem gibt es hier auch einige Melodien, die durchaus ins Ohr gehen. Für Freunde elektronischer Musik sicherlich eine Empfehlung wert. Acht Punkte.
Anspieltipps: Song Of The Whale Part One: From Dawn..., Ride On The Ray
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