Klaus Schulze – Dig It
Besetzung:
Klaus Schulze – g.d.s. computer
Gastmusiker:
Fred Severloh – percussion
Label: Brain
Erscheinungsdatum: 1980
Stil: Elektronische Musik
Trackliste:
1. Death Of An Analogue (12:20)
2. Weird Caravan (5:20)
3. The Looper Isn't A Hooker (8:20)
4. Synthasy (23:10)
Gesamtspieldauer: 46:10
„Dig It“ erschien im Jahr 1980 auf dem Label Brain und stellt nicht nur das zwölfte Studio-Album des Klaus Schulze dar, sondern zugleich auch das erste, welches ausschließlich digital eingespielt wurde. Jegliche Musik auf der Scheibe entstammt also der Festplatte dieses G.D.S. Computers. Und natürlich wirkt diese Musik künstlich, aber das haben bereits die analogen Stücke der 70er Jahre des Klaus Schulze getan. Wer andererseits allerdings denkt, die Musik auf „Dig It“ würde auch kalt klingen, der sieht sich getäuscht und kommt beim Hören zu einem ganz anderen Ergebnis.
Dunkel und düster klingt sie, die Musik des Klaus Schulze auf „Dig It“, jedoch nicht kalt. Das beginnt gleich mit dem Eröffnungstitel „Death Of An Analogue“, mit dem wohl laut Titel die analoge Technik zu Grabe getragen werden soll. Man hört das ganze Lied über eine sehr metallisch klingende Computerstimme, die anscheinend diesen Abgesang besingt beziehungsweise bespricht. Die Worte sind dabei allerdings nicht zu verstehen. Das gibt der Nummer zwar einerseits einen etwas geheimnisvollen Anstrich, richtiggehend überzeugen kann das Lied dabei allerdings nicht, da es sehr monoton ist und sich dieser Roboter-Sprechgesang mit der Zeit einfach ein wenig nervig anhört.
Auch „Weird Caravan“ haut einen nicht restlos vom Hocker. Hier klingt die Musik des Klaus Schulze jetzt fast schon funkig, was an dem im Computer erzeugten Basslauf liegt, der dem Stück seinen Rhythmus verleiht. Es folgt mit „The Looper Isn't A Hooker“ eine deutliche Steigerung. Zunächst ist das Lied eine sehr sphärische Angelegenheit, entwickelt sich dann allerdings zu einer fast schon groovenden Nummer, die dabei noch rhythmisch sowie eingängig ist. Sehr gelungen.
Bliebe schließlich noch das letzte und längste Stück auf „Dig It“, „Synthasy“. Hier klingt Klaus Schulze ganz eindeutig wieder so wie früher. Das Stück wird mit einem dunklen und irgendwie entrückt klingenden Part eingeleitet, dröhnende und tiefe Trommelwirbel gibt es dabei zu hören, bis das Stück etwa ab Minute 6 in einen deutlich flotteren, zunächst noch etwas atonalen, dann jedoch sehr melodischen weiteren Teil übergeht. Wahrlich faszinierend, wie hier Mantra-artig Redundanzen wiederholt werden. Es gesellt sich eine Art Orgelsound hinzu und später auch noch ein zischender und erneut unverständlicher Gesang. Fertig ist das volle, zutiefst meditative und dabei doch nicht leise Stück. Absolut begeisternd, wenn man auf solche Klangwelten steht.
Fazit: Das erste rein digitale Album des Klaus Schulze klingt nicht kalt. Es ist ein wenig düster geraten, was den Gesamteindruck der Platte allerdings in keinster Weise schmälert. Der Sound des Klaus Schulze wird variabler, plötzlich hört man da auch etwas funkigere Töne, ob man das dann auch mag, ist natürlich reine Geschmackssache. Höhepunkt der Scheibe ist auf jeden Fall der letzte und längste Titel „Synthasy“, der an die früheren Werke des Klaus Schulze erinnert. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Synthasy
(Erneut ist es die GEMA, die ein Abspielen der Titel auf YouTube verhindert. Dies gilt allerdings nur für Deutschland.)
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