Montag, 1. August 2016

Dream Theater – The Astonishing




Dream Theater – The Astonishing


Besetzung:

James LaBrie – lead vocals
John Petrucci – guitar, production, story and concept
Jordan Rudess – keyboards
John Myung – bass
Mike Mangini – drums, percussion


Gastmusiker:

Eric Rigler – bagpipes on "The X Aspect"
City of Prague Philharmonic Orchestra


Label: Roadrunner Records


Erscheinungsdatum: 2016


Stil: Progressive Metal


Trackliste:

CD1:

1. Descent Of The Nomacs (1:10)
2. Dystopian Overture (4:50)
3. The Gift Of Music (4:00)
4. The Answer (1:52)
5. A Better Life (4:39)
6. Lord Nafaryus (3:28)
7. A Savior In The Square (4:13)
8. When Your Time Has Come (4:19)
9. Act Of Faythe (5:00)
10. Three Days (3:44)
11. The Hovering Sojourn (0:27)
12. Brother, Can You Hear Me? (5:11)
13. A Life Left Behind (5:49)
14. Ravenskill (6:01)
15. Chosen (4:32)
16. A Tempting Offer (4:19)
17. Digital Discord (0:47)
18. The X Aspect (4:13)
19. A New Beginning (7:40)
20. The Road to Revolution (3:35)


CD2:

1. 2285 Entr'acte (2:20)
2. Moment Of Betrayal (6:11)
3. Heaven's Cove (4:19)
4. Begin Again (3:54)
5. The Path That Divides (5:09)
6. Machine Chatter (1:03)
7. The Walking Shadow (2:58)
8. My Last Farewell (3:44)
9. Losing Faythe (4:13)
10. Whispers On The Wind (1:37)
11. Hymn Of A Thousand Voices (3:38)
12. Our New World (4:12)
13. Power Down (1:25)
14. Astonishing (5:51)

Gesamtspieldauer: CD1 (1:19:59) und CD2 (50:39): 2:10:38




Es ist schon fast unfassbar, was manche Musiker und Bands so alles veröffentlichen. Staunend hält man das dreizehnte Studioalbum der US-amerikanischen Progressive Metal Band Dream Theater in Händen. Ein Doppelalbum ist es geworden, welches im Januar 2016 auf dem Label Roadrunner Records veröffentlicht wurde. Über zwei Stunden Musik gibt es auf „The Astonishing“ zu hören. Und diese Musik hat es in sich, denn sie ist bombastisch, ausufernd, hymnisch, fordernd und melodiös und noch vieles mehr.

Die 34 Lieder auf „The Astonishing“ gehen fast alle ins Ohr, sieht man mal von den kurzen, um die eine Minute dauernden Einschüben ab, die mehr kleine Klangkollagen darstellen und eher als Auflockerungen und wohl Erholungspausen zu sehen sind, denn als Lieder, die hängenbleiben sollen. Nun, es gibt viele Chöre auf „The Astonishing“, viel Orchestermusik und eben auch jede Menge Progressive Metal. All diese Zutaten werden so vermischt, dass sich das Endergebnis ein klein wenig nach dieser sogenannten „Rock-Oper“ anhört und man nur noch einen Hauch weit davon entfernt ist, wie ein Musical zu klingen. Aber diese Schwelle überschreiten Dream Theater hier glücklicherweise dann doch nicht vollends. Trotzdem würde man sich an manchen Stellen wünschen, dass hier dann doch der Rock mehr im Vordergrund stehen würde und auf Weichmacher in Form von vielen Streichern zumindest ab und zu verzichtet worden wäre.

Man legt die CD1 ein, hört sie durch, danach verfährt man ebenso mit CD2. Das Problem dabei ist allerdings die Länge dieses Werks, welches ja inhaltlich eine zusammenhängende Geschichte darstellt. Nur weiß man an deren Ende musikalisch gesehen nicht mehr, was am Anfang stand. Und dabei ist die Musik oft sogar sehr hörenswert auf „The Astonishing“, wird allerdings durch „zu viel des Guten“ einfach ein wenig verwässert – und das ist sehr schade. Die Story des Albums dabei zu verfolgen, bei der es in einer weit entfernten Welt um das Böse gegen das Gute geht, wobei das Böse auch die Musik verbieten will, hilft da auch nur bedingt weiter. Wobei man sich ab einem bestimmten Alter sicherlich mental auch deutlich außerhalb sehr einfach gestrickter Fantasy-Geschichten bewegt. Trotzdem lässt sich das alles prima anhören, immer für den Moment. Jedoch bleibt man zum Schluss als Hörer etwas ratlos zurück und überlegt sich, was man denn nun mit diesem Album anfangen soll, wie man das Ganze einzuordnen hat.

Fazit: Die Musik auf „The Astonishing“ klingt und geht ins Ohr, keine Frage. Das Album hört sich auch wie ein Dream Theater Album an, auch – und hier kommt eine große Einschränkung – wenn es die fünf Musiker dieses Mal vielleicht ein wenig zu gut gemeint haben, mit all dem Bombast, der da auf die Hörerin und den Hörer einstürmt. Schließlich ist die Scheibe auch noch unfassbar lang, was zum einen zwar die Kreativität von Dream Theater unterstreicht, allerdings auch sehr viel Durchhaltevermögen von den Konsumenten abverlangt. So ist „The Astonishing“ ein Album geworden, welches mit einzelnen Titeln durchaus überzeugt, einen insgesamt allerdings etwas erschlägt. Neun Punkte.

Anspieltipps: Lord Nafaryus, A Life Left Behind, The X Aspect, Heaven's Cove



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