New Model Army – Winter
Besetzung:
Justin Sullivan – vocals, guitars, keyboards
Michael Dean – drums, percussion, backing vocals
Dean White – keyboards, guitars, backing vocals
Marshall Gill – guitars, harmonica, backing vocals
Ceri Monger – bass, guitars, percussion, backing vocals
Gastmusiker:
Henning Nugel – violins and arrangements on “Winter” and “Drifts”
Tobias Unterberg – cellos and arrangements on “Devil” and “Weak And Strong”
Anna Watkins – backing vocals on “Part The Waters” and “Echo November”
Laura Shackleton – backing vocals on “Part The Waters” and “Echo November”
Label: Attack Attack Records
Erscheinungsdatum: 2016
Stil: Alternative Rock
Trackliste:
1. Beginning (6:53)
2. Burn The Castle (3:10)
3. Winter (4:20)
4. Part The Waters (4:25)
5. Eyes Get Used To The Darkness (4:40)
6. Drifts (4:28)
7. Born Feral (6:28)
8. Die Trying (3:36)
9. Devil (4:33)
10. Strogoula (4:09)
11. Echo November (3:01)
12. Weak And Strong (4:19)
13. After Something (4:01)
Gesamtspieldauer: 58:10
Ihr vierzehntes Studioalbum nannte die Band New Model Army „Winter“ und dieses wurde im September 2016 auf Attack Attack Records veröffentlicht. Die Platte reiht sich dabei nahtlos in die bisherigen überzeugenden Veröffentlichungen der Band um Justin Sullivan ein. Vom ersten bis zum letzten Takt weiß die Musik auf „Winter“ zu überzeugen und ist eindeutig der Musik, der ursprünglich in Bradford gegründeten New Model Army zuzuordnen. Es ist dabei nicht nur der Gesang des Justin Sullivan, der so unverwechselbar mit der Musik der Briten verwoben ist, es ist der Klang der Gitarre und es ist vor allen Dingen auch die Atmosphäre, die solch einem Album von New Model Army innewohnt, die die Musik dieser Band so unverwechselbar werden lässt.
Nun könnte man sagen: „Alles schon gehabt, irgendwie nichts Neues mehr von New Model Army.“ Und ganz so falsch ist diese Aussage wahrlich nicht. Die Musik der Band ist bekannt und auf „Winter“ werden auch keine Experimente unternommen oder irgendwelche neuartigen Wege gegangen. Trotzdem ist „Winter“ ein gutes und niemals langweiliges Album geworden. Und das liegt an der Qualität der einzelnen Stücke. Jede Menge Nummern auf „Winter“ wissen zu überzeugen, irgendwelches Füllmaterial lässt sich schon gar nicht auf dieser Scheibe ausmachen. Egal, ob die Lieder „Winter“, „Drifts“, „Born Feral“, „Die Trying“, „Strogoula“, „Echo November“ oder irgendwie anders heißen – ich hätte hier jetzt wahrlich alle dreizehn Lieder aufzählen können – die Musik von New Model Army auf „Winter“ wirkt einfach. Die einzelnen Stücke sind zumeist im Mid-Tempo angesiedelt, gehen ins Ohr und benötigen dafür nicht allzu viele Durchläufe, um sich endgültig bei der Hörerin beziehungsweise beim Hörer festzusetzen.
Neben den überzeugenden Melodien hält die Platte einmal mehr auch gute und interessante Texte für die Musikhörer parat, die sich lohnen mit verfolgt beziehungsweise nachgelesen zu werden. Und auch bei der Gestaltung des Albums selbst haben sich New Model Army wieder viel Mühe gegeben. Dieses gibt es in Form eines kleinen Buches. Die Texte sind auf kunstvoll, in dunklen Farben gehaltenen Seiten abgedruckt. Diese einem, auf diese Art und Weise vermittelte, etwas düstere Stimmung, setzt sich dabei durchaus auch musikalisch fort. Ein „helles“ Album ist „Winter“ mit Sicherheit nicht geworden, die hier transportierte Atmosphäre ist ein eher dunkle – aber was soll man bei diesem Album-Titel auch anderes erwarten.
Fazit: Wer New Model Army mag, wird auch dieses Album mögen. Wer diese Band liebt, dem wird es mit „Winter“ genau so gehen. New Model Army besinnen sich bei „Winter“ auf ihre Stärken. Und diese sind eingängiger Alternative Rock, eher im Mid-Tempo angesiedelt, atmosphärisch sehr dicht gestaltet und dabei immer absolut eingängig und melodiös. Gute Texte und eine schöne Aufmachung des Albums runden das Gesamtbild der Scheibe ab. Sehr überzeugend. Elf Punkte.
Anspieltipps: Winter, Born Feral, Strogoula