Neil Young – Everybody Knows This Is Nowhere
Besetzung:
Neil Young — guitar, lead vocals
Gastmusiker:
Danny Whitten – guitar, vocals
Billy Talbot – bass guitar
Ralph Molina – drums, vocals
Bobby Notkoff – violin on “Running Dry (Requiem For The Rockets)”
Robin Lane – harmony vocal on “Round And Round (It Won't Be Long)”
Label: Reprise Records
Erscheinungsdatum: 1969
Stil: Folk Rock, Country Rock, Blues Rock
Trackliste:
1. Cinnamon Girl (3:01)
2. Everybody Knows This Is Nowhere (2:31)
3. Round & Round (It Won't Be Long) (5:54)
4. Down By The River (9:27)
5. The Losing End (When You're On) (4:08)
6. Running Dry (Requiem For The Rockets) (5:36)
7. Cowgirl In The Sand (10:06)
Gesamtspieldauer: 40:47
„Everybody Knows This Is Nowhere“ heißt das zweite Studioalbum des Neil Young. Gleichzeitig ist es das erste, welches er mit seiner Begleitband Crazy Horse eingespielt hat. Noch etwas Besonderes gibt es von dieser Platte zu berichten, die am 22. Mai 1969 auf Reprise Records veröffentlicht wurde. Die Scheibe wurde noch nicht einmal vier Monate nach dem selbstbetitelten Debut-Album des Neil Young veröffentlicht. So etwas nennt man dann wohl „produktiv“.
Bei vielen Neil Young Fans ist diese Platte absoluter Kult und wird in den allerdhöchsten Tönen gelobt. Nun, das kann man zum Teil auch sehr gut nachvollziehen, denn die Scheibe hat durchaus Höhepunkte, die unbedingt gehört gehören. Und dies sind gleichzeitig drei der vier längsten Stücke auf „Everybody Knows This Is Nowhere“. Das über neunminütige „Down By The River“ klingt alleine schon wegen dem witzigen Hintergrundgesang gelungen. Allerdings ist es nicht dieser, der das Lied zu etwas Besonderem werden lässt. Es ist der lange Instrumentalteil, der sich wie eine lange Jam-Session anhört und dabei doch so wunderbar ins Ohr wie in die Füße geht. Noch etwas eingängiger und auch noch etwas intensiver im langen, bluesigen Instrumentalpart, ist das etwas rockigere und über zehnminütige „Cowgirl In The Sand“. Eine grandiose Nummer, die man allerdings unbedingt mehrmals hören sollte, um ganz darin eintauchen zu können.
Ganz anders überzeugt dagegen „Running Dry (Requiem For The Rockets)“. Dies ist ein sanftes Folk-Lied, sehr melodiös, welches seinen Reiz aus dem Spiel der Violine zu den anderen Instrumenten zieht. Absolut eingängig und sehr gelungen, wenn auch etwas tragend. Nun, dann gäbe es da noch eines der bekannteren Lieder des Neil Young, „Cinnamon Girl“. Ein rockiges Lied, allerdings nichts großartig Besonderes mehr. Und die restlichen drei Stücke? Die fallen stark gegenüber dem Rest der Platte ab und haben ihren absoluten Tiefpunkt in der Nummer „The Losing End (When You're On)“. Ein unsäglicher Folk-Country-Titel, wobei die Betonung sehr stark auf „Country“ und noch mehr auf „unsäglich“ liegt. Das wiederum lässt die gesamte Scheibe leider ein wenig uneinheitlich wirken, macht es schwer, in die Atmosphäre der Musik eintauchen zu können, da sie mit dem nächsten Lied bereits wieder beendet sein kann.
Fazit: Tolle Höhepunkte und grandiose Tiefpunkte gibt es auf „Everybody Knows This Is Nowhere“ zu hören. Sicherlich überwiegen die Höhepunkte, da diese Lieder glücklicherweise auch über die deutlich längere Laufzeit verfügen. Neil Young klingt auf seiner zweiten Platte immer dann gut, wenn er sich rockig und bluesig anhört, sich in langen Soli zu verlieren scheint. Die Country-Ansätze auf der Scheibe nerven jedoch stark. Insgesamt bleibt „Everybody Knows This Is Nowhere“ allerdings ein sehr lohnenswertes Hör-Erlebnis. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Down By The River, Running Dry (Requiem For The Rockets), Cowgirl In The Sand
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