Freitag, 4. November 2016

Saga – Silent Knight




Saga – Silent Knight


Besetzung:

Michael Sadler – lead vocals, keyboards, bass guitar
Ian Crichton – electric and acoustic guitars
Jim Gilmour – keyboards, backing vocals, vocoder, moogs
Jim Crichton – bass guitar, moog bass synthesizer
Steve Negus – drums, percussion


Label: Portrait Records


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Melodic Rock, Mainstream Rock


Trackliste:

1. Don't Be Late (Chapter Two) (6:09)
2. What's It Gonna Be? (4:33)
3. Time To Go (4:28)
4. Compromise (3:25)
5. Too Much To Lose (Chapter Seven) (4:43)
6. Help Me Out (5:55)
7. Someone Should (4:09)
8. Careful Where You Step (4:21)

Gesamtspieldauer: 37:47




„Silent Knight“ heißt das dritte Studioalbum der kanadischen Rock Band Saga. Veröffentlicht wurde die Scheibe zum ersten Mal im November des Jahres 1980 auf dem Label Portrait Records. Auch diese Platte wird von einigen Kritikern und Rezensenten unter der Überschrift „Progressive Rock“ geführt. Nun, dies scheint eher ein wenig irreführend, denn Progressive Rock mag die Musik von Saga auf „Silent Knight“ in den Randbezirken sein, ansonsten hört man hier etwas aufwendiger gestalteten Mainstream Rock, Adult Oriented Rock oder von mir aus auch Musical Rock, denn die Stimme des Michael Sadler lässt diese geistige Assoziation in Verbindung zu der mitunter bombastischen Musik durch aus zu.

Die Lieder von Saga auf „Silent Knight“ sind immer eingängig und sehr melodiös. Allzu viele Durchläufe der Platte benötigt man hier nicht, um mit der Musik „warm“ zu werden, sie für sich zu eröffnen. Auch wieder eine Gemeinsamkeit zu den bereits erwähnten Musicals, die ihre Zuhörer und Zuseher oftmals auch mit dem ersten Kontakt begeistern müssen. Nun, darin liegt auch ein wenig das Problem von Saga auf „Silent Knight“. Mitunter klingt das Ganze ein wenig aufgesetzt, zu sehr auf den schnellen Konsum hin komponiert und produziert. Von daher sind manche Melodiebögen zu anbiedernd, sodass sie nach dem mehrmaligen Hören bereits wieder langweilig zu werden drohen. Jetzt bin ich kein „Saga-Kenner“, aber das selbstbetitelte Debut-Album hielt da schon einiges Überzeugenderes mehr parat – zumindest für meine Ohren.

Nun, wie bereits erwähnt, eingängig ist irgendwie alles auf „Silent Knight“, nachhaltig nicht unbedingt genauso viel. Am gelungensten klingen für mich „Time To Go“. Hier ist es das Keyboardspiel des Jim Gilmour, welches auch längerfristig hängenbleibt. Vor allen Dingen im Refrain klingt das wirklich eindrucksvoll und daran kann man sich wahrlich nicht überhören. Ebenfalls sehr überzeugend klingt das letzte Stück der Platte, „Careful Where You Step“. Hier ist es die Abwechslung im Lied selber, die Spaß macht und den Titel nie langweilig werden lässt. Und dass die fünf Musiker Meister ihres Faches sind, kann man hier ebenfalls sehr schön heraushören. Ansonsten ist alles „ganz nett“ geworden, die Stimme des Michael Sadlers natürlich etwas gewöhnungsbedürftig, aber diese gehört einfach zur Musik von Saga.

Fazit: Ein Mainstream / AOR-Album mit kleinen progressiven Ausflügen ist „Silent Knight“ von Saga geworden. Mitunter macht das Zuhören durchaus auch Spaß, manchmal wird es allerdings auch ein wenig langweilig, wenn das Ganze dann irgendwie zu aufgesetzt, zu sehr auf die schnelle Eingängigkeit getrimmt wirkt. Hier besteht dann auch durchaus die Gefahr, dass man sich an dieser Scheibe überhört. Sicherlich keine schlechte Platte, jedoch haben Saga durchaus bessere Alben veröffentlicht. Acht Punkte.

Anspieltipps: Time To Go, Careful Where You Step



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