Aereogramme – Seclusion
Besetzung:
Craig B – voice, guitar
Iain Cook – guitar, programming
Campbell McNeil – bass
Martin Scott – drums
Gastmusiker:
Lynsey Joss – additional vocals on “The Unravelling”
Label: Sonic Unyon
Erscheinungsdatum: 2004
Stil: Alternative Rock
Trackliste:
1. Inkwell (3:55)
2. Dreams And Bridges (4:40)
3. The Unravelling (10:58)
4. I Don't Need Your Love (4:03)
5. Lightning Strikes The Postman (3:29)
6. Alternate Score (4:53)
Gesamtspieldauer: 32:01
7.Videotrack: Seclusion (Dreams & Bridges Version)
8.Videotrack: Seclusion (Alternate Score Version)
„Seclusion“ heißt das dritte Studioalbum der schottischen Band Aereogramme. In manchen Verzeichnissen wird diese Scheibe auch als EP geführt, was bei einer Gesamtspielzeit von knapp über 32 Minuten auch durchaus seine Berechtigung hätte. Auf „Seclusion“ hört man diesen, für Aereogramme so typischen Alternative Rock, der ganz von der überaus zerbrechlich klingenden Stimme des Craig B getragen wird. Dazu gesellen sich die mal sanfteren, dann wieder die sehr harten Momente in der Musik von Aereogramme. Dies alles ergibt ein nicht häufig zu hörendes Gesamterlebnis.
Denn die Musik der Schotten klingt immer irgendwie besonders. Da mag zum einen auch daran liegen, dass die vier Musiker das Gespür für die packende Melodie besitzen, denn Vieles in der Musik von Aereogramme geht sehr schnell ins Ohr. Spielerisch gehen sie dabei mit den sanfteren und den fordernden Tönen um, verbinden diese auf eine ganz elegante Art und Weise, sodass die Nummern einfach klingen, immer wieder überraschend sind und sich weit über den Mainstream erheben.
Ein kleiner Nachteil ist der hier zwar selten auftretende, jedoch auch vorhandene Gesang, der in ein riesiges, nervtötendes Geschrei ausartet. Der zweite Titel des Albums, „Dreams And Bridges“ ist bis Spieldauer 3:15 ein wirklich schönes und überzeugendes Lied, entwickelt sich dann im weiteren Verlauf zu einem sehr harten Rock Lied. Dies wäre auch noch eine ganz nette Idee, jedoch der dort dann geschriene Gesang zerstört viel von dem Eindruck, den das Lied zuvor hinterlassen hat. Auch beim Hauptstück der Platte, „The Unravelling“, wird kurz gebrüllt, allerdings wirklich nur kurz, was hier sogar noch als Stilmittel durchgehen kann. Dabei entwickelt sich „The Unravelling“ zu einer phantastischen musikalischen Reise, mit Höhen und Tiefen, Windungen und Geraden. Wahrlich ein spannendes Lied, welches sich einem, mit jedem weiteren Durchgang, noch ein wenig mehr erschließt und dabei immer eingängiger und interessanter zu werden scheint.
Auf dem Album befindet sich zusätzlich noch ein kleiner medialer Teil, in dem man sich auf dem Computer eine Bildergalerie ansehen kann, in der die Bandmitglieder nicht mehr wirklich gut aussehen. Das wiederum passt zu der noch vorhandenen Möglichkeit, sich zwei kurze Horror Filme im Quicktime Format zu den Liedern „Dreams And Bridges“ sowie „Alternate Score“ zu Gemüte führen zu können. Die beiden Filme sind identisch, nur die Musik ist eine andere. Das alles zusammen ist jedoch eher unappetitlich, als interessant oder geschweige denn schön anzusehen – allerdings versteht man nur vielleicht das Geschrei bei „Dreams And Bridges“ besser.
Fazit: Aereogramme machten „andere“ Musik. Diese klingt auch auf dem kurzen Album „Seclusion“ überaus spannend. Darüber hinaus wachsen die einzelnen Lieder, wobei sie durchaus auch schon beim ersten Mal des Hörens überzeugen können. Zwischendrin gibt es kurz mal etwas „Geschrei“, aber der ist zu Verschmerzen. Schade, dass diese Band nicht erfolgreicher war und bereits nach dem vierten Album auseinanderbrach. Elf Punkte.
Anspieltipps: The Unravelling, The Unravelling, Alternate Score