Can – Monster Movie
Besetzung:
Irmin Schmidt – keyboards
Jaki Liebezeit – drums
Holger Czukay – bass
Michael Karoli – guitar
Malcolm Mooney – vocals, harmonica
Label: Spoon Records
Erscheinungsdatum: 1969
Stil: Krautrock, Psychedelic Rock
Trackliste:
1. Father Cannot Yell (7:06)
2. Mary, Mary So Contrary (6:22)
3. Outside My Door (4:11)
4. Yoo Doo Right (20:27)
Gesamtspieldauer: 38:07
Nachdem Michael Karoli bereits im Jahr 2001 verstorben war, starben im Jahr 2017 auch der Bassist Holger Czukay sowie Schlagzeuger Jaki Liebezeit der legendären Kölner Krautrock-Band Can. Ende der 60er Jahre startete die Karriere von Can, die sich offiziell im Jahr 1979 auflösten und danach noch unregelmäßig zusammenfanden. Die letzte Zusammenarbeit fand im Jahr 1999 statt. Im August des Jahres 1969 veröffentlichte die Formation ihr erstes Album unter dem Titel „Monster Movie“. Erschienen ist diese Scheibe auf dem Plattenlabel Spoon Records.
Auf „Monster Movie“ hört man keinen Krautrock à la Grobschnitt oder Jane, die Musik von Can ist stark vom Jazz beeinflusst, klingt sehr viel rauer und ungezügelter, als die jener Bandkollegen der damaligen Zeit. Richtig ins Ohr gehen mag da nur wenig, auf „Monster Movie“ am ehesten noch der Titel „Mary, Mary So Contrary“, der sich textlich an einen englischen Kinderreim anlehnt. Ansonsten stehen auch musikalisch repetitive bis monotone Wiederholungen im Vordergrund, die mitunter schrill und sogar etwas atonal klingen können. Zudem verbreitet die Platte an mancher Stelle eine gewisse Aggressivität, die so bis zur damaligen Zeit in der Musikszene noch nicht zu hören war. Can gehen hier in Bezug auf den Gesang des Amerikaners Malcolm Mooney sowie auf das Gitarrenspiel des Michael Karoli durchaus ganz neue, innovative Wege.
Manches auf „Monster Movie“ klingt nach ausgedehnter Improvisation, in die man tief versinken kann. Durch das ständige Wiederholen eines Themas erzeugt die Band eine Art akustischen Rauschzustand, der immer weiter an Intensität gewinnt. Der Ehrlichkeit halber soll an dieser Stelle jedoch auch nicht unerwähnt bleiben, dass viele Hörerinnen und Hörer diese Art der Musik wohl eher schräg und langweilig finden könnten. Ganz bestimmt machen Can auf „Monster Movie“ keine Musik für die breite Masse an Musikkonsumenten – das war weder Ende der 60er Jahre so, noch ist es heute der Fall.
Fazit: Die Musik von Can auf „Monster Movie“ klingt experimentell, teilweise improvisiert, wenig eingängig, manchmal aggressiv und immer fordernd. Andererseits bekommt man auf „Monster Movie“ auch sehr spannende Musik geboten, welche zwar an mancher Stelle monoton klingt, dabei jedoch niemals langweilig wird, da sie wirkt. Can inszenieren auf „Monster Movie“ ein Musikerlebnis, auf das man sich einlassen können muss. Laut und mit der entsprechenden Anlage gehört gibt es hier sehr viel zu entdecken. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Mary Mary So Contrary, Yoo Doo Right
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