Rheingold – Im Lauf Der Zeit
Besetzung:
Bodo Staiger – alle Instrumente und Gesang
Brigitte Staiger – Gesang
Label: Lucky Bob Records
Erscheinungsdatum: 2017
Stil: Elektro Pop
Trackliste:
1. Kraut (3:46)
2. Im Lauf der Zeit (3:59)
3. Sehnsucht (4:17)
4. Stromaufwärts (4:19)
5. Theme ‘84 (5:02)
6. Energie (5:03)
7. Ins Leben zurück (3:42)
8. Weißes Licht (3:43)
9. Paradieshafen (6:11)
10. Sternstaub (4:22)
Gesamtspieldauer: 44:29
Bodo Staiger hat es noch einmal gemacht und Rheingold erneut aufleben lassen. Nach „Rheingold“ (1980), „R.“ (1982), „Dis-Tanz (1984) und dem Coveralbum „Electric City (Düsseldorfer Schule)“ (2007) erschien im Juni 2017 das vierte bis fünfte – je nach Zählweise – Studioalbum der „Band“ mit dem Namen „Im Lauf der Zeit“. Rheingold besteht inzwischen lediglich noch aus Bodo Staiger. Brigitte Kunz an den Keyboards ist nicht mehr Mitglied der Band, dafür unterstütze Bodo Staiger dessen Frau Brigitte zumindest gesanglich beim Einspielen der Platte.
Zum Hören gibt es auf „Im Lauf der Zeit“ eine ganze Menge Elektro-Pop, mal mit, mal ohne Gesang. Das Album ist absolut „retro“, soll heißen, die Musik klingt noch genauso wie zu Beginn der 80er Jahre. Vielleicht klingt der Sound des Synthesizers etwas voller, doch dieses unsägliche Geklapper des Drum-Computers holt einen schnell in die damalige Zeit zurück. Das klang bezüglich des Rhythmus damals schon billig und klingt heute leider noch genauso. Ins Ohr geht die Musik leider gar nicht mehr, klingt sehr viel eher langweilig und sehr gewöhnungsbedürftig. Die Neue Deutsche Welle zeichnete sich vor allem durch tolle und eingängige Melodien aus, weniger durch musikalische Arrangements. Auf „Im Lauf der Zeit“ fehlen diese eingängigen Melodien jedoch.
Nun, wer jedoch schon immer bedingungslos in die synthetischen Klänge der Neuen Deutschen Welle einsteigen konnte, den wird dies mit „Im Lauf der Zeit“ wohl ebenfalls gelingen. Beim Lied „Energie“ wird sogar der Sound aus dem wohl bekanntesten Stück von Rheingold, „Dreiklangsdimensionen“, aufgegriffen. Mehr Zitat geht kaum. Beim unsäglichen Instrumentalstück „Theme ‘84“ nähert sich die Musik von Rheingold schließlich sogar verdächtig nah dem Deutschen Schlager an. Das klingt nach primitiven Dieter Bohlen Sound, über dem nur noch die Stimme von Andrea Berg fehlt. Grausam. Ansonsten klingt das Ganze ab und an noch ganz nett, aufgrund dieses definitiv vorhandenen Nostalgie-Faktors, viel mehr kommt aber leider nicht.
Fazit: Für Fans der damaligen Zeit ganz bestimmt eine lohnende Anschaffung. Auch Freundinnen und Freunde Deutscher Musik in Form des Schlagers könnten hier Spaß haben. Ich jedoch sitze da, schaue auf meine Platten und CDs und überlege, „Was könnte der Grund dafür sein, diese CD einzulegen?“ Es fällt mir keiner ein. Vier Punkte.
Anspieltipps: Kraut, Im Lauf der Zeit
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