Gila – Bury My Heart At Wounded Knee
Besetzung:
Sabine Merbach – vocals
Conny Veit – vocals, rhythm guitar, lead guitar, 12-sring guitar, electric guitar, flute, moog
Daniel Secundus Fichelscher – drums, percussion, bass
Florian Fricke – mellotron, grand piano
Label: Warner Music
Erscheinungsdatum: 1973
Stil: Psychedelic Rock, Folk Rock, Krautrock
Trackliste:
1. This Morning (5:47)
2. In A Sacred Manner (4:42)
3. Sundance Chant (4:12)
4. Young Coyote (3:19)
5. Black Kettle’s Ballad (7:18)
6. Little Smoke (4:24)
7. The Buffalo Are Coming (5:05)
Gesamtspieldauer: 34:49
„Bury My Heart At Wounded Knee“ heißt die zweite und gleichzeitig auch bereits letzte Scheibe der deutschen Band Gila. Nachdem das erste und selbstbetitelte Album „Gila“ im Jahr 1971 veröffentlicht worden war, trennte sich die Band bereits im Frühjahr 1972 wieder. 1973 gründete Gitarrist Conny Veit Gila erneut. Dieses Mal mit anderen Musikern. Mit zur Band gehörten jetzt seine damalige Freundin Sabine Merbach sowie Schlagzeuger Daniel Fichelscher und Florian Fricke an den Tasteninstrumenten, beide bereits Musiker der Band Popol Vuh, in der Conny Veit inzwischen selbst aktiv war.
„Bury My Heart At Wounded Knee“ basiert auf dem gleichnamigen Buch von Dee Brown und beinhaltet thematisch die Vertreibung und Vernichtung der amerikanischen Ureinwohner. Die Musik ist dabei sanft und weich geartet, taucht zum Teil sehr tief in das Genre des Folk ein. Dazu gesellen sich im Grunde genommen keine musikalischen Abschnitte, die direkt Bezug zu den amerikanischen Ureinwohnern nehmen, nimmt man mal die zweite Hälfte des Stücks „Black Kettle’s Ballad“ aus. Ansonsten bleibt alles im Folk verwurzelt und auch E-Gitarren-behafteten Krautrock gibt es auf „Bury My Heart At Wounded Knee“ nur sehr begrenzt zu hören. Alles klingt sehr melodiös und harmonisch, die akustische Gitarre und das Piano dominieren den Sound der Platte. Mitunter gibt es mal eine etwas rhythmischere Passage, ohne jedoch die Gefilde des Rocks dabei zu betreten. Zumeist ist Sabine Merbach beim Gesang zu hören, doch auch Conny Veit übernimmt einige gesangliche Parts.
„Bury My Heart At Wounded Knee“ beinhaltet viele Höhepunkte und ist in sich auch abwechslungsreich gestaltet. Hier reihen sich nicht Folk Titel an Folk Titel, sondern es gibt die sphärischen Abschnitte neben den rhythmischen. Diese gehen ineinander über, vereinigen sich, trennen sich erneut. Da macht das Zuhören durchaus Laune. Lieder wie „In A Sacred Manner“, „Young Coyote“, „Black Kettle’s Ballad“ oder „The Buffalo Are Coming“ gehen schnell ins Ohr und umschmeicheln dieses quasi mit angenehmen und saften Melodien. Auch ein gewisser Wiederkennungswert ist dabei durchaus festzustellen, die Musik bleibt hängen.
Fazit: Schönen und sanften Folk „Made in Germany“ bekommt man auf „Bury My Heart At Wounded Knee“ von Gila geboten. Die Musik wirkt, die Lieder gehen ins Ohr und spielen dabei mit Atmosphären und Stimmungen, sodass es an jeder Stelle der Platte Spaß macht zuzuhören. Insgesamt ergibt sich ein überzeugendes und kurzweiliges Gesamthörerlebnis, was allerdings nach etwas über einer halben Stunde bereits wieder beendet ist. Aber so kurz waren die Scheiben zur damaligen Zeit eben leider meist. Elf Punkte.
Anspieltipps: In A Sacred Manner, Young Coyote, Black Kettle’s Ballad, The Buffalo Are Coming