Sonntag, 13. Mai 2018

Riverside – Love, Fear And The Time Machine




Riverside – Love, Fear And The Time Machine


Besetzung:

Mariusz Duda – vocals, bass and acoustic guitar, ukulele
Piotr Grudziński – guitar
Michał Łapaj – keyboards, hammond organ
Piotr Kozieradzki – drums


Label: InsideOut Music


Erscheinungsdatum: 2015


Stil: Art Rock


Trackliste:

1. Lost (Why Should I Be Frightened By A Hat?) (5:52)
2. Under The Pillow (6:47)
3. #Addicted (4:53)
4. Caterpillar And The Barbed Wire (6:56)
5. Saturate Me (7:09)
6. Afloat (3:12)
7. Discard Your Fear (6:42)
8. Towards The Blue Horizon (8:09)
9. Time Travellers (6:42)
10. Found (The Unexpected Flaw Of Searching) (4:03)

Gesamtspieldauer: 1:00:30




„Love, Fear And The Time Machine“ nannten Riverside ihr sechstes Studio-Album. Die Scheibe erschien am 4. September 2015 auf dem Plattenlabel InsideOut Music. „Love, Fear And The Time Machine“ ist zum einen das letzte Album, an dem Gitarrist Piotr Grudziński beteiligt war, da er am 21. Februar 2016 leider überraschend an Herzversagen verstarb. Zum anderen zeigen Riverside hier einmal mehr, dass sie Meister der Verwandlung sind. Dieses Mal hört man weniger Progressive Rock und auch keinen reinen Metal mehr, auf „Love, Fear And The Time Machine“ sind die vier Polen im Bereich des zumeist melodischen Art Rock unterwegs.

Sanfter sind sie geworden, die Lieder von Riverside. Die akustische Gitarre steht im Vordergrund, um die herum sich alle weiteren Instrumente anordnen. Die Melodien überzeugen dabei bereits beim ersten Mal des Hörens und gehen schnurstracks ins Ohr. Und das Schöne dabei ist, sie verbleiben dort auch. Keine musikalischen Eintagsfliegen sind hier zu hören, sondern Lieder mit Potenzial zum Lieblingslied – zumindest teilweise. Die Stimmung der Platte ist dabei eine eher dunkle und melancholische, die überwiegend sanfte Stimmung wird perfekt durch den weichen Gesang des Mariusz Duda ergänzt, der übrigens einmal mehr alle Lieder textete und komponierte. Wird schließlich an mancher Stelle doch mal kurz das Tempo und die Lautstärke angezogen, dann höchstens als Einstieg oder als kurzes Intermezzo, bevor sich die Musik wieder in ruhigeren Harmonien ergießt.

Höhepunkte gibt es einige auf „Love, Fear And The Time Machine“ – Ausrutscher in die entgegengesetzte Richtung glücklicherweise gar keine. Das Album kann man wunderbar durchhören, ohne bei einem Titel die Stirn in Falten zu legen oder gar den Raum verlassen zu müssen. Die Highlights befinden sich für mich in der Mitte der Platte. Da ist zum einen das wunderbar abwechslungsreiche und dynamische „Caterpillar And The Barbed Wire“, zum anderen das mit den Atmosphären spielende „Saturate Me“. Abwechslung pur. Daran fügt sich schließlich noch die sanfte akustische Nummer „Afloat“ an, die das Herz erwärmt. In dieselbe Kategorie fallen dabei auch der vorletzte und der letzte Titel „Time Travellers“ sowie „Found (The Unexpected Flaw Of Searching)“. Gerade bei solchen Liedern kommt die Wandlungsfähigkeit von Riverside besonders zum Tragen.

Fazit: Zumeist sanft klingen Riverside auf „Love, Fear And The Time Machine“. Diese Musik geht ins Ohr, hört sich eher melancholisch denn aggressiv an und nimmt nur selten mal Fahrt auf. Viel Harmonie und viel Melodiösität umschwirren auf dieser Platte das Ohr, die auch in den wenigen, etwas härteren Passagen auch immer gegenwärtig sind. Somit klingt dieses Album wieder ganz anders, als das deutlich härter gehaltene „Anno Domini High Definition“. Schöne und sanfte Musik, die nachhallt. Elf Punkte.

Anspieltipps: Caterpillar And The Barbed Wire, Saturate Me, Afloat, Time Travellers, Found