Gazpacho – Soyuz
Besetzung:
Jan-Henrik Ohme – vocals
Thomas Alexander Andersen – keyboards
Jon-Arne Vilbo – guitars
Mikael Krømer – violin, mandolin, guitars
Kristian "Fido" Torp – bass
Robert Risberget Johansen – drums and percussion
Gastmusiker:
Kristian (The Duke) Skedsmo – guest musician
Label: Kscope
Erscheinungsdatum: 2018
Stil: Progressive Rock, Art Rock
Trackliste:
1. Soyuz One (6:21)
2. Hypomania (3:38)
3. Exit Suite (3:38)
4. Emperor Bespoke (7:42)
5. Sky Burial (4:25)
6. Fleeting Things (4:18)
7. Soyuz Out (13:23)
8. Rappaccini (4:06)
Gesamtspieldauer: 47:34
Das bereits zehnte Studioalbum der norwegischen Art Rock bis Progressive Rock Band Gazpacho wurde am 17. Mai 2018 auf dem Plattenlabel Kscope veröffentlicht – wie inzwischen alle Alben der Band. „Soyuz“ heißt dieses Album und ist einmal mehr angefüllt mit dem so typischen Sound, für den die Norweger bereits seit Jahren stehen.
Doch es ist inzwischen nicht mehr nur noch der Sound, der sofort auf Gazpacho schließen lässt. Es sind die Melodiebögen und vor allen Dingen die Atmosphären, die die Musiker mit ihren Liedern so unverwechselbar zu transportieren verstehen. Die Stimmung auch auf „Soyuz“ ist durchweg melancholisch bis traurig gehalten, alles wirkt und klingt irgendwie dunkel, Musik zum Eintauchen, gemacht für die ruhigeren Stunden des Tages. Inhaltlich befasst sich „Soyuz“ mit der Vergänglichkeit, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise in das Leben der Menschen Einzug halten kann. Von daher klingt die getragene Stimmung der Platte keineswegs überraschend.
Die Melodien auf „Soyuz“ gehen einmal mehr ins Ohr. Besonders gelungen klingen dabei der Opener „Soyuz One“, in dem (zusammen mit „Soyuz Out“) die Mission Sojus 1 zum Thema gemacht wird. Auf dieser verlor der Kosmonaut Wladimir Michailowitsch Komarow im Jahr 1967 als erster Mensch in der Raumfahrt sein Leben, als der Fallschirm seiner Landekapsel sich nicht öffnete und diese fast ungebremst auf den Boden knallte. Zweiter Höhepunkt ist „Emperor Bespoke“, ein Lied, welches auf das Mädchen „Des Kaisers neue Kleider“ von Hans Christian Andersen anspielt. Beides sind Lieder, die sich sehr schnell im Gehörgang festsetzen. Doch auch der Rest auf „Soyuz“ lohnt sich, sodass dem Hörvergnügen nichts mehr im Weg steht – wenn man dem Album ein paar Durchläufe gönnt.
Fazit: Mit „Soyuz“ ist den Norwegern von Gazpacho erneut ein schönes und überzeugendes Album gelungen. Irgendwie scheint das Adjektiv „schön“ besonders für die Musik von Gazpacho zu passen. Alles klingt melodisch und eingängig, wirkt niemals hektisch und entspannt Zuhörerin wie Zuhörer. Wer also auf Art Rock steht und den sanften Tönen etwas abgewinnen kann, die oder der wird mit „Soyuz“ etwas Besonderes für sich finden können. Elf Punkte.
Anspieltipps: Soyuz One, Emperor Bespoke