Dienstag, 20. November 2018

Man – Man




Man – Man


Besetzung:

Michael “Micky” Jones – electric guitar, acoustic guitar, vocals
Roger “Deke” Leonard – electric guitar, acoustic guitar, piano, steel guitar, vocals
Clive John – organ, piano, electric guitar, harpsichord, vocals
Martin Ace – bass guitar, acoustic guitar, vocals
Terry Williams – drums, percussion, liberty bell on “Daughter”


Label: Parlophone


Erscheinungsdatum: 1971


Stil: Progressive Rock, Rock, Country


Trackliste:

1. Romain (6:13)
2. Country Girl (3:07)
3. Would The Christians Wait Five Minutes? The Lions Are Having A Draw (13:04)
4. Daughter Of The Fireplace (5:17)
5. Alchemist (20:52)

Gesamtspieldauer: 48:34




Man sind eine Rockband aus dem Süden von Wales, deren Stil eine Mischung aus progressivem Rock, Rock’n’Roll, Country und Blues ist. Man wurde im November 1968 als Reinkarnation der walisischen Rock-Harmoniegruppe „The Bystanders“ gegründet und war in den Jahren von 1968–1976 und schließlich ab 1983 bis heute aktiv. Von den ursprünglichen Bandmitgliedern sind heute allerdings keine mehr aktiv. Das dritte Studioalbum der Waliser war ein selbstbetiteltes Album und erschien im März 1971 ursprünglich auf dem Plattenlabel „Liberty“. Es war das erste Album in dieser Besetzung, wobei Terry Williams Jeff Jones am Schlagzeug und Martin Ace Ray Williams am Bass ersetzt hat.

Der musikalische Stil auf „Man“ ist wahrlich abwechslungsreich. Man könnte ihn auch relativ konfus nennen. Das Auftaktlied „Romain“ ist ein relativ geradliniger Rocker, der auch Abschnitte mit sehr unverfälschten Rock’n’Roll-Passagen enthält. Das anschließende „Country Girl“ strapaziert dann schon sehr die Nerven der Zuhörerin beziehungsweise des Zuhörers, wenn man denn nicht gerade Fan der Country & Western Musik ist. Das Lied klingt nicht nach Wales, sondern ganz klar nach dem Mittleren Westen der USA. Interessanter wird es dann mit „Would The Christians Wait Five Minutes? The Lions Are Having A Draw“. Die Platte entstand Ende 1970, wurde allerdings erst im Jahr 1971 veröffentlicht und dieses Lied klingt wie eine Nummer aus dem 1968er Album von Pink Floyd. Kleine, sanfte und eingängige Melodie und ein paar experimentellere Abschnitte, schließlich noch eine Prise Rock und fertig ist der Longtrack.

Deutlich langweiliger wird es schließlich wieder mit „Daughter Of The Fireplace“. Wieder ein Lied im Bereich des Rock’n’Rolls nur, dass dieses Mal auch die Melodie nicht besonders ins Ohr zu gehen vermag. Zum Abschluss folgt schließlich das fast einundzwanzigminütige „Alchemist“. Hier begeben sich die walisischen Musiker von Man noch etwas mehr auf die experimentelle Schiene, sodass diese Nummer an vielen Stellen eher wie eine Klangkollage, denn wie ein Lied klingt. Da hört man manchmal nur leise, etwas futuristisch klingende Töne, dann seltsamen, vom Becken untermaltes Geschrei, mehrstimmigen Gesang, der von weit entfernt zu uns herzudringen scheint und schließlich mündet alles in ein rockiges Riff, welches leicht variiert wird. Ist dieses ab etwa Minute Sechs verklungen, beginnt eine Sound-Reise ohne großartige Melodien. Es werden nun Atmosphären transportiert, eine Tonfolge wird später auf der Gitarre Mantra-artig wiederholt und um diese herum drapiert sich Allerlei an Instrumenten und auch Geräuschen. Experimenteller Psychedelic Rock, der höchstwahrscheinlich unter der Einwirkung halluzinogener Substanzen entstand. Der Typ auf dem Cover weiß wovon ich schreibe.

Fazit: Man kann es nicht anders sagen, aber Man klingen anders als andere Band. Sie experimentieren und sie lassen sich zumindest auf dieser Platte nicht auf ein spezielles musikalisches Genre festlegen. Das macht das ganze Hörerlebnis zumindest interessant, nicht jedoch unbedingt überzeugend. Die beiden längeren Titel haben durchaus was, der Rest, der läuft eben so mit. Neun Punkte.

Anspieltipps: Alchemist