Focus – Moving Waves
Besetzung:
Thijs van Leer – Hammond organ, piano, mellotron, harmonium, flutes, non-lexical vocables, vocals (track 4)
Jan Akkerman – guitars, bass guitar
Cyril Havermans – bass guitar, non-lexical vocables (track 6)
Pierre van der Linden – drums, percussion
Label: Imperial Records
Erscheinungsdatum: 1971
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
1. Hocus Pocus (6:42)
2. Le Clochard (2:01)
3. Janis (3:08)
4. Moving Waves (2:42)
5. Focus II (4:03)
6. Eruption (23:02)
1) Orfeus
2) Answer
3) Orfeus
4) Answer
5) Pupilla
6) Tommy
7) Pupilla
8) Answer
9) The Bridge
10) Euridice
11) Dayglow
12) Endless Road
13) Answer
14) Orfeus
15) Euridice
Gesamtspieldauer: 41:40
„Moving Waves“ nannte die niederländische Rockband Focus ihr zweites Studioalbum, welches im Oktober 1971 ursprünglich auf dem Plattenlabel Imperial Records veröffentlicht wurde. Nach dem Weggang von Martin Dresden und Hans Cleuver im Anschluss an die erste Scheibe der Band, stießen Cyril Havermans am Bass und Pierre van der Linden am Schlagzeug zu Focus hinzu. „Moving Waves“ enthält mit dem Lied „Hocus Pocus“ die erfolgreichste Single der Niederländer und mit „Eruption“ einen 23-minütigen Track nach der Oper „Euridice“ des Italieners Jacopo Peri. Die Platte stellt das kommerziell erfolgreichste Album der Band dar und erreichte Platz 2 in den UK Albums Chart und Platz 8 in den US Billboard 200.
Seltsam klingt das Ganze durchaus, zumindest beim Opener „Hocus Pocus“. Welche Band oder welcher Sänger jodelt sonst noch, wenn er nicht der alpenländischen Folklore oder dem tiefsten Western & Country frönt? Natürlich wird noch viel mehr auf der Welt gejodelt, nur wenn dies in der Rock Musik, der aus den Niederlanden speziell zu hören ist, dann klingt dies zumindest zunächst einmal überraschend. Schließlich gibt es noch weitere recht komische und menschliche Laute auf diesem Stück zu hören, das Ganze verpackt in ein Hard Rock Lied. Na, wenn das mal nicht Eindruck hinterlässt und eingängig ist es zudem auch noch. Zwar ist diese Nummer alles andere als typisch für Focus, doch wird das Bild der Band sehr stark auch durch dieses Lied geprägt.
Die nächsten beiden Nummern, „Le Clochard“ und „Janis“, stellen dann sanfte und verträumte Instrumentalstücke dar, die mich an die ersten Solo-Veröffentlichungen von Steve Hackett erinnern. Freilich waren Focus mit „Moving Waves“ allerdings bereits einige Jahre vor Steve Hackett in seiner Solo-Karriere aktiv. Das Titellied enthält nun auch Gesang, die sehr sanfte, nachdenkliche, fast schon zerbrechliche Stimmung bleibt allerdings erhalten. „Focus II“ ist im Anschluss daran schließlich erneut ein Instrumentalstück, welches jetzt durchaus progressive Abschnitt aufweist und aus mehreren verschiedenen Teilen zusammengesetzt ist.
Die ganze ehemalige zweite Seite der Platte nahm das Lied „Eruption“ ein. Inspiriert durch die Oper „Euridice“ des Italieners Jacopo Peri. Opernmusik hört man hier natürlich nicht, sondern eine sehr abwechslungsreiche und instrumentale Reise durch Landschaften progressiver Musik. Da wird mal mehr gerockt, mal mehr durch diverse Sphären geschwebt. Melodiösität und Eingängigkeit stehen dabei zumeist im Vordergrund, auch wenn diese nicht an jene in den Longtracks zum Beispiel der englischen Kollegen von Yes oder Genesis heranreichen. Trotzdem lässt sich das gut anhören, ist kurzweilig und unterhält.
Fazit: Ein hauptsächlich instrumental gehaltenes Album ist „Moving Waves“ von Focus geworden. Klassischen progressiven Rock gibt es darauf zu hören, der ins Ohr geht, abwechslungsreich ist und so manche Überraschung für die Hörerin beziehungsweise den Hörer parat hält. Wer den Progressive Rock der frühen 70er Jahre mag, die oder der sollte diese Platte mal gehört haben. Elf Punkte.
Anspieltipps: Hocus Pocus, Janis, Eruption und der Rest