Sonntag, 3. März 2019

Cream – Goodbye




Cream – Goodbye


Besetzung:

Eric Clapton – guitars, backing vocals
Jack Bruce – bass guitar, lead vocals
Ginger Baker – drums, backing vocals

Gastmusiker:

L’Angelo Misterioso (George Harrison) – rhythm guitar
Felix Pappalardi – piano, mellotron, bass


Label: Polydor


Erscheinungsjahr: 1969


Stil: Rock


Trackliste:

1. I’m So Glad (9:13)
2. Politician (6:20)
3. Sitting On Top Of The World (5:04)
4. Badge (2:47)
5. Doing That Scrapyard Thing (3:18)
6. What A Bringdown (3:57)

Gesamtspieldauer: 30:42




„Goodbye“ heißt das vierte und letzte Studioalbum von der britischen Band Cream. So ganz stimmt das Wort „Studioalbum“ in diesem Fall allerdings nicht, denn drei der sechs Lieder auf „Goodbye“ sind Stücke, die live während eines Konzertes aufgenommen wurden. Die letzten drei Nummern des Albums, die von der Spielzeit her noch nicht einmal ein Drittel ausmachen, wurden im Studio aufgenommen. „Goodbye“ wurde am 15. Februar 1969 auf dem Plattenlabel Polydor veröffentlicht und erreichte Platz eins in Großbritannien und Platz zwei in den Charts der USA. Das Lied „Badge“ wurde einen Monat später als Single ausgekoppelt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war die Band Cream bereits offiziell aufgelöst. Die Bandmitglieder trennten sich im November 1968. Zu Beginn war geplant gewesen, bei „Goodbye“ genauso zu verfahren wie bei „Wheels Of Fire“, dem Vorgängeralbum. Ein Doppelalbum mit einer Studio-Platte und einer Live-Platte sollte es ursprünglich werden. Mangels Materials wurde das Projekt allerdings entsprechend zusammengeschrumpft.

Die Laufzeit des Albums beträgt gerade mal eine halbe Stunde und überzeugend ist vor allen Dingen der Live-Teil des Albums überhaupt nicht mehr. Die drei Lieder sind allesamt Blues-Stücke, die einfach nicht zu zünden scheinen und in den Studioversionen selbst für einen Nicht-Blues-Freund deutlich besser klingen. Sehr enttäuschende Kost, die einem die drei Engländer da zum Goodbye vorsetzen.

Die drei Studio-Nummer können dann allerdings doch noch etwas versöhnen. „Badge“ schrieb Eric Clapton zusammen mit George Harrison, der in den Credits als L’Angelo Misterioso aufgeführt wird. Und diese Nähe zu den Beatles hört man dem Lied auch ganz eindeutig an. „Doing That Scrapyard Thing“ könnte auch von den Kinks stammen, wurde jedoch von Jack Bruce geschrieben und ist eine nette 60ies Pop-Nummer, die ins Ohr geht. Von Ginger Baker stammt „What A Bringdown“ und dieses Lied ist ebenfalls größtenteils ein Pop-Lied, jedoch ein sehr mitreißendes, welches dazu auch rockige Phasen aufweist. Die Melodie geht ins Ohr, der Rhythmus regt zum Mitwippen an. Der Höhepunkt der Platte.

Fazit: Ein sehr zwiespältiges „Auf Wiedersehen“ senden die drei Musiker von Cream ihren Fans mit dieser Platte zum Abschied. Die drei live eingespielten Blues-Nummern wirken und klingen einfach nicht. Das Ganze hört sich eher nach Füllmaterial an. Die drei Studio-Lieder sind dagegen durchaus gelungen, jedoch etwas mehr im Pop denn im Rock angesiedelt. Macht aber nichts, denn diese drei Lieder gehen ins Ohr und dafür lohnt die Platte dann doch noch. Allerdings lässt eine Spieldauer von knapp über einer halben Stunde zusätzlich einen eher schalen Geschmack zurück – genau wie das unfassbar schlechte Cover, was wohl witzig gemeint sein soll. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Badge, Doing That Scrapyard Thing, What A Bringdown