Novalis – Augenblicke
Besetzung:
Detlef Job – Gitarren, Gesang
Fred Mühlböck – Gesang, Gitarren, Querflöte, Variophon „GIG“
Heino Schünzel – Bass
Lutz Rahn – Tasteninstrumente, PPG Wave Computer
Hartwig Biereichel – Gretsch Drums, Paiste Cymbals
Label: Vertigo
Erscheinungsjahr: 1981
Stil: Rock, Pop
Trackliste:
1. Danmark (3:34)
2. Ich hab‘ noch nicht gelernt zu lieben (3:32)
3. Cassandra (3:28)
4. Herbstwind (4:49)
5. Mit den Zugvögeln (3:16)
6. Sphinx (3:26)
7. Als kleiner Junge (5:18)
8. Magie einer Nacht (3:58)
9. Begegnungen (4:48)
Gesamtspieldauer: 36:12
Im Jahr 1981 erschien das siebte Studioalbum der Hamburger Band Novalis. Dieses trägt den Namen „Augenblicke“ und stellt erneut eine Mischung aus Liedern dar, die zum einen instrumental gehalten sind, zum anderen mit sehr poetischen Texten versehen wurden, die nicht aus der Zeit der 80er Jahre zu stammen scheinen.
Vom Progressive Rock hatten sich Novalis inzwischen größtenteils entfernt – wie inzwischen fast alle Bands, die in diesem musikalischen Genre ursprünglich Zuhause waren. Mitunter klingt die Musik auf dem Album durchaus auch geradliniger, nach Deutsch Rock beziehungsweise Deutsch Pop. Als Beispiel hierfür steht solch eine Nummer wie „Ich hab‘ noch nicht gelernt zu lieben“. Doch ganz so weit, wie viele Kollegen, hatten sich Novalis noch nicht von ihren Ursprüngen wegentwickelt. Auch auf „Augenblicke“ kann man noch Melodien und Lieder entdecken, die vom herkömmlichen 08/15-Aufbau „Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Solo-Refrain“ deutlich abweichen und spannender klingen und auch ins Ohr gehen.
„Danmark“, „Cassandra“, „Mit den Zugvögeln“ und „Sphinx“ sind allesamt Instrumentalstücke. Gerade das Lied „Mit den Zugvögeln“ kann hier am meisten überzeugen. Eine sanfte, irgendwie schwebende Melodie, die sehr sentimental bis melancholisch klingt und den Höhepunkt auf „Augenblicke“ darstellt. Die anderen Lieder ohne Gesang funktionieren ebenfalls gut. Bei den mit Text versehenen Stücken ist dies nicht immer der Fall. Diese leichte Melancholie schwebt zwar über allen Titeln, doch die Texte selbst lassen einen zum Teil etwas ratlos zurück und suhlen sich mitunter in Pathos oder Kitsch. Die Musik überzeugt dabei durchaus noch, die Texte einmal mehr nicht mehr.
Fazit: Wahrlich kein schlechtes Album ist „Augenblicke“ geworden. Die Musik trifft immer noch ins Ohr und unterhält bestens, wenn diese auch etwas rockig-poppiger klingt als noch in den 70er Jahren. Die Texte der Band lassen einen jedoch ab und an Verzweifeln. Diese sind nicht aus der heutigen Zeit, irgendwie jedoch auch nicht aus den 80ern und zum Teil fast peinlich. Trotzdem hat „Augenblicke“ noch einige Stellen zu bieten, die das Album hörenswert werden lassen. Neun Punkte.
Anspieltipps: Mit den Zugvögeln
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