Novalis – Bumerang
Besetzung:
Hartwig Biereichel – Schlagzeug
Detlef Job – Gitarre
Fred Mühlböck – Gesang, V.-Sax, Querflöte, Gitarren
Lutz Rahn – Tasten, Moog Bass
Gastmusiker:
„Thissy“ Thiers – Bass („Nimm meine Hand“, „Setz‘ Dich zu mir“, „Spazieren im Morgen“, „Torero der Nacht“, „Horoskop“, „Talisman“)
Label: Vertigo
Erscheinungsjahr: 1984
Stil: Pop, Rock
Trackliste:
1. Nimm meine Hand (4:41)
2. Setz‘ Dich zu mir (3:28)
3. Spazieren im Morgen (3:54)
4. Torero der Nacht (4:19)
5. Über Stock und Stein (3:55)
6. Bumerang (4:36)
7. Wien (3:35)
8. Horoskop (3:43)
9. Espresso (3:14)
10. Talisman (3:53)
Gesamtspieldauer: 39:22
Auch mit ihrem zehnten Studioalbum „Bumerang“ konnte die Hamburger Band Novalis nicht mehr an ihre guten Alben in den 70er Jahren anknüpfen. „Bumerang“ erschien im Jahr 1984 und war einmal mehr eine Mischung aus Deutsch Pop und Deutsch Rock, bei der es ab und an auch kleinere Ausflüge in den Bereich des Schlagers zu hören gibt.
Im Grunde genommen ist die Scheibe vom ersten bis zum letzten Takt langweilig bis belanglos geraten. In der Band waren die Auflösungserscheinungen inzwischen angeblich unübersehbar geworden, Sänger Fred Mühlböck verließ Novalis auch nach dem Einspielen des Albums, um sich bei einem Musikverlag um Produktionen anderer Künstler zu kümmern. Heinz Fröhling war zudem nicht mehr am Bass vertreten, diesen Part übernahm nun – ebenfalls nicht als festes Bandmitglied – „Thissy“ Thiers. Die Musiker waren anscheinend auch nicht mehr mit dem Ergebnis „Bumerang“ zufrieden. Ob sich damit solch unsägliche Titel wie „Spazieren im Morgen“ oder „Torero der Nacht“ erklären lassen, die schon deutlich in das Gefilde des Schlagers eintauchen?
Es fällt schwer die Höhepunkte auf „Bumerang“ zu benennen. Sind es die drei Instrumentalstücke „Über Stock und Stein“, „Wien“ und „Espresso“? Wohl kaum. „Über Stock und Stein“ klingt nach Neuer Deutscher Welle ohne Gesang, „Wien“ rockig, jedoch völlig uninspiriert und „Espresso“ schließlich erneut nach dem Zeitgeist der Neuen Deutschen Welle. Lassen wir lieber als Höhepunkt der Platte das letzte Lied „Talisman“ gelten. Das Lied verfügt zumindest über eine ganz eingängige Melodie und erzählt immerhin noch den Anfang einer Geschichte. Das Ende hat man sich allerdings selbst auszudenken. Man muss auch bei „Talisman“ damit klarkommen, dass Fred Mühlböck nicht sehr gerne reimte, wenn er Texte komponierte. Im Falle von „Talisman“ ist dies jedoch nicht ganz so störend wie bei anderen Nummern von Novalis aus den 80ern. Von daher lässt das Ende des Albums zumindest etwas Aufhorchen.
Fazit: Die Zeit von Novalis war vorbei. Die Lieder der Band klingen auf ihrem vorletzten Album zumeist höchstens noch uninspiriert. Diese Mischung aus Pop und Rock und Schlager war schon in den 80ern kaum mehr erfolgreich. Heutzutage würde sie es als Neuveröffentlichung noch sehr viel weniger sein. Langweilig, belanglos, zum Teil nervend, das sind die Eindrücke, die von „Bumerang“ bleiben. Für Novalis-Komplettisten geeignet, sonst würde mir da niemand mehr einfallen, dem das gefallen könnte. Vier Punkte.
Anspieltipps: Talisman
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