Samstag, 7. Dezember 2019

The Who – Who




The Who – Who


Besetzung:

Roger Daltrey – lead vocals
Pete Townshend – lead vocal on “I’ll Be Back”, guitar, harmonicas, some percussion, backing vocals, synthesizer tracks, violin, cello, hurdy gurdy and various effects


Gastmusiker:

Benmont Tench – mellotron & organ, hammond organ
Pino Palladino – bass
Zak Starkey – drums
Carla Azar – drums
Gus Seyffert – bass
Josh Tyrell – hand claps
Rowan McIntosh – hand claps
Matt Chamberlain – drums
Martin Batchelar – programming, orchestra conductor
Joey Waronker – drums
Andrew Synowiec – acoustic guitar
Gordon Giltrap – acoustic guitar
Fergus Gerrand – percussion


Label: Polydor


Erscheinungsjahr: 2019


Stil: Rock


Trackliste:

1. All This Music Must Fade (3:20)
2. Ball And Chain (4:29)
3. I Don’t Wanna Get Wise (3:54)
4. Detour (3:46)
5. Beads On One String (3:40)
6. Hero Ground Zero (4:52)
7. Street Song (4:47)
8. I'll Be Back (5:01)
9. Break The News (4:30)
10. Rockin’ In Rage (4:04)
11. She Rocked My World (3:22)

Deluxe Edition Bonus Tracks:

12. This Gun Will Misfire (3:36)
13. Got Nothing To Prove (3:38)
14. Danny And My Ponies (4:02)

Gesamtspieldauer: 45:52 (+ 11:16 Bonustracks)



Dreizehn Jahre nach ihrem elften Album „Endless Wire“ veröffentlichen The Who am Nikolaustag des Jahres 2019 ihre zwölfte Platte, die dieses Mal nur kurz mit „Who“ betitelt wurde. Man stelle sich das mal vor, über 54 Jahre nach dem ersten Album „My Generation“ erfolgt nun eine Fortsetzung der Musikgeschichte dieser Band, in der nach dem Tod von Keith Moon im Jahr 1979 und John Entwistle im Jahr 2002 mit Roger Daltrey (75) und Pete Townshend (74) immer noch zwei, die Musik der 60er und 70er Jahre stark beeinflussende Musiker aktiv sind. Auch Helden meiner Jugend und wohl vieler anderer auch.

Und schließlich liest man ein Interview mit Roger Daltrey, in welchem dieser sagt: „Ich denke wir haben unser bestes Album seit „Quadrophenia“ im Jahr 1973 aufgenommen.“ Solch eine Äußerung steigert die eigene Erwartungshaltung natürlich nochmals ein wenig, denn auch „The Who By Numbers“, „Who Are You“ oder auch „It’s Hard“ waren Platten, die mich durchaus noch mit dem einen oder anderen Titel begeistern konnten. Ich war sehr gespannt, wie wohl erneut viele andere auch.

Man legt das Album ein, die Musik erklingt, die vertraute Stimme des Roger Daltrey ist zu hören und Musik, die einem auch seltsam bekannt vorkommt, obwohl man sie vorher nicht zu hören bekommen hat. Es ist diese unverwechselbare Atmosphäre, die manchmal mit Musik transportiert wird. Ja, es ist eindeutig „The Who Musik“, kein Pete Townshend Solo Album, obwohl dieser selbstverständlich wieder den größten Teil der Titel schrieb. Gleich beim ersten Mal des Hörens klingt das Album eingängig, vertraut und eben nach The Who. Diese Vertrautheit steigert sich noch mit jedem weiteren Durchlauf der Scheibe, die für die Hörerin und den Hörer einiges zu bieten hat. Rockigere Töne, poppigere Abschnitte und auch aufwendig mit dem Orchester arrangierte Titel. Alles passt zusammen, alles fügt sich und nur wenig mag erst mal nicht so schnell ins Ohr gehen, welches durch das wiederholte Hören jedoch ebenfalls eingängiger zu werden scheint.

Und so läuft diese Scheibe durch und durch, nochmal und noch einmal und man ist wieder angekommen im Universum der Musik von The Who. Ein klein wenig ist es wie damals, bei der ersten Berührung mit dieser Band. Doch es kann natürlich nicht mehr genauso sein. Zeiten ändern sich eben. Nichtsdestotrotz ist „Who“ von The Who ein Album geworden, welches lohnt gehört zu werden, welches Spaß macht, ins Ohr geht und welches einem auch ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubert. Sie sind zurück. Wer The Who mag, wird auch dieses Album mögen. Vielleicht nicht jeden einzelnen Titel, das ist dann eh Geschmackssache, doch die Grundstimmung und Grundrichtung stimmt.

Fazit: Bleibt noch die Frage zu klären, ob Roger Daltrey mit seiner Aussage Recht hatte. Das beste Album seit „Quadrophenia“? Ich kann es für mich nicht beantworten. Die oben bereits erwähnten Alben fand ich auch nicht schlecht. Aber ein „Quadrophenia“ oder ein „Who’s Next“ ist „Who“ natürlich nicht mehr. Trotzdem ist dieses Album eine gute und lohnende Scheibe. Und mit einem Schuss Sentimentalität und Melancholie gebe ich hier auch gern elf Punkte. Punkte sind hier eh nicht so wichtig, denn es sind The Who mit ihrem zwölften Album. Ich freu mich. Elf Punkte.

Anspieltipps: Hero Ground Zero, Break The News



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