Donnerstag, 9. Januar 2020

Neil Young – Colorado




Neil Young & Crazy Horse – Colorado


Besetzung:

Neil Young – lead vocals, guitar, acoustic piano, vibes, harmonica, glass harmonica
Nils Lofgren – guitar, piano, pump organ, taps, vocals
Billy Talbot – bass, vocals
Ralph Molina – drums, vocals


Label: Reprise Records


Erscheinungsjahr: 2019


Stil: Rock


Trackliste:

1. Think Of Me (3:02)
2. She Showed Me Love (13:37)
3. Olden Days (4:04)
4. Help Me Lose My Mind (4:14)
5. Green Is Blue (3:48)
6. Shut It Down (3:44)
7. Milky Way (5:59)
8. Eternity (2:45)
9. Rainbow Of Colors (3:35)
10. I Do (5:36)

Gesamtspieldauer: 50:28



„Colorado“ heißt das bereits 39. Studioalbum des kanadischen Sängers und Musikers Neil Young. Es ist das erste Album seit dem Jahr 2012, welches er mit seiner langjährigen Begleitband Crazy Horse eingespielt hat. „Colorado“ erschien am 25. Oktober 2019 auf dem Plattenlabel Reprise Records und ist seinem Manager Elliot Roberts gewidmet, der ihn seit dem Jahr 1967 begleitet hat. Elliot Roberts verstarb am 21. Juni 2019 im Alter von 76 Jahren. Zwei Singles wurden mit den Liedern „Milky Way“ und „Rainbow Of Colors“ aus der Platte ausgekoppelt.

Rockig klingt „Colorado“, weniger folkig, auch wenn diese Ansätze in der Musik des Albums ebenfalls vorhanden sind. Ansonsten ist die Musik des Kanadiers, der alle Lieder schrieb und textete, selbstverständlich wieder sehr Gitarren-lastig. Aber so mag man die Musik des Neil Young auch und genauso erwartet man sie auch. Was ein wenig fehlt auf „Colorado“, das sind die ganz besonderen Nummern, die manchmal aus einem Album herausragen. Handwerklich ist die Musik zwar gut gemacht, allerdings nicht unbedingt mehr besonders. Doch wer erwartet mit dem 39. Album auch noch etwas ganz Besonderes?

Sieht man sich die Titelliste an, fällt natürlich sofort der Track „She Showed Me Love“ ins Auge, der eine Laufzeit von über dreizehneinhalb Minuten aufweist. Die Spannung, welche man vielleicht beim ersten Anspielen dieses Stücks hat, verschwindet allerdings sehr schnell wieder. Irgendwie kommt der Titel nicht aus den Puschen und dieses ewige Wiederholen des Titels des Liedes, „She Showed Me Love“, leider nicht nur gefühlt von der Mitte bis zum Ende der Nummer, erzielt nicht die Wirkung, die es vielleicht erzeugen sollte. Kein wirklich schlechtes Lied, aber etwas zu lang geraten, da der Sinn der Verlängerung nie klar wird.

Höhepunkte auf „Colorado“ sind das kurze, sehr melodiöse und vom Piano dominierte „Green Is Blue“, welches an die Musik des Neil Young in seinen Anfangsjahren erinnert. Ebenfalls sehr lohnend zu hören ist die erste Single-Auskopplung der Platte, das Lied „Milky Way“. Darauf klingt Neil Young so wunderbar entspannt, der ganze Titel ein wenig entrückt – bei einem Lied mit dem Titel „Milchstraße“ vielleicht auch nicht weiter verwunderlich. Schlecht ist keine Nummer auf „Colorado“, wenn auch „Think Of Me“ und „Rainbow Of Colors“ sicherlich nie meine Lieblingslieder werden, da sie ein klein wenig Country-angehaucht klingen.

Fazit: „Colorado“, das 39. Studioalbum des Neil Young, ist keine schlechte Platte geworden – wenn auch nicht der Höhepunkt im Schaffen des Kanadiers. Hört man sich in die Musik etwas ein, wachsen die Lieder und werden einem wichtiger. Ansonsten hört man auf dem Album Neil Young, wie man ihn kennt, an manchen Stellen vielleicht ein wenig rockiger als sonst. Neun Punkte.

Anspieltipps: Green Is Blue, Milky Way



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