Austra – Hirudin
Besetzung:
Katie Stelmanis – performance
Gastmusiker:
Kieran Adams – live drums and additional drum programming
Bram Gielen – bass
Pantayo – kulintang, agong and sarunay
Joseph Shabason – saxophone, synthesizer
Mika Posen – viola
Paul Refree – guitar
Alison Cameron – synthesizer and noise
Germaine – additional percussion
Arjuna Satchithananthan – trombone
Tom Richards – tuba
Raphael Weinroth-Browne – cello
Shahriyar Jamshidi – kamanche
Mocky – drums, bass
Wlkinson Public School Kids Choir – choir
Label: Domino Recording Co.
Erscheinungsjahr: 2020
Stil: Synthie Pop
Trackliste:
1. Anywayz (3:46)
2. All I Wanted (3:19)
3. How Did You Know? (4:20)
4. Your Family (1:42)
5. Risk It (3:38)
6. Interlude I (0:28)
7. It’s Amazing (4:18)
8. Mountain Baby (3:27)
9. I Am Not Waiting (4:34)
10. Interlude II (0:34)
11. Messiah (3:41)
Gesamtspieldauer: 33:50
„Hirudin“ heißt das vierte Studioalbum der kanadischen Band Austra. Nun, im Grunde genommen ist Austra keine Band, es ist eher das musikalische Projekt der Musikerin Katie Stelmanis, die lettische Wurzeln besitzt und über eine klassische Ausbildung als Sängerin, am Piano und an der Violine verfügt. Ihre Alben spielt die Kanadierin in unterschiedlicher Besetzung ein. „Hirudin“ wurde weltweit am 1. Mai 2020 auf dem Plattenlabel Domino Records veröffentlicht.
Austra klingt keineswegs alltäglich – auch nicht auf „Hirudin“. Man hört überwiegend elektronische, sehr Synthesizer-lastige Musik, zu der Katie Stelmanis singt. Die Stimme der Musikerin klingt dabei mal voller, dann wieder feenhaft sanft, verwunschen. Oftmals wird der Gesang dabei überarbeitet, manchmal sogar ein wenig bis stark verfremdet. Dazu gibt es viele Passagen, in denen wunderschön abgestimmter und mehrstimmiger Gesang zu hören ist, hier macht es Spaß zuzuhören. Insgesamt klingt das stimmlich interessant und anders, kann allerdings wie bei Refrain von „Risk It“ auch fast schon ungewollt komisch wirken. Singt da wirklich noch ein Mensch mit dieser piepsigen Stimme oder ist es doch schon Minnie Mouse? Man kann es eben auch mit den Effekten übertreiben.
Die Musik selbst ist synthetisch, klingt auch so. Reine Rock-Fans werden mit „Hirudin“ keinen Spaß haben. Jedoch verfügen die Lieder über jede Menge Melodiösität gehen gut ins Ohr. Katie Stelmanis hat ein Gefühl für die schöne Harmonie und weiß dieses auch zu transportieren. Diese Klänge in Verbindung mit ihrer Stimme versetzen Hörerin und Hörer in eine Art Märchen- oder Zauberwelt. In dieser Art und Weise bekommt man Musik nur sehr selten geboten, von daher ganz bestimmt außergewöhnlich.
Noch ein paar Worte zum Veröffentlichungstermin. Viele Bands, Musikerinnen und Musiker verschieben gerade die Veröffentlichungstermine ihrer Alben, da sie ihre Musik nicht durch Konzerte unterstützen können und inzwischen zum großen Teil auch von den Einnahmen dieser Konzerte leben. Platten und CDs werden halt immer seltener gekauft. Umso bemerkenswerter ist es dann, wenn Katie Stelmanis mit ihrer Band Austra am ursprünglichen Veröffentlichungstermin festhält und so etwas Abwechslung in diese oft „heruntergefahrene“ Welt bringt – und damit wohl selbst auf Einnahmen verzichtet. Dafür schon mal ein Dankeschön.
Fazit: Definitiv keine Musik für Rocker. „Hirudin“ von Austra klingt synthetisch und ist es auch. Nur wenige Instrumente werden bei wenigen Liedern analog eingespielt, der Rest stammt aus dem Synthesizer. „Anders“ klingt die Musik von Austra allerdings auf jeden Fall. Sicherlich nicht jedermanns Sache, doch gerade das macht Musik manchmal eben auch spannend und hörenswert. Acht Punkte.
Anspieltipps: All I Wanted, Mountain Baby
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