Jean-Michel Jarre – Rendez-Vous
Besetzung:
Jean-Michel Jarre – seiko ds-250, elka synthex, moog synthesizer, roland jx 8p, fairlight cmi, e-mu emulator II, eminent 310u, ems synthi aks, laser harp, rmi harmonic synthesizer, oberheim ob-x, yamaha dx100, matrisequencer, roland tr-808, linn 9000, sequential circuits prophet-5, casio cz 5000, arp 2600
Gastmusiker:
Michel Geiss – arp 2600, eminent bv, matrisequencer, roland tr-808
Dominique Perrier – memorymoog
Joe Hammer – e-mu drumulator, percussions
David Jarre – baby korg personal keyboard on "Fifth Rendez-Vous (Part II)"
Pierre Gossez – saxophone on "Last Rendez-Vous (Ron's Piece)"
The choir of Radio France, directed by Sylvain Durand – vocals on "Second Rendez-Vous"
Label: Disques Dreyfus
Erscheinungsjahr: 1986
Stil: Elektronische Musik
Trackliste:
1. Rendez-Vous 1 (2:54)
2. Rendez-Vous 2 (10:54)
3. Rendez-Vous 3 (3:33)
4. Rendez-Vous 4 (3:58)
5. Rendez-Vous 5 (7:41)
6. Last Rendez-Vous (Ron‘s Piece) (6:02)
Gesamtspieldauer: 35:05
„Rendez-Vous“ heißt das achte Studioalbum des elektronischen Musikers und Komponisten Jean-Michel Jarre. Es erschien am 5. April 1986 erneut auf dem Plattenlabel Disques Dreyfus, auf dem auch die bisherigen Alben des Franzosen erschienen waren. „Rendez-Vous“ verkaufte sich weltweit rund drei Millionen Mal und lief sogar in den USA sehr erfolgreich, was sicherlich nicht zuletzt am letzten Stück der Platte liegt. Doch dazu später mehr.
Auf „Rendez-Vous“ hört man Jean-Michel wieder deutlich zurückhaltender, irgendwie introvertierter. Die Musik klingt sanft, zumeist sogar ein wenig traurig bis sehr melancholisch. Eine Ausnahme stellt hier das „vierte Rendez-Vous“ dar. Eine poppige, eher fröhliche Nummer, die sogar ganz gut ins Ohr geht, trotzdem zum einen nicht typisch für dieses Album ist, zum anderen auch nicht deren Höhepunkt darstellt.
Diese finden sich sehr viel eher in den dunklen Klängen auf „Rendez-Vous“. Da ist gleich der Opener. Schwermütig, dumpf, fast schon bedrohlich wirkend. Die Atmosphäre wird nun aufgehellt mit „Rendez-Vous 2“. Ein Lied, welches sehr viel voller klingt, an manchen Stellen fast schon ein wenig bombastisch rüberkommt und sich laufend wandelt. Das Lied steigert sich zum Ende hin nochmals und mündet in einen imposanten Chor-Part, der Erinnerungen an Philip Glass‘ „Koyaanisqatsi“ aufkommen lässt. „Rendez-Vous 5“ könnte bis etwa zur Mitte auch auf „Oxygene“ oder „Equinoxe“ vertreten sein. Schließlich wird die Nummer sphärischer und geht anschließend in einen Teil über, den man von Jean-Michel Jarre sonst eher selten zu hören bekommt. Wirrer wird es, experimenteller, schneller, undurchdringlicher.
Schließlich sollte an dieser Stelle auch noch das letzte Lied auf „Rendez-Vous“ Erwähnung finden. „Last Rendez-Vous (Ron‘s Piece)“ sollte ursprünglich einen Saxophonpart enthalten, der vom Astronauten Ron McNair im Space Shuttle Challenger während einer Erdumrundung eingespielt werden sollte. Dies hätte das Lied zum ersten Titel gemacht, welcher im Weltraum aufgenommen worden wäre. Doch am 28. Januar 1986 explodierte die Challenger wenige Sekunden nach dem Start und riss alle sieben Besatzungsmitglieder in den Tod. Eben auch jenen Ron McNair. Das Stück ist McNair und den anderen Astronauten an Bord der Challenger gewidmet. Auf dem Album wird der Saxophonpart nun vom Saxophonisten Pierre Gossez gespielt. Das Lied ist angefüllt mit Melancholie und selbst das Saxophon klingt wehmütig. Dieses Unglück in Verbindung zu diesem Lied trug wohl nicht zuletzt mit zum Erfolg des Albums in den USA bei.
Fazit: „Rendez-Vous“ ist ein sehr unaufgeregtes Album geworden. Von der Stimmung her kaum mehr zu vergleichen mit „Oxygene“, „Equinoxe“, „Magnetic Fields“ oder auch „Zoolook“. Es ist ein Album, welches seine Stärke aus der hier ausgestrahlten Ruhe zieht. Sicherlich nicht das beste Album des französischen Musikers Jean-Michel Jarre – aber beileibe auch keine schlechte Platte. Acht Punkte.
Anspieltipps: Last Rendez-Vous (Ron‘s Piece)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen