Freitag, 24. Juli 2020

Gösta Berlings Saga – Konkret Music




Gösta Berlings Saga – Konkret Music


Besetzung:

David Lundberg – fender rhodes, grand piano, mellotron & synthesizers
Gabriel Tapper – bass guitar & moog taurus pedals
Rasmus Booberg – guitars & synthesizers
Alexander Skepp – drums & percussion
Jesper Skarin – percussion


Label: InsideOut Music


Erscheinungsjahr: 2020


Stil: Elektronische Musik, Progressive Rock


Trackliste:

1. Släpad (5:06)
2. Vinsta Guldklocka (4:41)
3. Basement Traps (2:39)
4. Close To Home (3:02)
5. Konkret Musik (4:14)
6. Closing Borders (0:59)
7. To Never Return (6:15)
8. Instrument VI (1:57)
9. The Pugilist (4:44)
10. A Fucking Good Man (1:45)
11. Förbifart Stockholm (4:22)
12. A Question Of Currency (3:33)

Gesamtspieldauer: 43:23




Nachdem im letzten und in diesem Jahr bereits zwei Live-Alben der Schweden erschienen sind, wird nun am 24. Juli mit „Konkret Music“ das sechste Studioalbum von Gösta Berlings Saga veröffentlicht. Auch dieses erscheint wieder, wie bereits die drei letzten Veröffentlichungen auf dem Major-Label InsideOut Music.

Dass elektronische Musik sehr abwechslungsreich sein kann, das beweisen die Schweden auf „Konkret Music“ sehr eindrucksvoll. Das Album beginnt mit dem Titel „Släpad“ dessen unterlegter Rhythmus die Musik zunächst treibt und nach vorne preschen lässt. Ein wenig klingt das im ersten Moment sogar fast schon kalt und steril, bevor die Stimmung variiert und weicher wird. Mit dem zweiten Lied „Vinsta Guldklocka“ wird zunächst der Eindruck einer irgendwie gearteten Unruhe noch untermalt und verstärkt, im weiteren Verlauf des Albums allerdings immer wieder aufgelöst. Alles mündet schließlich in der zwölften und letzten Nummer „A Question Of Currency“, mit der „Konkret Music“ ganz anders ausklingt. Jetzt wird der Rhythmus lediglich ganz sanft unterlegt, man hört eine akustische Gitarre und eine sehr getragene und weiche Melodie, gerade recht für den Abspann eines Filmes.

Und da sind wir auch gleich bei dem Eindruck, den das Album während des Hörens hinterlässt. Immer wieder fühle ich mich beim Hören an Filmmusik erinnert. Da erscheint vor dem geistigen Auge eine schnelle und rasante Verfolgungsjagd wie beim Titel „Basement Traps“, während die Ruhe nach dem Sturm, das Durchatmen und das Fassen neuer Hoffnung bestens durch „Close To Home“ wiedergegeben wird. Im Titeltrack „Konkret Music“ erreicht dann die Handlung einen ihrer Höhepunkte. Der „Held des Films“ übersteht einige gefährliche Situationen, die Spannung wird auf den Höhepunkt getrieben. Schnell und schneller prasseln die Eindrücke auf den Zuschauer, oh Pardon, die Hörerin und den Hörer ein und man hält den Atem an. Ist es da noch verwunderlich, wenn man im nächsten kurzen Stück „Closing Borders“ Polizeisirenen zu hören glaubt? Mit „To Never Return“ folgt sogleich der nächste, spannungsgeladene Höhepunkt und unser Held hat weitere Abenteuer zu erleben.

Und so reiht sich atmosphärisch dicht und abwechslungsreich Lied an Lied und besonders gefällt dabei – neben diesen wechselnden Stimmungen – das Zusammenspiel von elektronischen und analogen Instrumenten, allerdings mit Schwerpunkt auf der digitalen Seite. Das klingt sehr überzeugend und stimmig. Und alle diejenigen, die zudem Wert auf eingängige Musik legen und denen Melodien wichtig sind, werden auf „Kokret Music“ ebenfalls fündig. Denn zu vertrackt klingt die Musik von Gösta Berlings Saga auf diesem Album nicht, sehr viel eher gehen die Melodiebögen ohne großartige Umwege ins Ohr.

Fazit: Filmmusik ohne Film, viele atmosphärische Wendungen, viele erzeugte Bilder beim Hören, die einen wunderschön in diese Musik eintauchen lassen. All das kann man mit dem Album „Kokret Music“ der schwedischen Band Gösta Berlings Saga erleben. Bei meiner Frau kommt es übrigens erst im Titel „The Pugilist“ zur rasanten Verfolgungsjagd. Ich glaube aber, da ging ihre Fantasie komplett mit ihr durch. Elf Punkte.

Anspieltipps: Konkret Musik, To Never Return, A Question Of Currency



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