The Flower Kings – Islands
Besetzung:
Roine Stolt – vocals, ukulele, guitars, additional keyboards
Hasse Fröberg – vocals & acoustic guitar
Jonas Reingold – bass, acoustic guitar
Zach Kamins – pianos, organ, synthesizers, mellotron, orchestrations
Mirko DeMaio – drums, percussion
Gastmusiker:
Guest: Rob Townsend – soprano saxophone
Label: InsideOut Music
Erscheinungsjahr: 2020
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
CD1:
1. Racing With Blinders On (4:33)
2. From The Ground (4:10)
3. Black Swan (5:57)
4. Morning News (4:06)
5. Broken (6:48)
6. Goodbye Outrage (2:24)
7. Journeyman (1:49)
8. Tangerine (4:12)
9. Solaris (9:31)
10. Heart Of The Valley (4:41)
11. Man In A Two Peace Suit (3:28)
CD2:
1. All I Need Is Love (5:53)
2. A New Species (5:56)
3. Northern Lights (5:45)
4. Hidden Angles (0:52)
5. Serpentine (3:52)
6. Looking For Answers (4:45)
7. Telescope (4:52)
8. Fool’s Gold (3:18)
9. Between Hope & Fear (4:42)
10. Islands (4:15)
Gesamtspieldauer CD1 (51:44) und CD2 (44:14): 1:35:58
Wenn nun am 30. Oktober das vierzehnte Studioalbum der schwedischen Progressive Rock Band The Flower Kings auf dem Plattenlabel InsideOut Music erscheint, dann ist das durchaus etwas Besonderes. Bisher hatte man immer nur von Bands oder Sängerinnen und Sängern gehört, die die Veröffentlichung ihres neuen Werkes nach hinten geschoben haben. Ganz anders die Flower Kings um Roine Stolt. Der sagt dazu:
„Alle Shows und Festivals wurden abgesagt, und die Zukunft hat sich nicht wirklich so „entfaltet“, wie wir gehofft hatten. Die Pandemie ohne Aktivitäten auszusitzen, war für uns keine Option! Wir können nicht von einem bösen Virus aufgehalten werden! Mit Mitgliedern, die in den USA, Italien, Österreich und Schweden leben, bestand die einzige Möglichkeit dieses Album zu realisieren darin, die Magie des Netzes zu nutzen, Dateien rund um den Globus zu verschicken und mit dem Aufbau eines Doppelalbums in Mammutgröße mit 21 Songs zu beginnen.“
„Islands“ ist ein Konzeptalbum, auf dem inhaltlich die derzeitige Pandemie durchaus eine große Rolle spielt. Es geht um Isolation, Verlust und die Ängste davor, getrennt zu werden. Alles Punkte, die fast jeder Mensch auf dieser Erde gerade mehr oder weniger spüren wird. „Musikalisch gesehen“, sagt Roine Stolt „bestand das Ziel darin, aus 21 Liedern ein größeres großes episches Stück zu schaffen.“ Und weiter „So wie „Sgt Peppers Lonely Hearts Club Band“ oder „The Lamb Lies Down On Broadway“ auf kürzeren Liedern aufgebaut, aber dennoch miteinander verbunden sind.“ „Islands“ wäre demnach darauf zugeschnitten, „als ein einziges Stück gehört zu werden - wie eine filmische 90 Minuten lange Fahrt“.
Nun, eine musikalische Reise ist „Islands“ tatsächlich geworden. Und es ist definitiv eines jener Alben, die es lohnt öfters gehört zu werden, denn die Musik wächst mit jedem weiteren Durchlauf im Ohr. 21, für die Flower Kings eher kürzere Stücke – lediglich das Lied „Solaris“ kratzt etwas an der Zehn-Minuten Grenze – sorgen für jede Menge Abwechslung auf dem Album, welches immer wieder mit neuen Melodien und atmosphärisch gelungenen Stimmungen aufwartet. Langeweile kommt da definitiv nicht auf.
Auf „Islands“ gibt es schöne und eingängige Melodien zu entdecken. Dazu haben die Flower Kings bezüglich der weiteren musikalischen Ingredienzien aus dem Vollen geschöpft. Mal klingt es rockiger, mal sanfter. Unterschiedliche Stimmen kommen beim Gesang zum Einsatz, doch es gibt auch Instrumentalstücke. Mal ist die Atmosphäre eines Liedes rockig, mit dem nächsten Titel klingt alles dagegen wieder sehr sphärisch. Treibende Rhythmen folgen einem bedächtigen Rhythmus, eine rockige Instrumentierung der orchestralen – und umgekehrt.
Der Anspruch des Roine Stolt und seiner Mitmusiker, aus 21 Liedern ein großes Ganzes werden zu lassen ist dabei durchaus gelungen. Trotz der vielen Lieder, die ein ganzes Doppelalbum füllen, klingt dieses vierzehnte Werk der Flower Kings wie eine Einheit, bei der sich die einzelnen Titel sehr gut ergänzen. Von daher lohnt es wirklich das Album in einem durchzuhören, um noch besser in diese Musik eintauchen zu können.
Und zum Schluss noch ein paar abschließende Worte zum Cover. Ein Roger Dean Cover. Neben den Covern von Storm Thorgerson für mich die schönsten Plattenhüllen überhaupt und ganz speziell für diese Art der Musik. Irgendwie taucht man damit bereits optisch in eine andere Welt ein, die dann klanglich wunderschön untermalt wird.
Fazit: Ich fand auch den Vorgänger „Waiting For Miracles“ aus dem letzten Jahr wieder sehr gelungen, nachdem zuvor etwas durchschnittlichere Alben der Flower Kings erschienen waren. Was hat sich also gegenüber dieser letztjährigen Scheibe in der Musik der Flower Kings geändert? Nun, die einzelnen Lieder hatten im Durchschnitt eine längere Laufzeit. Gab es darauf häufig einen Stimmungswechsel im Lied selbst, so wird dieser hier durch einen Moment der Ruhe, nach dem Ausklingen des einen und mit dem Anklingen des nächsten Liedes eingeleitet. Ansonsten bleibt die Musik der Flower Kings auch auf „Islands“ eingängig, spannend und abwechslungsreich. Es macht wieder Spaß den Flower Kings zuzuhören. Elf Punkte.
Anspieltipps: From The Ground, Morning News, Between Hope & Fear
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