Rick Wakeman – The Red Planet
Besetzung:
Rick Wakeman – keyboards
Gastmusiker:
Dave Colquhoun – guitars
Lee Pomeroy – bass
Ash Soan – drums
Label: Madfish
Erscheinungsjahr: 2020
Stil: Instrumentalmusik, Progressive Rock
Trackliste:
1. Aseraeus Mons (5:53)
2. Tharsis Tholus (6:17)
3. Arsia Mons (6:10)
4. Olympus Mons (5:20)
5. The North Plain (6:53)
6. Pavonis Mons (7:14)
7. South Pole (7:36)
8. Valles Marineris (10:02)
Gesamtspieldauer: 55:28
Wie so oft bereits in der Vergangenheit, so ist auch das achtzehnte Album des Rick Wakeman ein Konzeptalbum geworden. Dieses Mal dreht sich alles um den Mars, wie auch schon der Titel „The Red Planet“ unmissverständlich darlegt. Das Album erschien am 19. Juni 2020 auf dem Plattenlabel Madfish und ist, ebenfalls nicht sehr überraschend, ein Instrumentalalbum geworden.
Nun, Rick Wakeman erfindet weder die Musik allgemein, noch seine Musik auf „The Red Planet“ neu. Man hört hier solide gemachte und natürlich sehr Keyboard-lastige Musik, die zwischen Bombast und ganz feinen Schattierungen hin- und herpendelt. Für die rockige Untermalung sorgt dabei The English Rockensemble mit der klassischen Besetzung aus Gitarre, Bass und Schlagzeug. Gemein ist allen Liedern auf dem Album, dass sie sehr eingängig sind, melodiös klingen und dementsprechend auch gut ins Ohr gehen. Gute Unterhaltung eben, für die Rick Wakeman gerade auch zu Beginn seiner Karriere mit seinen Solo-Alben über die sechs Frauen des Heinrich VIII, der Reise zum Mittelpunkt der Erde oder den Mythen und Legenden von King Arthur und seinen Rittern der Tafelrunde stand.
Wenn man diese Alben mag und solche Musik von Rick Wakeman hören möchte, dann wird man von „The Red Planet“ sicherlich auch eingenommen sein. Erwartet man allerdings etwas Neues…. Nun, das hatten wir schon. Somit ist „The Red Planet“ alles andere als ein schlechtes Album geworden und besitzt seine Höhepunkte im bombastisch und an mancher Stelle fast schon sakral klingendem „Aseraeus Mons“. Ein sehr schöner Einstieg in diese Scheibe. Ebenso gelungen ist der Abschluss der Platte. „Valles Marineris“ beginnt mit dramatisch klingender Rhythmusfraktion und steigert sich spannend, abwechslungsreich und erneut eingängig, bis sich weitere musikalische Themen anschließen, die eine Spannbreite von Sphäre bis Rock darstellen.
Und dazwischen? Alles gut gemachte Instrumentalnummern, die sofort ins Ohr gehen, ohne großen Anlauf zu benötigen. Wenn man hier allerdings nicht besonders aufpasst, laufen viele der Lieder des Albums einfach so durch. Dieses Besondere, das Außergewöhnliche, was Musik manchmal glücklicherweise innewohnt, einen aufhorchen lässt und was sich fest ins musikalische Gedächtnis eingräbt, das hört man dort weniger – oder ich finde es nur nicht.
Noch kurz ein paar Worte zum beiliegenden Booklet. Hier sind einige Fotos enthalten, die selbstverständlich den Mars aus verschiedenen Perspektiven zeigen, vor allem bestimmte Oberflächenstrukturen. Alle bisherigen Marsmissionen sind aufgeführt, die Satelliten und die entsprechenden Landefahrzeuge ebenfalls mit Fotos hinterlegt. Hier hat sich Rick Wakeman viel Mühe gegeben, um dieses „Mars-Gefühl“ nicht nur musikalisch zu vermitteln.
Fazit: Rick Wakeman Fans werden begeistert sein. Und ich gebe zu, ich freue mich auch immer wieder, etwas von den Begleitern meiner Jugend zu hören. Objektiv betrachtet ist „The Red Planet“ allerdings kein geniales Werk mehr, denn irgendwie war das alles schon mal da – auch von Rick Wakeman. Trotzdem ist „The Red Planet“ eine lohnende Scheibe, die unterhält. Es kann ja auch nicht immer ein Meisterwerk wie „Close To The Edge“ von Yes sein, an dem Rick Wakeman einen maßgeblichen Anteil hatte. Neun Punkte.
Anspieltipps: Aseraeus Mons, Valles Marineris
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