Montag, 1. März 2021

Moonspell – Hermitage

 




Moonspell – Hermitage


Besetzung:

Fernando Ribeiro – vocals
Pedro Paixão – keyboards
Ricardo Amorim – guitars
Aires Pereira – bass
Hugo Ribeiro – drums




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Gothic Metal


Trackliste:

1. The Greater Good (5:04)
2. Common Prayers (4:08)
3. All Or Nothing (7:22)
4. Hermitage (4:43)
5. Entitlement (6:16)
6. Solitarian (4:07)
7. The Hermit Saints (4:22)
8. Apophthegmata (5:41)
9. Without Rule (7:42)
10. City Quitter (Outro) (2:59)
11. Darkness In Paradize (7:10)

Gesamtspieldauer: 59:39



Die im Jahr 1992 gegründete portugiesische Death Metal Band Moonspell veröffentlicht mit „Hermitage“ bereits ihr dreizehntes Studioalbum. „Hermitage“ erschien am 26. Februar auf dem Plattenlabel Napalm Records. Miguel Gaspar, Schlagzeuger und wie Sänger Fernando Ribeiro Gründungsmitglied der Band hatte Moonspell letztes Jahr verlassen und war durch Hugo Ribeiro ersetzt worden. Ansonsten blieben die Musiker, die in dieser Besetzung ansonsten so bereits seit 2003 zusammenspielen, der Band erhalten.

„Hermitage“ ist ein absolut vielschichtiges Werk geworden. Wahrscheinlich sogar das abwechslungsreichste Album der Portugiesen in ihrer gesamten bisherigen Karriere. So kann man auf dem Album knallharten Metal hören, der sich im nächsten Liedabschnitt zu einem Stück entwickelt, das mitunter fast schon an Pink Floyd erinnert, wie beim Opener „The Greater Good“ zu hören. Dann gibt es auf „Hermitage“ Titel – wie die beiden längsten Nummern des Albums „All Or Nothing“ und „Without Rule“ – zu hören, die schon weit in das Genre des Progressive Rocks hineinreichen. Lieder, die sich entwickeln, verändern, aus verschiedenen, ineinander übergehenden Passagen bestehen und dabei in sich selbst verschiedene musikalische Genres bedienen.

Doch Moonspell können auf „Hermitage“ phasenweise auch ganz leicht poppig angehaucht klingen und schließlich hört man plötzlich harte Riffs in Verbindung mit düsteren Chören, wie auf dem Titellied und der Nummer „The Hermit Saints“. „Solitarian“ ist dagegen eine sehnsüchtig klingende Instrumentalnummer, genau wie das vom Piano dominierte „City Quitter“. Das neunte Stück des Albums, „Without Rule“, erinnert wieder sehr an Pink Floyd und dabei an jene Phase, in der Roger Waters die Band bereits verlassen hatte. Dabei wird die Musik der Engländer jedoch nicht kopiert, sondern auf eine angenehme Weise interpretiert.

Über allen Liedern auf „Hermitage“ schwebt eine gewisse Düsternis, Dunkelheit, eine spürbare Schwere. Das lässt die Musik auf „Hermitage“ so wunderbar intensiv klingen, wodurch man perfekt in sie eintauchen kann. Diese sanften Stellen und die harten Riffs, bei denen der Gesang das Growling lediglich streift, diese Kombination hat was und lässt „Hermitage“ zu einem spannenden Album werden. Zudem ist die Musik von Moonspell zusätzlich überaus melodiös und eingängig und hat sich bereits spätestens nach dem zweiten Durchlauf des Albums im Ohr festgesetzt.

Die CD-Version des Albums enthält noch den Bonus-Titel, „Darkness In Paradize“, der sich nahtlos an die Qualität der restlichen zehn Lieder anpasst.

Fazit: „Hermitage“ ist ein sehr intensives und auch abwechslungsreiches Album geworden. Angefüllt mit Musik, die kräftig rockt und im nächsten Moment wieder sanft klingen kann. Dabei gehen die Lieder gut ins Ohr. Und in den Schweremut, in die Melancholie, die die Musik der Portugiesen verbreitet, lässt sich wunderbar eintauchen. Klasse Album. Elf Punkte.

Anspieltipps: All Or Nothing, Apophthegmata, City Quitter



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