Jason Sharp – The Turning Centre Of A Still World
Besetzung:
Jason Sharp – amplified heartbeat & breath, baritone & bass saxophone, modular synthesizer, lyra 8, theravox, moog bass, acoustic preparations
Label: Constellation
Erscheinungsjahr: 2021
Stil: Elektronische Musik, Ambient, Avantgarde
Trackliste:
1. Intro (0:53)
2. Unwinding Surrender (5:41)
3. Velocity Of Being (7:47)
4. Blossoming Rest (8:19)
5. Upwelling Hope (8:03)
6. Humility Of Pain (6:59)
7. Everything Is Waiting For You (6:15)
8. Outro (1:13)
Gesamtspieldauer: 45:14
Das dritte Album des Montréaler Saxophonisten und elektroakustischen Komponisten Jason Sharp heißt „The Turning Centre Of A Still World“. Das Album erschien am 27. August 2021 auf dem Plattenlabel Constellation. Zum ersten Mal hat Jason Sharp eine Platte völlig allein eingespielt und auf Gastmusiker verzichtet. So kann man auf dem Album nachlesen, dass dieses „composed, arranged and performed by Jason Sharp“ ist.
Liest man weiter den Begleittext zur Veröffentlichung so „erforscht Jason Sharp mit diesem Album klanglich die Mensch-Maschine-Kalibrierung, deren Interaktion, Ausdruck und Biofeedback“. Sein Atem fließt in die Musik mit ein genau wie sein Puls, der über einen Herzmonitor in den Liedern umgesetzt wird. Dazu gesellt sich sein manchmal digital bearbeitetes, manches Mal akustisch zu hörendes Saxophon-Spiel und ergibt eine klangliche Melange aus akustischen und digitalen Sounds, die insgesamt – außer beim Intro und Outro – immer sehr elektronisch gehalten sind.
Das alles klingt durchaus interessant, mündet manchmal allerdings auch in eher unspektakulären Ambient-Sounds. Selbstverständlich darf man hier keine eingängigen Melodien erwarten, es ist eine Atmosphäre, die hier transportiert wird. Diese ist zumeist sehnsüchtig, frei, auch unspektakulär. Trotzdem wirkt diese Musik, wenn man solch elektronische Sounds mag. Ich höre hier am Rande ein paar Parallelen zu Klaus Schulze und Tangerine Dream.
Am Überzeugendsten klingt die Musik des Jason Sharp immer dann, wenn er es schafft diese in einem Lied zu steigern. Von daher ist es nur zu verständlich, dass „Velocity Of Being“ den Höhepunkt auf „The Turning Centre Of A Still World“ darstellt. Ein auch wieder sehnsüchtig beginnendes Lied, welches sich dann immer weiter steigert und dadurch seinen Reiz gewinnt. Doch diese Nummer ist eine Ausnahme auf dem Album, genau wie die akustisch gehaltenen Ein- und Ausstiege.
Fazit: Ambient, Avantgarde, elektronische Musik, und Saxophon? Wer auf diese Verschmelzung gespannt ist und vor allen Dingen der elektronischen Musik offen gegenübersteht, die oder der wird an diesem Album Gefallen finden. Man hört hier wenig „Atem“ und „Puls“. Etwas mehr Saxophon, jedoch auch zumeist verfremdet. Ambient-Fans werden es lieben. Neun Punkte.
Anspieltipps: Velocity Of Being
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