Donnerstag, 3. Februar 2022

Big Big Train – Welcome To The Planet

 



Big Big Train – Welcome To The Planet


Besetzung:

Carly Bryant – vocals, piano, synthesizer
Nick D'Virgilio – drums, percussion
Clare Lindley – violin
David Longdon – vocals, flute
Rikard Sjöblom – guitars
Greg Spawton – bass guitar, bass pedals, spoken voice


Gastmusiker:

Des Desmond – trombone
Ben Godfrey – trumpet
Nick Stones – French horn
John Storey – euphonium
Jon Truscott – tuba




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Made From Sunshine (4:05)
2. The Connection Plan (3:55)
3. Lanterna (6:29)
4. Capitoline Venus (2:27)
5. A Room With No Ceiling (4:52)
6. Proper Jack Froster (6:38)
7. Bats In The Belfry (4:54)
8. Oak And Stone (7:12)
9. Welcome To The Planet (6:41)

Gesamtspieldauer: 47:12



„Welcome To The Planet“ heißt die bereits vierzehnte Studioveröffentlichung der englischen Band Big Big Train. Überschattet wir die Veröffentlichung des Albums am 28. Januar 2022 natürlich durch den tragischen Unfalltod von Sänger, Gitarrist, Keyboarder und Flötist David Longdon am 20. November 2021. Somit hört man das Album noch mal mit einer ganz anderen Grundstimmung. Erst recht, wenn man die Musik von Big Big Train mag.

Big Big Train stehen für Musik, die eine Mischung aus Pop, Rock und auch Progressive Rock enthält. Über allem steht dabei die Eingängigkeit, die Melodie, die das Ohr umschmeichelt, um sich manches Mal bereits nach dem ersten Hören darin festzusetzten. Nicht anders ergeht es einem beim Hören von „Welcome To The Planet“. Wunderschöne Melodien breiten sich aus, mal unterstützt durch den Klang des Mellotrons, dann wieder erklingen Bläser und lassen ein Lied so wunderschön hymnisch, fast schon leicht pathetisch klingen, ohne diesen Ansatz zu übertreiben.

Dass Big Big Train auch progressiv, mit unvorhersehbaren Wechseln und krummen Taken zu punkten wissen, beweisen sie auf den beiden Instrumentalnummern „A Room With No Ceiling“ und „Bats In The Belfry“. Erstgenanntes Lied klingt leicht jazzig angehaucht und bei „Bats In The Belfry“ darf sich schließlich Nick D’Virgilio sogar ausgiebig mit einem Schlagzeugsolo einbringen. Das folgende „Oak And Stone“ ist eine langsame Ballade, zunächst dominiert vom Gesang des David Longdon, einem Piano und mehrstimmigem Chorgesang an den richtigen Stellen. Ab etwa der Mitte des Liedes nimmt der Titel etwas Fahrt auf und wird sogar noch etwas eingängiger und schließlich auch hymnischer.

Das bewegendste Lied des Albums heißt allerdings „Capitoline Venus“. Auf lediglich zweieinhalb kurzen Minuten singt David Longdon dieses Lied mit so viel Gefühl ein, hauptsächlich begleitet durch eine akustische Gitarre, dass einem fast die Tränen in die Augen steigen. Das Album endet mit dem Titellied „Welcome To The Planet“. Hier bewegen sich Big Big Train jetzt allerdings am Rande von Musical Musik. Eingängig klingt das zwar, doch diese Annäherung hätte ich dann doch nicht unbedingt haben müssen.

Doch egal, insgesamt bewegt das vierzehnte Studioalbum von Big Big Train. Dieser Eindruck überwiegt bei Weitem. Auf „Welcome To The Planet“ spielt kein einzelner Titel die heraustragende Rolle, es ist die Gesamtheit dieses Albums, die überzeugt und das leider wirklich einen Abschied darstellt.

Fazit: Mag man die Musik von Big Big Train wird man ganz bestimmt auch dieses Album mögen. Selbstverständlich spielen beim Hören dieses Mal auch andere Emotionen eine Rolle, wenn man weiß, dass man Sänger David Longdon so nicht mehr hören wird. Doch auch unabhängig davon ist „Welcome To The Planet“ ein schönes Album geworden, welches sich lohnt aufgelegt zu werden, wenn man diese für Big Big Train so typische Mischung aus Pop, Rock und Progressive Rock mag. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Capitoline Venus, Bats In The Belfry



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