Freitag, 24. Juni 2022

Porcupine Tree – Closure/Continuation

 



Porcupine Tree – Closure/Continuation


Besetzung:

Steven Wilson – vocals, guitars, bass
Richard Barbieri – keyboards, synthesizers
Gavin Harrison – drums, percussion




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Harridan (8:07)
2. Of The New Day (4:43)
3. Rats Return (5:40)
4. Dignity (8:22)
5. Herd Culling (7:03)
6. Walk The Plank (4:27)
7. Chimera’s Wreck (9:39)

Gesamtspieldauer: 48:03



Als letztes Jahr bekannt wurde, dass Porcupine Tree tatsächlich nach dreizehnjähriger Pause ihr elftes offizielles Studioalbum veröffentlichen würden, habe ich mich natürlich sehr auf den Tag gefreut, wenn ich es denn endlich in Händen halten dürfte. Gleichzeitig war da allerdings auch eine gewisse Skepsis, ob nach Steven Wilsons letzten Pop / Mainstream-Album „The Future Bites“ dieses neue Porcupine Tree-Album mit dem Titel „Closure/Continuation“ nicht doch auch eine Enttäuschung werden würde. Aber nein, „Closure/Continuation“ ist keine Enttäuschung geworden, doch dazu gleich mehr.

Auf ihrem elften Album sind Steven Wilson, Richard Barbieri und Gavin Harrison wieder vereint. Doch Bassist Colin Edwin fehlt. Dies hat viel mit der Entstehungsgeschichte des Albums zu tun. Während des Lockdowns jammten Steven Wilson und Gavin Harrison. In einem Interview dazu verriet Steven Wilson, dass dies im Haus von Gavin Harrison stattfand, dieser jedoch keine Gitarre gehabt hätte, einen Bass dagegen schon. Es begann mit dem Lied „Harridan“, das während dieser Session in seinen Ursprüngen entstand und bei dem Steven Wilson eben diesen Bass einspielte. Es folgten später weitere Stücke, auf denen er ebenfalls den Bass gleich mit bediente. Richard Barbieri wurde mit eingebunden und auch dieser brachte seine Ideen zum neuen Album mit ein. Und Colin Edwin? Zu ihm hatte seit zehn Jahren keiner der drei Musiker mehr Kontakt gehabt und so wurde aus dem Quartett Porcupine Tree während des Entstehens der neuen Platte kurzerhand ein Trio.

Nun, „Closure/Continuation“ ist ein gutes Album geworden. Progressive Rock à la Porcupine Tree. Unverwechselbar. Alle Zutaten, die diese Band auf ihren letzten Veröffentlichungen ausmachten, sind auch auf „Closure/Continuation“ vorhanden. Wunderschöne Melodien, vertrackte Passagen, harte bis sehr harte Riffs und sphärische Momente. Alles vereint und ineinander übergehend ohne, dass dies auch nur den Hauch des Konstruierten hinterlassen würde. Vielleicht erreicht dieses neue Album dabei nicht mehr ganz die Klasse der herausragenden Alben der Nullerjahre dieses Jahrhunderts – doch auszuschließen ist dies auch nicht ganz. Mit jedem weiteren Durchlauf scheint sich die Platte im Ohr weiter zu entwickeln. Das Hören lohnt sich also auf jeden Fall und alles mündet schließlich im Titel „Chimera’s Wreck“, mit dem man anschließend aus dem Album entlassen wird. Dieses Lied bündelt nochmals alles, was Porcupine Tree ausmacht und enthält sämtliche oben genannte Zutaten, die die Musik dieser Band umschreiben und charakterisieren. Sehr cool und sicherlich in den Top Ten der besten Porcupine Tree-Stücke vertreten. 

Fazit: Porcupine Tree Fans dürfen sich freuen. Mit „Closure/Continuation“ ist den Engländern ein sehr überzeugendes Album nach dreizehnjähriger Pause gelungen. Wer die Musik der Band auf den bisherigen Alben des 21. Jahrhunderts mochte und auch den progressiven Soloalben des Steven Wilson etwas abgewinnen kann, die oder der wird auch an „Closure/Continuation“ viel Freunde haben. Mich überzeugt das mit jedem Durchhören noch mehr. Elf Punkte.

Anspieltipps: Chimera’s Wreck



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