Montag, 24. Februar 2025

The Incredible String Band – The Big Huge

 





Besetzung:

Robin Williamson – lead vocals, guitar, bass guitar, percussion, violin, piano, hammond organ, flute, kazoo, whistle, harmonica, irish harp, drums, backing vocals
Mike Heron – lead vocals, guitar, sitar, organ, percussion, harmonica, backing vocals


Gastmusiker:

Rose Simpson – percussion (1, 6, 7), backing vocals
Licorice McKechnie – percussion (1, 6), irish harp (7), backing vocals


Label: Elektra


Erscheinungsjahr: 1968


Stil: Psychedelic Folk


Trackliste:

1. Maya (9:24)
2. Greatest Friend (3:47)
3. The Son Of Noah's Brother (0:22)
4. Lordly Nightshade (5:13)
5. The Mountain Of God (1:56)
6. Cousin Caterpillar (5:19)
7. The Iron Stone (6:31)
8. Douglas Traherne Harding (6:21)
9. The Circle Is Unbroken (4:41)

Gesamtspieldauer: 43:38



„The Big Huge“ ist das fünfte Studioalbum der schottischen Psychedelic Folk Gruppe The Incredible String Band. Es wurde zum Teil auch als Doppelalbum mit dem Album „Wee Tam“ vertrieben. Beide Platten erschienen im November 1968.

Einmal mehr passt das Label „Psychedelic Folk“ sehr gut zu der auf „The Big Huge“ zu hörenden Musik. Denn psychedelisch ist das auf jeden Fall, was die zwei Musiker hier ihren Hörerinnen und Hörern bieten. Beim Aufnahmeprozess scheint einiges konsumiert worden zu sein, was diesbezüglich in der damaligen Zeit als bewusstseinserweiternd galt. Da wird falsch gesungen und auch so manches Instrument klingt einfach falsch. Ob dies nun gewollt ist oder einfach nur unbeholfen und dilettantisch, das bleibt wohl das Geheimnis von Robin Williamson und Mike Heron, die beide aus Edinburgh stammen.

Mit Genuss anhören kann man diese Platte kaum. Zu sehr wird man immer wieder durch diese falschen Töne und Akkorde erschüttert oder durch wahrlich schlechten Gesang völlig aus allen Träumen gerissen. Überraschenderweise wurde diese abstruse Musik von Kritikern sogar relativ positiv bewertet. Bei den Hörern fiel sie jedoch bereits in den 1968er Jahren durch. In den Billboard 200 Charts konnte sich die Scheibe kurz auf Platz 180 einreihen, ob dies in Großbritannien auch gelang ist nicht mehr bekannt.

Einziges einigermaßen hörenswertes Lied ist die letzte Nummer „The Circle Is Unbroken“. Ansonsten wird man beim Hören fast waghnsinnig.

Fazit: Fürchterlich falsch klingende Musik bekommt man auf „The Big Huge“ der Incredible String Band geboten. Gitarre und Sitar sowie der Gesang stehen dabei im Vordergrund und alles klingt dabei schräg und falsch. Eine sehr seltsame Platte, kaum anhörbar. Drei Punkte.

Anspieltipps: The Circle Is Unbroken



Samstag, 22. Februar 2025

Balmorhea – Pendant World

 



Balmorhea – Pendant World


Besetzung:

Rob Lowe – juno-106, mellotron, mini moog, nylon guitar, op-1, parlor guitar, piano, percussion, samples, vocals
Michael A. Muller – acoustic guitar, bass guitar, electric guitar, mellotron, nylon guitar, parlor guitar, percussion, vocals


Gastmusiker:

Aisha Burns – violin, vocals
Sam Gendel – tenor saxophone
Steph Jenkins – vocals
Clarice Jensen – cello
Lisa Morgenstern – vocals
Joseph Shabason – ewi, flute, tenor saxophone
Jonathan Sielaff – clarinet
Jason Treuting – drum kit, percussion




Erscheinungsjahr: 2023


Stil: Post Rock


Trackliste:

1. Nonplussed (0:40)
2. Oscuros (4:15)
3. Step Step Step (4:01)
4. Desiderium (2:55)
5. The Bright Door (2:25)
6. Loess (2:53)
7. New Conditions (3:54)
8. Held (3:44)
9. Range (1:43)
10. Fire Song (2:05)
11. Violet Shiver (3:33)
12. Elsewhere (4:14)
13. Depth Serenade (5:32)

Gesamtspieldauer: 42:01



„Pendant World“ heißt das inzwischen neunte Studioalbum des US-amerikanischen Duos Balmorhea aus Austin, Texas. „Pendant World“ wurde im Jahr 2023 auf dem Plattenlabel Deutsche Grammophon veröffentlicht und beinhaltet einmal mehr überaus ruhigen, mitunter sogar minimalistischen Post Rock.

Oftmals werden die Lieder vom Piano dominiert, die wenigen Ausnahmen des Albums bestätigen hier die Regel. Insgesamt erklingt die Platte fast durchgängig sanft und zart, nur ganz selten hören sich die Lieder zumindest teilweise etwas „lebendiger“, wie zum Beispiel beim Stück „New Conditions“, an. Doch auch dieses Lied weist eine gewisse Melancholie auf, verströmt eine nicht zu überhörende Sentimentalität, die sich durch das komplette Album zieht. So ist „New Conditions“ auch eines der wenigen Stücke, die mit Perkussion unterlegt wurde.

Ist es mal nicht das Piano, welches ein Stück beherrscht, dann hört man sanfte Gitarrenklänge, die durch einen Titel leiten. Immer ruhig, zurückhaltend, nachdenklich. Und auch wenn in den Credits einige „Vocals“ aufgeführt sind, so wird auf „Pendant World“ doch nicht gesungen. Dieser „Gesang“ beschränkt sich auf ein paar „Aaahs“ und „Ooohs“, die ein Stück dann noch ein wenig bereichern. „Violet Shiver“ stellt bezüglich der Perkussion sowie des Gesangs allerdings eine Ausnahme dar, denn die Nummer erklingt alles andere als unaufgeregt und will so gar nicht zum Rest der Platte passen – lockert damit jedoch das Album auch auf.

Trotz der sanften, melancholischen Klänge kann man kaum davon sprechen, dass die einzelnen Lieder ins Ohr gehen. Sie klingen zwar melodisch und harmonisch, doch die einzelnen Melodien sind nicht so sehr ausgeprägt, dass sie sich verfangen könnten. Es sind Stimmungen und Atmosphären, die auf „Pendant World“ zelebriert werden, die zum Träumen und „Sich-Fallen-Lassen“ animieren, zum Ausruhen und Entspannen einladen.

Fazit: Die einen werden „Pendant World“ für ein sehr langweiliges Album halten, andere wiederum werden es für seine zarten Töne feiern, um sich dabei vom Stress des Tages zu erholen. „Pendant World“ ist keineswegs ein Album, welches man immer und zu jeder Tageszeit hören mag. Doch in den stillen Momenten des Tages oder der Nacht, wenn man sich denn darauf einlassen kann, in diesen Momenten klingt es nahezu perfekt, um die Situation zu untermalen. Neun Punkte.

Anspieltipps: The Bright Door, Range, Depth Serenade



Donnerstag, 20. Februar 2025

Danger Dan – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt

 



Danger Dan – Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt


Besetzung:

Daniel Pongratz – Gesang, Klavier


Gastmusiker:

Tobias Pongratz – Gepfeife, Geschrei
Michaela Danner – Violine & Viola
Daniel Hassbecker – Cello
Charlotte Brandt – Akkordeon




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Liedermacher


Trackliste:

1. Lauf davon (4:11)
2. Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt (3:48)
3. Trotzdem (2:36)
4. Ich verprügelte die Sextouristen in Bangkok (2:40)
5. Das schreckliche Buch (3:23)
6. Ingloria Victoria (3:00)
7. Topf und Deckel (3:06)
8. Ode an den Mord (2:05)
9. Eine gute Nachricht (3:20)
10. Tesafilm (3:15)
11. Beginne jeden Tag mit einem Lächeln (2:40)

Gesamtspieldauer: 34:09



Im Jahr 2021, mitten in der Corona-Pandemie, veröffentlichte Daniel Pongratz alias Danger Dan sein Solo-Album „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt”. Und wenn man diese Platte auflegt, dann findet man sofort den letzten Titel des Albums „Beginne jeden Tag mit einem Lächeln“ sehr passend. Denn auch das Hören von „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt” zaubert einem ein Lächeln auf das Gesicht. Für dieses letzte Lied des Albums gilt das jedoch kurioserweise nicht, denn „Beginne jeden Tag mit einem Lächeln“ endet in einem kakophonischen Geschrei und entlässt einen etwas genervt aus diesem Album. Doch dieses Lied stellt eine Ausnahme dar.

Denn dies gilt musikalisch absolut nicht für die anderen zehn Lieder, die es davor zu hören gibt. Das Klavier und die Stimme des Daniel Pongratz stehen durchgängig im Vordergrund. Die Musik klingt dabei melancholisch und nachdenklich und sanft und geht wunderschön ins Ohr. Musik zum Träumen und für die stillen Stunden des Tages bestens geeignet. Violine, Viola und Cello runden dabei die sanften Klänge perfekt ab.

Und dann sind da natürlich noch die Texte des Danger Dan. Einige Situationen seines Lebens arbeitet er hier auf und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Bei mancher Aussage muss man einfach schmunzeln, anderes regt dabei eher zum Nachdenken an. Langweilig klingen die kleinen Geschichten nie und lohnen definitiv genau gehört zu werden – auch wenn man nicht immer alles nachvollziehen kann.

Fazit: Ein sehr schönes Album ist „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt” geworden. Sanfter Musik, die völlig unaufgeregt das Ohr umschwirrt, abgesehen vom letzten Stück. Dazu noch hörenswerte Texte, die in Verbindung mit der Musik erst so richtig wirken. Möchte man noch etwas negativ anführen, dann vielleicht die sehr kurze Laufzeit von lediglich etwas über einer halben Stunde. Da hätte man sich noch mehr gewünscht. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt, Ingloria Victoria, Tesafilm



Sonntag, 16. Februar 2025

The Pineapple Thief – It Lead To This

 



The Pineapple Thief – It Lead To This


Besetzung:

Bruce Soord – vocals, guitars
Steve Kitch – keyboards
Jon Sykes – bass, backing vocals
Gavin Harrison – drums, percussion
Beren Matthews – additional guitar, backing vocals


Label: KScope


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Art Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Put It Right (5:30)
2. Rubicon (4:37)
3. It Leads To This (4:43)
4. The Frost (5:40)
5. All That‘s Left (4:25)
6. Now It‘s Yours (5:59)
7. Every Trace Of Us (4:30)
8. To Forget (5:20)

Gesamtspieldauer: 40:48



„It Lead To This“ ist bereits das sechzehnte Studioalbum von The Pineapple Thief, wenn man auch die vorherige Platte „Give It Back“ dazuzählen möchte, auf dem jedoch lediglich ältere Lieder im neuem Gewand eingespielt worden waren. Nun also „It Lead To This“, bei dem es sich nun tatsächlich um ein eigenständiges Album mit acht neuen Stücken handelt. „It Lead To This“ wurde am 9. Februar 2024 auf dem Plattenlabel KScope veröffentlicht.

Legt man „It Lead To This“ auf, hört man sofort, dass es sich bei der Musik um jene von The Pineapple Thief handelt. Das wiederum liegt nicht nur am Gesang des Bruce Soord, der sicherlich einen hohen Wiedererkennungswert besitzt, es sind jedoch vor allen Dingen die Stimmungen und Atmosphären, sowie der Aufbau der Stücke, die ermöglichen die Musik auf „It Lead To This“ eindeutig The Pineapple Thief zuordnen zu können.

In den meisten der Lieder schwingt diese latente Melancholie mit, die die Musik der Band schon seit ihrer ersten Veröffentlichung auszeichnet. Zum anderen ist da dieses Spiel mit den Atmosphären. Nachdenkliche Passagen gehen wie ganz selbstverständlich in rockig, fordernde Abschnitte über ohne, dass dies irgendwie konstruiert wirken oder klingen würde. Der Aufbau der Lieder selbst folgt da keinem Konzept, sondern wird variiert. Ist das nun Progressive Rock? Nein, kaum. The Pineapple Thief bewegen sich hier ganz klar in den Gefilden des Art Rocks.

The Pineapple Thief bleiben auf „It Lead To This“ ihrer Linie treu. Kritiker können dabei selbstverständlich bemängeln, dass eine Weiterentwicklung kaum oder gar nicht stattfindet. All diejenigen, die genau jene Musik von Pinepple Thief allerdings lieben, werden dafür mit diesem neuen Werk der Briten belohnt, die ihren Liedkatalog mit dieser „typischen The-Pineapple-Thief-Musik“ nochmals ausweiten. Und wer dabei das Gespür des Bruce Soord für die eingängige Melodie zu schätzen weiß, wird von diesem Album wahrlich nicht enttäuscht werden. Auf „It Lead To This“ befinden sich tatsächlich acht Lieder, die schnell ins Ohr gehen und dort auch längerfristig verbleiben.

Fazit: Auch das sechzehnte Studioalbum von The Pineapple Thief enthält so typische Musik für die Band, dass sie der Band auch eindeutig zuzuordnen ist. Keine großartigen Experimente – auf Bewährtes wird zurückgegriffen. Eingängiger Art Rock, der leicht melancholisch erklingt und dabei gut unterhält. Zehn Punkte.

Anspieltipps: It Leads To This, To Forget



Freitag, 14. Februar 2025

Rival Sons – Darkfighter

 



Rival Sons – Darkfighter


Besetzung:

Jay Buchanan – vocals, acoustic guitars
Scott Holiday – acoustic & electric guitars, additional percussion on track 3
Michael Miley – drums
Dave Beste – bass guitars
Todd Ögren – keyboards


Gastmusiker:

Dave Cobb – acoustic guitars on tracks 6 &7, shaker on tracks 1, 2 & 5, additional percussion on track 3




Erscheinungsjahr: 2023


Stil: Rock


Trackliste:

1. Mirrors (5:01)
2. Nobody Wants To Die (3:42)
3. Bird In The Hand (4:28)
4. Bright Light (4:33)
5. Rapture (4:24)
6. Guillotine (5:05)
7. Horses Breath (6:04)
8. Darkside (6:18)

Gesamtspieldauer: 39:39



„Darkfighter“ heißt das siebte Studioalbum der US-amerikanischen Band Rival Sons. Es wurde am 2. Juni 2023 auf dem Plattenlabel Atlantic Records veröffentlicht und enthält die beiden ausgekoppelten Singles „Nobody Wants To Die“ sowie „Bird In The Hand“. Die Platte belegte Platz 36 der US-Billboard Charts, Platz 30 der UK-Albums und kletterte in Deutschland sogar bis auf Platz 15 der Charts.

Auch mit „Darkfighter“ veröffentlichen die Rival Sons ein sehr überzeugendes Album. Die acht Titel der Platte rocken und gehen sehr schnell ins Ohr, bereits beim ersten Mal des Hörens. Dazu animieren die Nummern unverzüglich zum Mitwippen – Rock mitreißend und ansteckend. Klasse gelungen sind auch die Stimmungswechsel, die einen Titel von sanft klingend nach kompromisslos rockend und wieder zurück, wunderschön und spannend auflockern.

Wer auf eingängigen und niemals langweiligen Rock steht, die oder der wird auf diesem Album mit Sicherheit fündig. Zudem gibt es unter den acht Titeln keine negativen Ausreißer. Alle Lieder lohnen gehört zu werden. Höhepunkte sind dabei gleich der Opener „Mirrors“, eine Nummer, die die ganze Bandbreite der Musik der Rival Sons in sich vereinigt. „Bird In The Hand“ beginnt fast wie ein Folk-Stück, um sich dann zu einem stampfenden Rocker zu entwickeln, der sich schnell im Ohr festsetzt und ein wenig 80er-Vibes verströmt. „Bright Light“ klingt sehnsüchtig und im Refrain fast schon hymnisch. „Darkside“ stellt schließlich den würdigen Abschluss dieses Albums dar. Das Lied umschmeichelt einmal mehr das Ohr und spielt wunderschön mit den Atmosphären, indem es sich mal überaus sanft generiert, um dann wieder ordentlich los zu rocken.

Fazit: Mit „Darkfighter“ haben es die Rival Sons einmal mehr geschafft ein sehr überzeugendes Rock-Album vorzulegen. Es finden sich keine Ausfälle auf dem Album, dafür allerdings acht gute Titel. Für Rock-Fans sicherlich eine lohnende Sache. Und wenn man dann doch einen negativen Aspekt anführen möchte, dann ist es die relativ kurze Laufzeit von nicht mal vierzig Minuten. Ansonsten ein wahrlich gutes Album. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Mirrors, Bird In The Hand, Bright Light, Darkside



Mittwoch, 12. Februar 2025

Airbag – The Century Of The Self

 



Airbag – The Century Of The Self


Besetzung:

Asle Torstrup – vocals, keyboards and programming
Henrik Bergan Fossum – drums
Björm Riis – guitars, bass, keyboards and backing vocals


Gastmusiker:

Kristian Hultgren – bass on tracks 1 and 5
Ole Michael Björndal – guitar on tracks 1,2 and 5
Simen Valldal Johannessen – keyboards on track 5




Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Dysphoria (10:38)
2. Tyrants And Kings (6:47)
3. Awakening (6:44)
4. Erase (7:50)
5. Tear It Down (15:00)

Gesamtspieldauer: 47:00



Im Jahr 2024 erschien das sechste Studioalbum der norwegischen Band Airbag. Erneut geschah dies auf dem Plattenlabel Karisma Records und auch die Musik des Trios, welches einst als Pink Floyd Cover Band gestartet war, hat sich nicht grundlegend zu den früheren Veröffentlichungen verändert.

„The Century Of The Self“ beinhaltet ebenso wie die Vorgängeralben wunderschön melodische Lieder, die keinesfalls mit einer Lauflänge von drei bis vier Minuten auskommen könnten. Die Musik von Airbag entwickelt sich oftmals im Lied selbst weiter, ist dabei zumeist sanft anzuhören und jederzeit eingängig. Die Melodien bleiben unverzüglich hängen und verfestigen sich sehr schnell beim wiederholten Hören. Irgendwie klingt alles nach Airbag, so wie man die Band eben kennt. Manchmal geradezu so, dass man meinen könnte, dieses oder jenes Lied schon auf einem vorherigen Album der Norweger gehört zu haben.

Musikalisch siedeln sich die Stücke auf „The Century Of The Self“ irgendwo zwischen Porcupine Tree und The Pineapple Thief an – allerdings nur, wenn man hier die langsameren Stücke zum Vergleich heranzieht. Und wenn es sich um langsame Gitarrensoli wie beim längsten Stück des Albums „Tear It Down“ handelt, dann fühlt man sich unweigerlich an ein Solo von David Gilmour erinnert, ohne dies genauer benennen zu können.

Dabei kopieren Airbag keine der gerade angeführten Bands, doch sie erweitern auf ihre Weise deren Spektrum. Das Zuhören macht dabei jede Menge Laune, wenn man auf unaufgeregte und jederzeit harmonische Töne steht. Nur selten wird das Tempo mal etwas angezogen. Jedoch „Verrücktes“ wird man dagegen von Airbag nicht hören – zumindest nicht auf „The Century Of The Self“.

Fazit: Airbag erfinden die Musik logischerweise nicht neu auf „The Century Of The Self“. Allerdings erfinden sie ihre Musik auch nicht neu und entwickeln sie ebenso nicht weiter. Alles wie gehabt kann man feststellen, der einmal eingeschlagene musikalische Weg wird konsequent fortgesetzt. Kann man langweilig finden oder aber mögen. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Tear It Down



Sonntag, 2. Februar 2025

We Mavericks – Heart Of Silver

 



We Mavericks – Heart Of Silver


Besetzung:

Victoria Vigenser – vocals, guitar
Lindsay Martin – vocals, violin, mandolin, guitar, piano


Gastmusiker:

Julia Day – drums, percussion, bass guitar
Rachel Johnston – cello
Trent Arkleysmith – cello
Matt – Nightingale
Ruby Martin – vocals


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Folk, Country


Trackliste:

1. Heart Of Silver (3:49)
2. All This Noise (3:14)
3. The Bed You Made (4:13)
4. Carefree (3:41)
5. Paper Darts (4:18)
6. Ballad Of A Firefly (4:02)
7. Balm In Gilead (4:35)
8. Wildfire (3:25)
9. Hold Me (4:15)
10. The Outro (1:52)

Gesamtspieldauer: 37:28



We Mavericks, das sind Victoria Vigenser und Lindsay Martin. „Heart Of Silver“ heißt das zweite Studioalbum des australisch-neuseeländischen Duos und wurde am 18. Oktober 2024 veröffentlicht.

Auf „Heart Of Silver“ hört man eine Mischung aus Folk und Country, wobei der Schwerpunkt sehr auf den Folk-Liedern liegt. Sanft und gefühlvoll klingt die Musik von We Mavericks, die immer wieder wunderschön durch die Violine oder ein Cello noch eingängiger untermalt wird. Auch der Harmoniegesang der beiden Musiker weiß hier zu überzeugen, wobei der Hauptpart diesbezüglich ganz klar der Neuseeländerin Victoria Vigenser zufällt, die mit ihrer schönen und klaren Stimme durchweg zu überzeugen weiß.

Die Musik auf „Heart Of Silver“ ist vom ersten bis zum letzten Lied hörenswert. Die einzelnen Stücke sind alle in einem eher langsamen Tempo angesiedelt, welches nur marginal variiert wird. Dadurch kann man sich auf eine sanfte Reise einstellen, die mit schönen Melodien und Harmonien überzeugt und bereits beim ersten Durchlauf ins Ohr geht. Perfekt abgerundet wird das Album mit dem Instrumentalstück „The Outro“, welches einen irgendwie melancholisch angefasst in die Realität zurückschickt.

Fazit: Wer auf schönen, sanften und warmen Folk steht, die oder der wird auf „Heart Of Silver“ von We Mavericks viel Musik für sich entdecken können. Die Instrumentierung überzeugt, die Gesänge ebenso und die Melodien gehen ins Ohr. Schöne Musik zum Träumen, Luftholen und Entspannen. Neun Punkte.

Anspieltipps: Hold Me, The Outro



Wer sich von We Mavericks live überzeugen möchte, kann dies dieser Tage auch genießen. We Mavericks spielen an folgenden Tagen und Orten:

2. Februar, Bergneustadt, Schauspielhaus Bergneustadt
4. Februar, Hannover, Hölderlin Eins
5. Februar, Lübeck, Tonfink
6. Februar, Berlin, Artliners
7. Februar, Magdeburg, Volksbad Buckau
8. Februar, Jena, Fiddler’s Green
9. Februar, Zwickau, Kulturzentrum St. Barbara
10. Februar, Chemnitz, Inspire
12. Februar, Wien A, Clash Wien
14. Februar, Offenburg, Spitalkeller
15. Februar, Kreuzlingen CH, Kult-X