Archive – Take My Head
Besetzung:
Darius Keeler – keyboard
Daniel Griffiths – guitar, bass, keyboard
Suzanne Wooder – vocals
Matheu Martin – percussion
Gastmusiker:
Jane Hanna – french horn (1, 3, 6, 7)
Neil Taylor – guitar (2, 5, 6)
Lee Pomeroy – bass guitar (3, 4, 5, 7, 9), guitar (4, 7)
Toby Pitman – guitar (10)
Peter Barraclough – flute (5)
Nicholas Strasburg – flute (5)
Ali Keeler – violin (7)
Emily Keeler – recorder (7)
Colin Goody – harmonica (8)
Steve Watts – hammond organ (9)
Peter Lockett – percussion (9)
Caroline Dale – cello (9)
Label: Independiente Ltd
Erscheinungsdatum: 1999
Stil: Pop / Trip-Hop
Trackliste:
1. You Make Me Feel (4:06)
2. The Way You Love Me (3:33)
3. Brother (3:45)
4. Well Known Sinner (4:24)
5. The Pain Gets Worse (4:35)
6. Woman (3:39)
7. Cloud In The Sky (4:41)
8. Take My Head (4:40)
9. Love Summer (4:48)
10. Rest My Head On You (6:55)
Gesamtspieldauer: 45:06
Das ist so eine Sache mit der Weiterentwicklung von Bands. Die einen legen mit den ersten Alben gleich den Höhepunkt ihres Schaffens vor, bei anderen entwickelt sich alles erst von Album zu Album. Und zu letzter Gruppe gehört auch die englische Formation „Archive“, bei der lediglich die beiden Musiker Darius Keeler und Daniel Griffiths eine Konstante darstellen. Alle anderen Musiker der Band tauchen mal auf, verschwinden dann wieder und zum Teil hört man sie erst jahrelang später erneut mit „Archive“ musizieren. Beim Album „Take My Head“, der zweiten Veröffentlichung von "Archive" aus dem Jahr 1999, ist das auch so. Klar, Keeler und Griffiths sind dabei und als Drummer Matheu Martin, der auch auf dem Debut „Londinium“ schon für einen Track die Drums beisteuern durfte. Dies ist allerdings genauso sein letzter Auftritt für „Archive“, wie der für Suzanne Wooder, die auf „Take My Head“ alle Vocals beisteuert.
Nun die Musik auf dem Album ist irgendwo zwischen Trip-Hop und Pop anzusiedeln. Hip-Hop findet nicht mehr statt, der sollte erst auf späteren Alben wieder ab und zu auftauchen. „New Artrock“, „Post Rock“ oder psychedelische Musik, wie man sie auf den späteren Alben der Band antrifft, sucht man auf „Take My Head“ allerdings ebenfalls fast noch vergebens.
Krachend beginnt das Album mit „You Make Me Feel“. Immer wieder wird dieser „laute“ Teil durch ruhige Abschnitte mit Gesang unterbrochen. Das Stück hat was, auch wenn die mehrstimmigen Vocals irgendwie zu süßlich rüberkommen. „The Way You Love Me“ heißt anschließend das nächste Stück. Und was der Titel des Songs schon vermuten lässt, bestätigt sich dann auch beim Hören des Liedes: Ein ganz, ganz seichter Popsong wird dem Hörer da geboten. „Brother“, der dritte Track des Albums, steht dem leider in nichts nach. Dabei beginnt das Stück ganz interessant mit einem Piano, nimmt im weiteren Verlauf aber fast „schlagereske“ Züge an. Ganz schlimm.
Es folgt „Well Known Sinner“. Sehr viel elektronischer ist dieser Song und auch sehr viel besser als seine Vorgänger. Die Loops greifen, der Groove ist spürbar und auch eine interessante Steigerung weist dieses Lied auf. Allerdings läuft das Ganze unter Trip-Hop mit ganz, ganz vielen Pop-Anteilen und hat so gar nichts mit Art Rock geschweige denn Prog zu tun. Bei „The Pain Gets Worse“ wird es dann ganz schlecht. Schwülstiger und schmalziger kann Pop-Musik kaum sein. Und das gilt bei diesem Stück für die Musik, wie für den Text.
Die Nummer sechs auf dem Album, „Woman“, ist ein sehr langweiliges Popliedchen. Interessanter wird es dann wieder bei „Cloud In The Sky“. Erinnert von seiner Machart sehr an das erste Album „Londinium“. Das Lied ist eine poppige, aber getragene Nummer, die zumindest eine schöne Melodie aufweist. Und wenn dann auch noch die Violine einsetzt, dann wird es richtig heimelig. Es folgt der Titelsong „Take My Head“. Und dieser Track ist ganz klar der Höhepunkt der gesamten Platte. Fast hypnotisierend werden hier die Textzeilen wiederholt, mal einstimmig, mal mehrstimmig. Und genau davon lebt das Stück - vom Gesang. Aber auch die Instrumentierung und Atmosphäre dieser Nummer zeigen deutlich an, wohin die Reise für „Archive“, bereits ab dem nächsten Album, gehen wird.
„Love In Summer“ ist ein Instrumentalstück, welches von den Percussion-Parts lebt. Stimmung und Atmosphäre kann das Stück hier allerdings nicht erzeugen. Die Nummer plätschert so dahin, bis sie gegen Ende deutlich an Fahrt aufnimmt. Und jetzt überzeugt auch der Einsatz der Hammond Orgel, die den Sound richtig breit und fett macht. Zum Schluss ein guter Song, der Anfang wurde allerdings leider verschenkt.
Und zu allem Überfluss endet das Album auch wieder überaus schnulzig mit „Rest My Head On You“. Absolut nicht überzeugend und langweilig. Vor allen Dingen immer dann, wenn Frau Wooder singt. Das liegt allerdings nicht an ihrer Stimme, denn die hört sich gut an, jedoch die Gesangslinie selbst, die lässt alle Wünsche offen. Und natürlich gibt es auch hier, wie bei fast allen Alben am Ende des letzten Jahrtausends, ab 4:54 noch einen „Hidden Track“. Dieser reiht sich allerdings in die Liste der "Schmalztitel" des Albums ein. Auch gar nicht gut.
Fazit: Zu großer Form sollten “Archive” erst ab dem nächsten Album auflaufen. Irgendwie scheint „Take My Head“ einen Übergang darzustellen, denn einige wenige Fingerzeige auf die nächsten Alben kann man hier doch schon vernehmen. Leider sind das nicht viele - und der Rest versinkt im zwar nicht ganz alltäglichen, doch mittelmäßigen Pop. Was bleibt, sind fünf Punkte.
Anspieltipps: You Make Me Feel, Well Known Sinner, Take My Head, Love Summer
Nun die Musik auf dem Album ist irgendwo zwischen Trip-Hop und Pop anzusiedeln. Hip-Hop findet nicht mehr statt, der sollte erst auf späteren Alben wieder ab und zu auftauchen. „New Artrock“, „Post Rock“ oder psychedelische Musik, wie man sie auf den späteren Alben der Band antrifft, sucht man auf „Take My Head“ allerdings ebenfalls fast noch vergebens.
Krachend beginnt das Album mit „You Make Me Feel“. Immer wieder wird dieser „laute“ Teil durch ruhige Abschnitte mit Gesang unterbrochen. Das Stück hat was, auch wenn die mehrstimmigen Vocals irgendwie zu süßlich rüberkommen. „The Way You Love Me“ heißt anschließend das nächste Stück. Und was der Titel des Songs schon vermuten lässt, bestätigt sich dann auch beim Hören des Liedes: Ein ganz, ganz seichter Popsong wird dem Hörer da geboten. „Brother“, der dritte Track des Albums, steht dem leider in nichts nach. Dabei beginnt das Stück ganz interessant mit einem Piano, nimmt im weiteren Verlauf aber fast „schlagereske“ Züge an. Ganz schlimm.
Es folgt „Well Known Sinner“. Sehr viel elektronischer ist dieser Song und auch sehr viel besser als seine Vorgänger. Die Loops greifen, der Groove ist spürbar und auch eine interessante Steigerung weist dieses Lied auf. Allerdings läuft das Ganze unter Trip-Hop mit ganz, ganz vielen Pop-Anteilen und hat so gar nichts mit Art Rock geschweige denn Prog zu tun. Bei „The Pain Gets Worse“ wird es dann ganz schlecht. Schwülstiger und schmalziger kann Pop-Musik kaum sein. Und das gilt bei diesem Stück für die Musik, wie für den Text.
Die Nummer sechs auf dem Album, „Woman“, ist ein sehr langweiliges Popliedchen. Interessanter wird es dann wieder bei „Cloud In The Sky“. Erinnert von seiner Machart sehr an das erste Album „Londinium“. Das Lied ist eine poppige, aber getragene Nummer, die zumindest eine schöne Melodie aufweist. Und wenn dann auch noch die Violine einsetzt, dann wird es richtig heimelig. Es folgt der Titelsong „Take My Head“. Und dieser Track ist ganz klar der Höhepunkt der gesamten Platte. Fast hypnotisierend werden hier die Textzeilen wiederholt, mal einstimmig, mal mehrstimmig. Und genau davon lebt das Stück - vom Gesang. Aber auch die Instrumentierung und Atmosphäre dieser Nummer zeigen deutlich an, wohin die Reise für „Archive“, bereits ab dem nächsten Album, gehen wird.
„Love In Summer“ ist ein Instrumentalstück, welches von den Percussion-Parts lebt. Stimmung und Atmosphäre kann das Stück hier allerdings nicht erzeugen. Die Nummer plätschert so dahin, bis sie gegen Ende deutlich an Fahrt aufnimmt. Und jetzt überzeugt auch der Einsatz der Hammond Orgel, die den Sound richtig breit und fett macht. Zum Schluss ein guter Song, der Anfang wurde allerdings leider verschenkt.
Und zu allem Überfluss endet das Album auch wieder überaus schnulzig mit „Rest My Head On You“. Absolut nicht überzeugend und langweilig. Vor allen Dingen immer dann, wenn Frau Wooder singt. Das liegt allerdings nicht an ihrer Stimme, denn die hört sich gut an, jedoch die Gesangslinie selbst, die lässt alle Wünsche offen. Und natürlich gibt es auch hier, wie bei fast allen Alben am Ende des letzten Jahrtausends, ab 4:54 noch einen „Hidden Track“. Dieser reiht sich allerdings in die Liste der "Schmalztitel" des Albums ein. Auch gar nicht gut.
Fazit: Zu großer Form sollten “Archive” erst ab dem nächsten Album auflaufen. Irgendwie scheint „Take My Head“ einen Übergang darzustellen, denn einige wenige Fingerzeige auf die nächsten Alben kann man hier doch schon vernehmen. Leider sind das nicht viele - und der Rest versinkt im zwar nicht ganz alltäglichen, doch mittelmäßigen Pop. Was bleibt, sind fünf Punkte.
Anspieltipps: You Make Me Feel, Well Known Sinner, Take My Head, Love Summer
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