Faust - Faust Is Last
Man findet sie in jedem guten Musiklexikon, sie gelten als die "Godfathers of Industrial" und sie kennen keine musikalischen Grenzen. Faust spielen in einer eigenen Klasse und das nun schon seit 40 Jahren. Die bekannteren Industrial Vertreter, die Einstürzenden Neubauten, sind im Laufe der Jahre weicher und melodiöser geworden. Faust hingegen blieben sich treu und testeten aus, was mit Instrumenten, Materialien, Aufnahmetechniken und Sounds möglich war. Und dabei blieben sie auch auf der neuesten CD "Faust is last" . Es ist das erste Studioalbum nach der 99er Platte "Ravvivando" und die erste nach dem Abgang von Zappi Diermaier von Faust. Und dieses Doppel-Album ist genauso schräg, störend, ergreifend, umfassend, erfüllend, ja fantastisch, wie das Erstlingswerk 1971. Auf "Faust is last" findet man Musik die zeitlos ist. Keine leichte Kost, aber wer auf Berieselung steht, wird sowieso nicht zu diesem Album greifen. Es ist ein Klangbad, ein intensives akustisches Erlebnis. Und es ist darauf alles zu finden, von ganz leisen Tönen, Krach, Melodien, aufbäumenden Klanggewittern bis hin zu gewaltigen Wellen aus Sound. Es klingt wie Krautrock zu den besten Zeiten, weite getragene Flächen durchzogen von experimentellen Störmanövern, und dann wieder wie Grobschnitt auf Acid. Einfach wunderbar, nicht einzuordnen, zu keinem Zeitpunkt langweilig. Ein Hörgenuss, deshalb unbedingt zugreifen. 13 Punkte.
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