Dienstag, 6. März 2012

John Cale – The Academy In Peril





John Cale – The Academy In Peril


Besetzung:

John Cale – piano


Gastmusiker:

Royal Philharmonic Orchestra – alle weiteren Instrumente
Ron Wood – bass, guitar
Legs Larry Smith – percussion


Erscheinungsjahr: 1972


Stil: Minimalismus Rock


Label: Edsel Records


Trackliste:

1. The Philosopher(4:33)
2. Brahms (6:26)
3. Legs Larry At Television Centre (3:40)
4. The Academy In Peril (6:57)
5. Intro / Days Of Steam (3:01)
6. Three Orchestral Pieces (8:45)
....a. Faust
....b. The Balance
....c. Captain Morgan’s Lament
7. King Harry (4:13)
8. John Milton (8:00)




Ein Jahr vor der endgültigen Auflösung von Velvet Underground, brachte John Cale 1972 mit „The Academy In Peril“ sein drittes Solowerk heraus, für dessen Covergestaltung sich Andy Warhol verantwortlich zeigte. Musikalisch zur Seite standen John Cale dabei Ron Wood von den Stones, Legs Larry Smith von der Bonzo Dog Doo-Dah Band, sowie das Royal Symphonic Orchestra aus London.

Die Musik auf dem Album ist sehr, sehr ruhig geraten und kann fast schon als minimalistisch bezeichnet werden. Oftmals wirkt es eher wie die Hintergrundmusik aus einem Spielfilm. Das erste Stück, „The Philosopher“ ist dabei gleich jenes, mit dem meisten „Drive“, denn zu oft mussten sich weder Ron Wood noch Legs Larry Smith an der Instrumentierung beteiligen, aber hier durften sie mal. Das Lied klingt schräg und weiß auf seine Art zu gefallen, da hier immerhin mal etwas „passiert“.

Weiter geht es mit „Brahms“, einem reinen Instrumentalstück, welches aus einem Pianosolo besteht. Hier zeichnet es sich bereits ab, wie es auf den restlichen Liedern weitergehen soll: Ruhig und getragen. Ganz nett dann noch „Legs Larry At Television Center“. Cello, Bratsche und Violine kommen zum Einsatz und man hört Legs Larry, wie er Regieanweisungen von sich gibt. Diese allerdings nicht gesungen, sondern gesprochen.

Das Titelstück „The Academy In Peril“ ist anschließend, wie die Nummer “Brahms”, ein Pianosolo von John Cale. Es folgen „Intro“ und „Days Of Steam“, wobei Letzteres durchaus als das Highlight des gesamten Albums bezeichnet werden kann. Denn hier findet sich zumindest eine Melodie. „Three Orchestral Pieces“ sind dann drei, nur aus Streichern bestehende Stücke, die schwerlich voneinander zu unterscheiden sind.

„King Harry“ startet mit Gewittergrollen, dann setzen Bläser ein und schließlich hört man King Harry diabolisch lachen. Anschließend flüstert dieser König beschwörend fast sinnfreie Wörter ins Mikro. Bleibt zum Schluss noch der Song „John Milton“, der acht Minuten, zumeist auch wieder sehr ruhig, aus den Boxen wabert. Aber immerhin ist darin eine gewisse Steigerung enthalten, die einem anzeigt: Hey, das Lied geht weiter!

Fazit: Ein minimalistisches Album, was nicht unbedingt nur zu ruhig, sondern manchmal auch einfach zu langweilig geraten ist. Man muss sich sehr darauf einlassen können, vielleicht lässt sich dem Ganzen so noch ein wenig mehr abgewinnen. Alles klingt ein wenig nach Soundtrack und so überrascht es überhaupt nicht, dass es das Lied „Days Of Steam“ sogar wirklich in die Filmmusik zum Andy Warhol Streifen „Heat“ geschafft hat. Und dieses Lied bildet wirklich eine Ausnahme, denn die anderen Nummern sind eher vergleichbar mit Filmmusiken in nicht besonders interessanten Szenen. So bleiben fünf Punkte für diesen hörbaren, jedoch nicht immer überzeugenden Minimalismus.

Anspieltipps: The Philosopher, Days Of Steam, John Milton



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