Leonard Cohen – Ten New Songs
Besetzung:
Leonard Cohen – vocals
Gastmusiker:
Sharon Robinson – all instruments, vocals
Bob Metzger – guitar
David Campbell – string arrangements
Label: Columbia Records
Erscheinungsdatum: 2001
Stil: Pop, Soul
Trackliste:
1. In My Secret Life (4:56)
2. A Thousand Kisses Deep (6:29)
3. That Don't Make It Junk (4:28)
4. Here It Is (4:19)
5. Love Itself (5:26)
6. By The Rivers Dark (5:21)
7. Alexandra Leaving (5:26)
8. You Have Loved Enough (5:42)
9. Boogie Street (6:05)
10. The Land Of Plenty (4:36)
Gesamtspieldauer: 52:47
Neun Jahre dauerte es, bis Leonard Cohen sein zehntes Album aufnahm. Inzwischen war er zum Mönch erklärt worden, nachdem er jahrelang in einem buddhistischen Kloster gelebt hatte. Alle Lieder auf dem Album schrieb er zusammen mit Sharon Robinson, die auch alle Instrumente, bis auf die Gitarre, selbst einspielte. Erstmals war ein Cohen-Album zudem digital aufgenommen worden. Das Job-Sharing beim Komponieren lief anscheinend so ab, dass Leonard Cohen für die Texte, Sharon Robinson für die Musik zuständig war.
Die Musik ist, wie immer bei einem Leonard Cohen Album, sehr ruhig gehalten. Folk ist das allerdings nicht mehr, Pop mit Soul- und Blues-Einflüssen beschreibt die Musik auf „Ten New Songs“ wohl noch am besten. Manches Mal gibt es sogar so etwas wie angedeutete Gospel-Einschübe. Eingängig ist es auch wieder, wenn auch nicht dergestalt, dass die Lieder sich unmittelbar, gleich beim ersten Hören im Gehirn festsetzen. Ein paar Durchgänge benötigt man da schon. Auch gelingt dies nicht bei jedem Song, denn mitunter leben diese auch von der Monotonie, welche einem längeren Verweilen im Musikzentrum des Gehirns entgegenwirkt.
Schade, dass Leonard Cohen auch bei den Aufnahmen zu „Ten New Songs“ erneut auf einen Drum-Computer setzte, denn dieser Sound klingt einfach billig und oberflächlich. Für ein Lied kann man diesen natürlich mal einsetzen, aber über die gesamte Länge eines Albums erfordert das schon eine gewisse, gar nicht mal so geringe Toleranz beim Hörer.
Fazit: Ich kann jeden verstehen der sagt, diese Platte sei ihm zu ruhig, zu monoton, zu einförmig. Genau das ist sie auch, sehr ruhig, oftmals monoton und auch einförmig. Aber das alles wiederum ist auch eine Stärke der Platte, die ihre Höhepunkte in der Stille hat. Musik zum Ausruhen, die auch ganz entspannt nebenher laufen kann. Ein Nachteil sind die fehlenden „echten“ Instrumente. Alles ist hier digital, so verwundert es auch nicht, dass Sharon Robinson das alles selbst einspielen konnte. Viel zum Einspielen gab es da nämlich nicht. Mich packt das alles auch nicht mehr. Die Stimme Leonard Cohens ist schön, klar. Die Musik allerdings erschließt sich mir nicht mehr, packt mich nicht mehr, regt mich noch nicht mal mehr auf. Die Musik auf „Ten New Songs“ plätschert so dahin. Sechs Punkte.
Anspieltipps: A Thousand Kisses Deep, Here It Is, By The Rivers Dark
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