Sophie Hunger – Monday’s Ghost
Besetzung:
Sophie Hunger – vocals, acoustic guitar, piano
Gastmusiker:
Michael Flury – trombone
Christian Prader – acoustic guitar, flute, harmonica, piano
Alberto Malo – percussions, drums,
Marcello Giuliani – e-bow guitar, tenor-, acoustic & electric guitar, acoustic & electric bass
Evelinn Trouble – vocals
John Dickinson – vibes
Benoit Corboz – b3 hammond, piano
Frank Heer – cello
Patrik Schmid – drums
Label: Two Gentlemen
Erscheinungsdatum: 2008
Stil: Folk, Pop, Blues
Trackliste:
1. Shape (3:33)
2. The Boat Is Full (3:02)
3. Beauty Above All (2:42)
4. Walzer Für Niemand (2:29)
5. Birth-Day (3:21)
6. Sophie Hunger Blues (5:19)
7. Round And Round (3:33)
8. The Tourist (4:15)
9. Teenage Spirit (3:48)
10. A Protest Song (3:24)
11. Monday's Ghost (4:57)
12. Rise And Fall (5:43)
13. Drainpipes (3:39)
14. House Of Gods (4:16)
Gesamtspieldauer: 54:00
Das zweite Album der Schweizerin Sophie Hunger, die eigentlich Emilie Weltli heißt, umfasst eine große Spannbreite an musikalischen Stilen. Auf „Monday’s Ghost” gibt es Folk zu hören, aber auch Pop, Rock, Blues und manchmal klingt es sogar ein klein wenig jazzig. Das Ganze wird zusammengehalten durch die zwar nicht außergewöhnliche, allerdings doch markante und schöne Stimme der Sängerin. Dabei entwickelt die Musik der Schweizerin immer dann ihre Stärken, wenn viel Wert auf die ruhigeren Töne gelegt wird. Hier schafft es Sophie Hunger eine ganz intensive Atmosphäre mit ihrer Musik zu erzeugen, die die Hörer in den Bann zu ziehen versteht.
Bestens gelungen ist dies vor allem in der ersten Hälfte des Albums, zum Beispiel beim Deutsch gesungenen Titel „Walzer Für Niemand“. Dieses Lied ist gleichzeitig das kürzeste und beste auf „Monday’s Ghost“ und man hätte sich durchaus noch mehr Deutsch vorgetragene Titel gewünscht, da Sophie Hunger diese Sprache mit ihrer Musik perfekt zu transportieren weiß. „Beautie Above All” ist ebenfalls ein Lied, welches keine drei Minuten andauert, ähnlich sehnsüchtig gehalten wie „Walzer Für Niemand“ und ebenso überzeugend. Und auch der Opener „Shape” enthält zunächst diese triste und süß-melancholische Novemberstimmung. Erneut nur ganz zart instrumentiert entfalten sich auch bei diesem Stück schöne und melodiöse Landschaften, die es zu genießen gilt. Doch im weiteren Verlauf wird bei dieser Nummer schließlich die „Handbremse“ gelöst und der Titel nimmt Fahrt auf, ohne dabei an Melodiösität zu verlieren. Zusätzlich kommt hier die Stimme der Schweizerin noch mal besonders gut zur Geltung.
Weniger gelungen ist da schon der Titel „Sophie Hunger Blues“, der unglaublich gehetzt wirkt, obwohl hier nur Sophie Hunger, sich selbst an der Gitarre begleitend, zu hören ist. Irgendwie will diese Nummer einfach nicht so recht zum Rest der Platte passen. Und dieser „Rest“ besteht aus nachdenklichen, jedoch ebenso immer wieder auch aus deutlich im Mid-Tempo angesiedelten Stücken, die einen je nach Musikgeschmack mal mehr, mal weniger zu treffen im Stande sind.
Fazit: Ein Album mit häufig leiser und nachdenklicher Musik. Nicht alles kann dabei restlos überzeugen, die starken Ausschläge nach unten gibt es jedoch kaum. Die Lieder haben ihren Reiz und lohnen gehört zu werden. Sicherlich Musik für die stillen Stunden. Musik, für die man sich auch Zeit nehmen sollte. „Monday’s Ghost“ wurde bei der Veröffentlichung von den Kritikern sehr gelobt, was man durchaus unterschreiben kann. Zwar ist es nicht jenes auch beschriebene Überalbum, jedoch eine schöne Alternative für die leisen Momente des Lebens. Acht Punkte.
Anspieltipps: Shape, Beauty Above All, Walzer Für Niemand
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