The Cranberries – To The Faithful Departed
Besetzung:
Dolores O'Riordan – vocals, electric guitar, acoustic guitar, keyboards, whistle, mandolin
Noel Hogan – electric guitar, acoustic guitar, mandolin
Mike Hogan – bass guitar
Fergal Lawler – drums, percussion
Gastmusiker:
Michael Kamen – orchestration
Henry Daag – saw on "Bosnia"
Richie Buckley – tenor saxophone on "Salvation"
Michael Buckley – baritone saxophone on "Salvation"
Bruce Fairbairn – trumpet on "Salvation"
Randy Raine-Reusch – additional percussion
Label: Island Records
Erscheinungsdatum: 1996
Stil: Pop, Rock
Trackliste:
1. Hollywood (5:07)
2. Salvation (2:24)
3. When You're Gone (4:57)
4. Free To Decide (4:25)
5. War Child (3:50)
6. Forever Yellow Skies (4:10)
7. The Rebels (3:20)
8. Intermission (2:04)
9. I Just Shot John Lennon (2:41)
10. Electric Blue (4:51)
11. I'm Still Remembering (4:49)
12. Will You Remember? (2:49)
13. Joe (3:22)
14. Cordell (3:40)
15. Bosnia (5:38)
Gesamtspieldauer: 58:07
Etwas hatte sich geändert auf „To The Faithful Departed“, dem dritten Album der irischen Band The Cranberries, welches 1996 erschien. Wurde auf der vorherigen Veröffentlichung mit nur zwei Ausnahmen immer auf die ruhige Karte in der Musik gesetzt, so gibt es hier zwar auch wieder ruhige und sehr verträumte Musik zu hören, allerdings haben auch vermehrt rockigere Töne Einzug in die Musik der Band gefunden.
Stellvertretend stehen dabei gleich die beiden Titel zu Beginn der Platte: „Hollywood“ und „Salvation“. Beides kraftvolle Nummern, von denen „Hollywood“ durchaus das Potenzial besitzt, sich als Ohrwurm im Musikzentrum des Hörers festzusetzen – auch nachhhaltig. Die Nummer steht dem größten Hit der Cranberries „Zombie“ auch in fast nichts nach. Sehr, sehr gelungen.
Ebenfalls überzeugend ist der Titel „I Just Shot John Lennon“, der die Tat des Mark David Chapman vom 8. Dezember 1980 noch mal erzählt. Das treibende Lied endet mit dem Knall von fünf Schüssen. Eingeleitet wurde dieses Stück durch den vorherigen Song „Intermission“, einer ruhigen, sphärischen und schließlich doch sehr melodiösen und kurzen Instrumentalnummer. Ein wirklich gelungener Kontrast. Noch ein anderes ruhiges Lied gehört mit zu den Höhepunkten der Platte: „Electric Blue“. Eingeleitet mit an Kirchenmusik erinnernden Gesang entwickelt sich dann ein wunderschöner Titel, der ganz vom mehrstimmigen Gesang der Dolores O'Riordan lebt.
Auch der Rest der Platte hat es in sich. Keinen Ausfall gibt es zu verzeichnen. Die Band hält immer wieder sogar kleine instrumentale Überraschungen für den Hörer parat. Da klingt es mal südeuropäisch, dann hört sich ein Titel zunächst nach Urwald an und wird schließlich komplett mit Kirmes- beziehungsweise Zirkus-Musik untermalt oder aber man hört in einem Lied eine singende Geige. Es gibt also viel zu entdecken auf dieser Platte, die für jede Menge Abwechslung sorgt.
Fazit: Auch „To The Faithful Departed“, das dritte Album der Cranberries, ist überaus gelungen. Wen Experimentierfreude gepaart mit Melodiösität interessieren, der oder dem sei dieses Album wärmstens empfohlen. Allerdings sollte dabei doch klar sein, dass sich die Band hauptsächlich in den Gefilden des Pop mit Ausflügen in den Rock bewegt. Aber diese Gefilde sind hier deutlich anspruchsvoller, als bei den meisten anderen Pop-Bands. Elf Punkte.
Anspieltipps: Hollywood, Electric Blue
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