Genesis – Abacab
Besetzung:
Tony Banks – keyboards
Phil Collins – drums, percussion, vocals, drum machines
Mike Rutherford – bass guitar, bass pedals, guitars
Label: Charisma Records
Erscheinungsdatum: 1981
Stil: Pop
Trackliste:
1. Abacab (7:02)
2. No Reply At All (4:33)
3. Me And Sarah Jane (6:00)
4. Keep It Dark (4:32)
5. Dodo/Lurker (7:30)
6. Who Dunnit? (3:23)
7. Man On The Corner (4:27)
8. Like It Or Not (4:57)
9. Another Record (4:39)
Gesamtspieldauer: 47:10
Nach Zehn kommt Elf. Im Falle von Genesis hieß das, ein Jahr nach „Duke“ kam im Jahr 1981 „Abacab“. Hatte man damals wohl als alter Genesis-Fan gedacht, dass es nun nicht mehr schlechter mit der Musik von Genesis werden könne, so hatte man sich allerdings leider getäuscht. Naja, zumindest ist die Musik auf „Abacab“ nicht besser geworden, als auf dem Vorgänger-Album.
Ausdrücklich ausnehmen muss man davon allerdings den Titeltrack „Abacab“ selbst. Das ist zwar kein progressiver Rock mehr und auch sonst nicht super innovativ, dafür jedoch eine wahrlich gelungene Rock-Nummer, die schnell ins Ohr geht und für Genesis-Verhältnisse sogar relativ „hart“ ist. Das war es dann allerdings auch schon mit dem Positiven. „No Reply At All” ist so ein typischer Phil Collins Titel, obwohl dieser anscheinend von allen drei Musikern verbrochen wurde. Mit kurzen Bläsereinsätzen wurde hier, fast schon unerträglich naiv, ein Lied auf Massenkompatibilität getrimmt. Das folgende Stück strammt von Tony Banks, da sich jeder Musiker auf „Abacab“ mit einem Lied einbringen durfte, die anderen Titel sind alle Teamwork. Nun, „Me And Sarah Jane” ist ein wenig langweilig geraten. Trotzdem kann das Lied mit seiner Melodie überzeugen, ist mit sechs Minuten allerdings einfach zu lang geworden. „Keep It Dark” ist erneut eine etwas rockigere Nummer, allerdings nach Schema 08/15. Wo ist denn nur das Innovative, das Interessante geblieben, was man von Genesis kennt?
Das haben sie bei „Dodo / Lurker“ versucht herauszukramen. In diesem längsten Lied des Albums gibt es Reggae-Anleihen und auch proggige Abschnitte. Ganz nett gemacht. Der Titel vereinigt zumindest jede Menge Abwechslung in sich. Durchaus gelungen. Doch dann wird es schwierig. „Who Dunnit?” ist ein unfassbar schlechtes und einfältiges Pop-Lied, welches unglaublich nervt. „Man On The Corner” ist der Solo-Beitrag des Phil Collins. Ein Geschmalze, wie es nur der Meister der leichten Töne zu fabrizieren im Stande ist. Auch vom Text her ist das die unterste Schublade des Deutschen Schlagers – nur eben auf Englisch. Leider ist Michael Rutherfords Beitrag auch nicht besser. „Like It Or Not“ ist ebenfalls seichter Pop mit genauso schmierigem Liebes-Schmalz-Text. Schlimm. Bliebe noch „Another Record“, jetzt wieder eine Zusammenarbeit. Die Nummer fängt noch ganz spannend an, entwickelt sich im weiteren Verlauf jedoch auch wieder hin zu einem absolut austauschbaren Lied, bei dem nicht auffallen würde, wenn es nicht da wäre. Sehr entbehrlich.
Fazit: Zwei gute Titel hält „Abacab“ von Genesis für den Hörer parat. Der Rest ist nur sehr bedingt zum Aushalten. Eingefleischte Freunde der Radio-Pop-Musik werden dies sicherlich jedoch ganz anders sehen, denn radiotauglich sind die Lieder durchaus. Da sie meistens allerdings nicht gerade sehr nachhaltig sind, haben sie die „Heavy Rotation“ wohl genauso schnell wieder verlassen, wie sie sie Anfang der 80er erobert hatten. Sechs Punkte.
Anspieltipps: Abacab, Dodo/Lurker
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