Freitag, 2. Juni 2017

Rainhard Fendrich – Ich wollte nie einer von denen sein




Rainhard Fendrich – Ich wollte nie einer von denen sein


Besetzung:

Rainhard Fendrich – Gesang


Gastmusiker:

Dieter Frank – Gitarre
Rens Nieuwland – Gitarre
Hans Jäger – Bass
Joris Dudley – Drums
Herwig Gratzer – Klavier und Keyboards
Guiseppe Solera – Tenor-Saxophon, Klarinette, Flöte, Piccolo
Peter Klinger – Tenor-Saxophon, Klarinette, Flöte, Piccolo
Hannes Kottek – Trompete
Maria Wolf – Oboe
Kurt Andress – Fagott
Richard Harrand – Cello
Streichergruppe der Wiener Volksoper, Konzertmeister: Hans Grötzer


Label: Phonogram


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Liedermacher


Trackliste:

1. Heut sauf i mi an (3:10)
2. Mundgeruch (2:01)
3. Halt mi net für'n Narrn (3:30)
4. Kommune (2:35)
5. Menschen (3:15)
6. Leben (5:35)
7. Disco-Baby (1:54)
8. Zweierbeziehung (3:36)
9. Du sitzt vor mir (3:49)
10. Angst (3:21)
11. Kinder (3:50)
12. Ich wollte nie einer von denen sein (3:18)

Gesamtspieldauer: 39:54




1980 erschien das erste Studio-Album des Musikers und Liedermachers Rainhard Fendrich aus Österreich. Der Titel des Albums, „Ich wollte nie einer von denen sein“, entspricht dabei dem Namen des letzten Liedes auf der Platte und gibt den textlichen Inhalt der Lieder des Rainhard Fendrich sehr gut wieder. Auf dem Erstlingswerk des Rainhard Fendrich geht es um Menschen und deren Charaktere, um das Leben mit unseren Mitmenschen und entsprechenden Situationen. Erschienen ist das Album auf Metronome Musik und konnte sich seinerzeit nur in Österreich für vier Wochen in den Charts platzieren.

Großartig überraschend ist dieser nicht ganz so große Erfolg keineswegs. Nicht alle Texte sind interessant, manches klingt übertrieben, anderes sogar etwas platt. Dazu kommt noch die Musik selbst, die hier so gar nicht überzeugen kann. Die Idee, in der Musik ein Saxophon einzusetzen ist sicherlich keine schlechte, wird dies allerdings ein Stilmittel, welches in fast jedem Titel auftaucht, so kann das sogar letztendlich Langeweile hervorrufen. Werden die Streicher eingesetzt, wie zum Beispiel beim Lied „Du sitzt vor mir“, so klingt es in dieser Art und Weise fast schon kitschig, da viel zu überladen und getragen. Irgendwie hört sich Vieles auf „Ich wollte nie einer von denen sein“ nach ein wenig zu viel Pathos, nach einer Prise zu viel gut gemeinter Idee an. All dies kumuliert schließlich, textlich wie musikalisch, im letzten und gleichzeitigen Titellied des Albums „Ich wollte nie einer von denen sein“.

Und dann gibt es auf der Scheibe auch noch Titel, die ein wenig nach Calypso klingen, womit man auch nicht so ohne Weiteres klarkommt, wenn man sich der Musik eher von der Pop- oder gar Rock-Seite her nähert. Auch überwiegend orchestral instrumentiert ist das Lied „Angst“. Diese Nummer stellt allerdings einen Höhepunkt, wenn nicht gar das Highlight auf „Ich wollte nie einer von denen sein“ dar, was sicherlich an der Melodie des Stücks liegt, welche nun wirklich mal ins Ohr geht. Allerdings ist in diesem Fall auch der Text gelungen, den man wohl am besten mit „Anti-Kriegslied“ umschreibt.

Fazit: Ein wenig zu viel des Guten hat Rainhard Fendrich in sein erstes Album mit dem Titel „Ich wollte nie einer von denen sein“ gepackt. Dies gilt sowohl für die Texte, die genau wie die Instrumentierung mitunter etwas übertrieben und pathetisch klingen. Nur wenig auf diesem Erstlingswerk geht ins Ohr und leider ändert sich dieser Umstand auch nicht nach mehreren Durchläufen der Scheibe. Ganz im Gegenteil sogar. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Angst, Kinder



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