Samstag, 14. Oktober 2017

Steven Wilson – To The Bone




Steven Wilson – To The Bone


Besetzung:

Steven Wilson – vocals, guitars, bass, keyboards


Gastmusiker:

Ninet Tayeb – vocals, backing vocals
David Kollar – guitars
Paul Stacey – guitar solo
Nick Beggs – bass
Robin Mullarkey – bass
Adam Holzman – piano, clavinet, organ, solina strings
Craig Blundell – drums
Jeremy Stacey – drums
Pete Eckford – percussion
Mark Feltham – harmonica
Sophie Hunger – vocals
Jasmine Walkes – spoken word
David Kilminster – backing vocals
Dave Stewart – strings
The London Session Orchestra – strings
Paul Draper – sequencer
Andy Partridge – lyrics


Label: Caroline International


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. To The Bone (6:41)
2. Nowhere Now (4:03)
3. Pariah (4:46)
4. The Same Asylum As Before (5:14)
5. Refuge (6:44)
6. Permanating (3:34)
7. Blank Tapes (2:08)
8. People Who Eat Darkness (6:02)
9. Song Of I (5:21)
10. Detonation (9:19)
11. Song Of Unborn (6:00)

Gesamtspieldauer: 59:58




Ich zähle „To The Bone“ an dieser Stelle als sechstes Steven Wilson Solo-Album, da die Vorgängerplatte, „4½“, zwar aus nicht ganz neuem Material bestand, dieses jedoch noch unveröffentlicht war und mit einer Gesamtlaufzeit von knapp 37 Minuten auch nicht mehr richtig als EP bezeichnet werden kann. Dementsprechend wurde also am 18. August 2017 das sechste Studioalbum des Steven Wilson veröffentlicht. „To The Bone“ heißt dieses wie bereits erwähnt und es erschien auf dem Plattenlabel Caroline International.

Soweit so gut. Steven Wilson ist unfassbar kreativ, sodass man sich schon bei der Ankündigung der Veröffentlichung auf einer weitere tolle Platte des Musikers freuen konnte, der dem Progressive Rock auch im neuen Jahrtausend ein Gesicht gab. Umso enttäuschter ist man dann als Musikhörer und Fan, wenn man sich diese Platte anhört. Immer und immer wieder anhört, aber es wird einfach nicht besser oder interessanter. Nein, auf „To The Bone“ gibt es keinen Progressive Rock mehr zu hören. Das, was man hier zu hören bekommt, ist mit wenigen Ausnahmen schlichter Pop-Rock, meist sehr radiotauglich und auch genau dafür geschrieben. Nicht anders kann man wohl die sechs Single-Auskopplungen („Pariah“, „The Same Asylum As Before“, „Song Of I“, „Permanating“, „Refuge“ sowie „Nowhere Now“) in der Zeit von Mai bis September 2017 interpretieren. Als eingängiger Pop-Rock ist die Musik konzipiert und genauso klingt sie auch.

Leider versinkt Steven Wilson mit seiner Musik auf „To The Bone“ im poppig rockigen Mittelmaß. Nur noch sehr wenig weiß hier zu begeistern, kaum mehr etwas erinnert an seine frühere Band Porcupine Tree, wenig an so manch überzeugendes Lied seiner bisherigen Solo-Veröffentlichungen. Zumeist hören sich die Lieder langweilig bis belanglos an. Musik dieser Art gibt es zuhauf und sie hinterlässt auch dort keine Spuren. Nur noch wenig geht auf „To The Bone“ ins Ohr und wenn Steven Wilson beim Titel „Permanating“ sowohl musikalisch wie gesanglich versucht einen Auftritt in einer Disco zu ergattern, dann bleibt man als Musikfreund, der die Lieder dieses begnadeten Musikers und Komponisten wegen seiner Besonderheiten liebte, nur kopfschüttelnd zurück. Das Electric Light Orchestra lebt hier während seiner Disco-Phase wieder auf.

Fazit: Man muss nicht kreischend den Raum verlassen, wenn man „To The Bone“ hört. Ganz im Gegenteil, man wird diese Platte kaum wahrnehmen, zu angepasst und im Enddefekt dann auch belanglos klingt die Scheibe an vielen Stellen. Ab und an kann ein Lied mal mehr überzeugen, leider jedoch eben nur manchmal. Vieles auf „To The Bone“ klingt nach gezielter Eingängigkeit, um oft im Radio gespielt zu werden. Wahrscheinlich werden Steven Wilson die Verkaufszahlen Recht geben. Aber ich muss mir das wirklich nicht zu oft anhören. Verlangt ja auch keiner. Acht Punkte.

Anspieltipps: Refuge, Blank Tapes



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