Samstag, 25. November 2017

PJ Harvey – Rid Of Me




PJ Harvey – Rid Of Me


Besetzung:

PJ Harvey – guitar, vocals, cello, violin, organ


Gastmusiker:

Rob Ellis – drums, percussion, vocals
Steve Vaughan – bass


Label: Island Records


Erscheinungsdatum: 1993


Stil: Alternative Rock, Independent Rock, Punk


Trackliste:

1. Rid Of Me (4:29)
2. Missed (4:25)
3. Legs (3:40)
4. Rub 'til It Bleeds (5:03)
5. Hook (3:57)
6. Man-Size Sextet (2:19)
7. Highway 61 Revisited (2:57)
8. 50ft Queenie (2:23)
9. Yuri-G (3:28)
10. Man-Size (3:16)
11. Dry (3:23)
12. Me-Jane (2:42)
13. Snake (1:36)
14. Ecstasy (4:27)

Gesamtspieldauer: 48:12




„Rid Of Me“ heißt das zweite Album der englischen Musikerin Polly Jean Harvey, besser bekannt unter ihrem Vornamenkürzel PJ Harvey. Das Album erschien am 4. Mai des Jahres 1993 auf dem Plattenlabel Island Records. Eingespielt wurde es von dem Trio mit PJ Harvey an der Gitarre, Cello, Violine und Orgel, Rob Ellis am Schlagzeug sowie Steve Vaughan am Bass. Ende des Jahres trennten sich dann die Wege der Musiker, die auch schon das Debut-Album „Dry“ ein Jahr zuvor eingespielt hatten. Mit der Nummer „Highway 61 Revisited“ befindet sich eine Cover-Version eines Bob Dylan Stückes auf dem Album, die restlichen Stücke schrieb Polly Jean Harvey selbst.

„Rid Of Me“ klingt ungeschliffen und zum Teil richtiggehend aggressiv. Immer wieder siedelt sich die Musik im Bereich des Punks an, klingt an anderer Stelle sehr schräg und verschroben, fast schon avantgardistisch. Dann gibt es allerdings auch jene Lieder und Abschnitte, die sehr viel eher dem Alternative oder Independent Rock zugerechnet werden können. Die musikalische Bandbreite ist groß auf „Rid Of Me“. Vielleicht ist das auch der Grund, warum das Rolling Stone Magazin die Platte auf Platz 406 der besten Alben aller Zeiten eingruppierte. Das wiederum scheint reichlich übertrieben, denn auch wenn auf der Scheibe beim Hören keine Langeweile aufkommt, so fehlt es zum einen an Liedern, die einen wirklich mitreißen können, andererseits erfindet Polly Jean Harvey mit „Rid Of Me“ auch die Musik nicht neu – auch nicht in Ansätzen. Diese Mischung aus Rock und Punk klingt hart und rau, jedoch keineswegs innovativ oder stilprägend.

Doch die Kritiker feierten das Album aufgrund seiner „dunklen Aggressivität“ und der Ungewöhnlichkeit der Musik. „Rid Of Me“ platzierte sich auch in den britischen Album-Charts und kletterte dort immerhin bis auf Platz 3. Das Lied „50ft Queenie“ wurde als Single ausgekoppelt und schaffte es ebenfalls, sich unter die Top 30 zu platzieren. Trotzdem fehlt mir auf dem Album das Besondere. Ins Ohr gehen will es irgendwie nicht. Ein Lied, welches sich festzusetzen versteht, gibt es ebenfalls nicht. Höhepunkte stellen für mich die drei Titel „Rid Of Me“, „Missed“ sowie „Me-Jane“ dar, die zumindest ein wenig einen Wiedererkennungswert aufweisen. Vor allen Dingen das Lied „Missed“ geht ganz gut ins Ohr, stellt allerdings leider eher eine Ausnahme dar. Die Texte haben es allerdings ziemlich ins sich. Viel dreht sich hier um das Thema Sex. Dieses wird zum Teil wahrlich mit Humor, auch mit schwarzem, aufgearbeitet. Da lohnt es sich genauer zuzuhören.

Fazit: Eine Mischung aus Rock und Punk serviert PJ Harvey auf „Rid Of Me“ ihren Hörerinnen und Hörern. Zumeist klingt das aggressiv, manchmal auch schrill, selten eingängig oder melodiös. Die musikalische Bandbreite ist allerdings trotzdem gegeben, langweilig hört sich PJ Harvey auf „Rid Of Me“ keineswegs an. Keine Musik zum Kuscheln, sehr viel eher, um sich seinen Stress und Ärger von der Seele zu schreien. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Rid Of Me, Missed, Me-Jane



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